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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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doch diese jungen Männer brauchen das nicht zu wissen. In der Tat, Samson kichert jetzt, und sein Blick wandert zu Gisla, die Malina hilft, Töpfe zum Kochen aufzusetzen. Das hat uns gerade noch gefehlt. Die Heilige der Lust regt sich in all diesen Männern und wir haben nur ein halbes Dutzend Frauen dabei.
    »Kommt«, sage ich streng. »Nehmt eure Waffen und geht mit nach hinten, wo Platz genug ist, um zu üben.«
    Samson, Jacques und die anderen starren mich an. »Hier?«
    »Denkt ihr, eure Fähigkeiten sind so groß, dass ihr euer Training vernachlässigen könnt?«
    »Aber hier ist kein Platz.«
    »Oh, und ob hier Platz ist. Jetzt folgt mir, es sei denn, Ihr habt Angst. Samson, Bruno, bringt die Fackeln mit.«
    Natürlich will keiner von ihnen eine solche Angst eingestehen und schon gar nicht vor mir, also führe ich die Gruppe tiefer in die Höhle hinein und lasse die Jungen die Fackeln feststecken.
    Ich stelle mich ganz hinten in die Höhle, denn obwohl sie gewiss Arduinna gehört, kann ich Mortains kalten Atem im Nacken spüren. Ich weiß nicht, warum Seine Gegenwart hier so stark ist, und ich möchte nicht, dass die Jungen Ihm den Rücken zukehren.
    Nach viel Murren und Klagen nehmen die Jungen endlich ihre Positionen ein. »Fangt an«, befehle ich, und sie beginnen ihre von der Kälte unbeholfenen Arme gemäß der Strategien zu bewegen, die wir trainiert haben. Binnen einer halben Stunde ist die Kälte vergessen, zusammen mit ihrer Furcht, und sie konzentrieren sich darauf, ihre Gegner zu bezwingen.
    Meine Konzentration auf die Grünschnäbel ist so groß, während ich zu verhindern versuche, dass sie einander versehentlich umbringen, dass ich eine Weile brauche, bis ich bemerke, dass wir Zuschauer angelockt haben. Ein volles Dutzend der Soldaten der Bestie hat sich um uns geschart und beobachtet die Jungen mit zusammengekniffenen Augen und vor der Brust verschränkten Armen.
    »Ich setze mein Geld auf den Sohn des Schmieds«, sagt de Brosse. »Den mit dem langen Haar.«
    »Diese Wette nehme ich an. Ich denke, der Junge mit der Axt wird die Runde gewinnen.«
    Es folgt ein Rascheln von Börsen und Klimpern von Münzen, während Wetten geschlossen werden. Bei ihren lockeren Wetten sträuben sich mir die Haare; dies ist kein Spiel. Wahrscheinlich hängt das Leben der Jungen von dem ab, was sie hier lernen. Außerdem können die Grünschnäbel die Ablenkung, von echten Soldaten umringt zu sein, nicht gebrauchen.
    Oder zumindest denke ich so, bis ich sehe, wie sich die Grünschnäbel die Aufmerksamkeit der Soldaten zu Herzen nehmen. Da – Samson hat endlich begonnen, die Übung ernst zu nehmen, und sein Gesicht ist angespannt von Konzentration. Auch Jacques macht sich keine Sorgen mehr darum, seinen Gegner zu verletzen, und schafft es schließlich, ihn in eine Position zu ringen, in der er ihm ein Lederband um den Hals legen kann.
    Jubel wird laut und Jacques lächelt schüchtern. Dann schleicht Claude sich von hinten an ihn an und zieht ihm seinen Messergriff über den Hals. Eine weitere Handvoll klimpernder Münzen wechselt den Besitzer. Ich bin mir nicht sicher, ob ich erheitert oder verärgert darüber bin, dass die Meinung der Soldaten mehr Gewicht zu haben scheint als meine. »Noch einmal«, sage ich. »Und diesmal, Claude, versuche, nicht zu lachen, während du deinem Gegner die Kehle aufschlitzt.«
    Das Essen an diesem Abend ist eine fröhliche Angelegenheit. Die Hälfte der Börsen der Soldaten sind schwerer von ihren Wetten und der Stolz der Grünschnäbel ist in gleichem Maße gewachsen. Selbst die Köhler scheinen sich ein wenig entspannt zu haben.
    Während die Männer die Feuer verlassen, um sich auf den Höhlenboden zu legen, kommt die Bestie zu mir. Ich habe mir für meine Bettrolle eine Stelle weiter hinten ausgesucht, weil ich immer noch den Wunsch habe, mich zwischen das leichte Gefühl der Nähe des Todes, das uns heimsucht, und die anderen zu bringen.
    »Morgen erreichen wir Morlaix«, sagt er und lässt sich auf den Boden sinken.
    Ich versuche, die Wärme zu ignorieren, die sein Körper verströmt, versuche, so zu tun, als sei er mir nicht nah genug, um ihn zu berühren, und als sehnten meine Finger sich nicht danach, genau das zu tun. »Ich weiß.«
    De Waroch beugt sich hinüber und nimmt meine Hand in seine. Es ist eine große und harte Hand, die ganze Innenfläche ist voller Schwielen und Narben. »Ihr habt das gut gemacht, Eure Arbeit mit den Grünschnäbeln.«
    »Ich weiß.« Meine

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