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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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gewählt, ist es nicht so? Und wie lange müssen wir mit dieser Wahl leben?« Er dreht sich um und betrachtet die Gruppe lang ausgestreckter Kinder, die unter ihren Decken schlafen. »Und wie lange müssen sie es tun?«, fragt er, und seine Stimme wird weich.
    »Was würdet Ihr Euch anderes wünschen?«, hake ich nach.
    Die Frage scheint ihn zu überraschen, aber bevor er antworten kann, tut Malina es. »Nicht erleben zu müssen, dass die Leute tuscheln, wenn wir vorbeigehen; nicht erleben zu müssen, dass sie das Zeichen gegen das Böse machen, wenn sie denken, wir schauten nicht hin; nicht aus Dörfern und von Märkten verjagt zu werden, wenn wir nicht mehr tun wollen, als Kämme für das Haar unserer Töchter zu kaufen oder neue Räder für unsere Karren.« Sie sieht mich an, trotzig, den Kopf hoch erhoben.
    »Respekt«, sage ich. »Ihr wollt Respekt, statt verunglimpft zu werden.«
    Unsere Augen treffen sich in einem Moment tiefen Einverständnisses, dann nickt sie. »Genau.«
    »Vielleicht würden die Leute, wenn sie sähen, dass Ihr Euch der Sache der Herzogin – und des Landes – anschließt, Euch in einem anderen Licht sehen«, meint die Bestie.
    »Höchstwahrscheinlich nicht«, sagt der mürrische Graelon. »Und wir werden umsonst unser Leben verloren haben.«
    »Jede Tat birgt ein gewisses Maß an Risiko«, bemerkt die Bestie. »Ihr könntet auch gute Männer verlieren, einfach, indem ihr nichts tut.« Er deutet auf die Männer, die sich ums Feuer versammelt haben, mit ihren fehlenden Gliedmaßen und vernarbten Gesichtern, Verletzungen, die sie sich zugezogen haben, während sie sich um die Kohlemeiler gekümmert haben.
    »Erzählt mir von der Dunklen Matrona«, sage ich leise und gebe der Wahrheit der Worte der Bestie Zeit, sich in den Köpfen der Männer festzusetzen. »Denn ich habe nur sehr wenig über Sie gehört.«
    Erwan schnaubt. »Das liegt daran, dass die Kirche Sie nicht akzeptiert.«
    Malina greift die Geschichte auf. »Es heißt, wenn Dea Matrona und der Rest der Neun nicht stark genug sind, um deine Gebete zu erhören, wird es Zeit, dass du dich an die Dunkle Mutter wendest, denn Sie ist eine grimmige und liebende Göttin, die sich vor allem um die Gefallenen, die Vernarbten, die Verletzten und die Verstoßenen kümmert.
    Sie herrscht über jene Orte, wo sich Leben aus Dunkelheit und Verfall erhebt: der erste grüne Schössling in einem vom Feuer zerstörten Wald; ein Körnchen Glut in einem Haufen toter Asche; die kleinen Kreaturen, die im Misthaufen geboren werden.
    Was der Grund ist, warum die Kirche Sie nicht in die Schar ihrer Heiligen aufgenommen hat. Die Priester sahen Sie als Konkurrenz für ihren Christus und Sein Versprechen auf Wiederauferstehung.«
    Malina streckt die Hand aus und betastet die Eichel um ihren Hals. »Die dunkelsten Stunden der Nacht, kurz vor Tagesanbruch, gehören Ihr. Der Moment, da alle Hoffnung verloren ist und du es dennoch wagst, noch einmal zu hoffen. Das ist die Macht der Dunklen Matrona.
    Sie ist diejenige, die uns das Geschenk der Kohle gemacht hat. Damals, als wir simple Waldbewohner waren, wurden wir unvorsichtig mit unseren Feuern, und der ganze Wald ging in Flammen auf. Tagelang hat er gebrannt und jeden Baum getötet, jeden Busch, jeden Strauch und jeden Grashalm, bis nichts als Asche und Staub übrig blieben. Zumindest dachten wir das.
    Aber verborgen in dieser Asche waren Holzstücke, die nur zum Teil verbrannt waren und die immer noch die Hitze der Flammen in sich trugen. Die Kohle war Ihr Geschenk, um uns zu einem neuen Lebensunterhalt zu führen.«
    Malina schaut von den Flammen auf und sieht mir in die Augen. »Also ehren wir Sie natürlich immer noch, Sie, die in der Stunde unserer Not für uns gesorgt und uns Hoffnung gegeben hat, als alles beinahe verloren war.«
    In der Stille, die ihrer Geschichte folgt, ist nichts zu hören als das Knistern und Knacken der brennenden Holzscheite in der Feuergrube. Ich kann nicht sagen, warum, aber mich bewegt diese Idee, dass Hoffnung – Leben – aus Dunkelheit und Verfall entspringen kann. Es ist etwas, das ich noch nicht bedacht habe. »Was, wenn dies eine weitere Chance ist, die Sie für Euch bereithält?«, frage ich.
    Malina blinzelt überrascht.
    »Ihr habt die Hoffnung aufgegeben, dass Euch Respekt entgegengebracht wird, und doch sind wir hier und bieten Euch genau solch eine Chance an.«
    Die Bestie beugt sich vor. »Wir können nur wenig tun, um die Kirche zu beeinflussen, aber die Menschen

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