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DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters

Titel: DARK TRIUMPH - Die Tochter des Verräters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R.L. LaFevers
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ich vor dem Wachposten. Er betrachtet stirnrunzelnd meine ärmliche Kleidung und den Schmutz, mit dem ich bedeckt bin. Trotzdem, ich lege den Kopf schräg und schenke ihm mein liebreizendstes Lächeln. Er blinzelt und die Falte zwischen seinen Brauen verschwindet. »Was willst du?«, fragt er. »Wenn du um Arbeit in der Spülküche nachsuchst, musst du zu den Küchen gehen.«
    Ich betrachte die Handvoll Pagen, die gleich hinter der Tür herumlungern. »Ich möchte einer der Gesellschafterinnen der Herzogin eine Nachricht übermitteln.«
    Der zweite Wachposten schlendert herbei. »Was könntest du mit einer der Hofdamen der Herzogin zu besprechen haben?«, fragt er, als sei die bloße Idee ein großer Witz.
    Ich beschließe, dass ein wenig Rätselhaftigkeit meiner Sache nur nutzen wird. »Ismae Rienne ist keine bloße Hofdame«, sage ich. »Gebt ihr dies hier, und bittet sie zu kommen, so schnell sie kann.«
    Ich weiß nicht, ob die Erwähnung Ismaes oder der Anblick der silbernen Eichenblätter der Bestie die Aufmerksamkeit des Wachpostens erringt. Was es auch ist, er nimmt die Brosche, reicht sie einem Pagen und murmelt einige Anweisungen. Als der Junge davonhuscht, schlendere ich zur Mauer hinüber, um dort zu warten. Dabei versuche ich, wichtig, aber harmlos zu wirken – eine überraschend schwierige Mischung. Nach einigen Sekunden beschließt der Wachposten zu glauben, dass ich nicht allein hineinflitzen werde, und entspannt sich ein wenig.
    Ich lehne den Kopf an den Stein und lasse ein Hochgefühl durch mich hindurchströmen. Die Bestie ist noch am Leben und wir sind hier so sicher wie nur irgendwo im ganzen Herzogtum. Da die Äbtissin im Kloster auf der anderen Seite des Landes sitzt, wird sie nicht wissen, dass ich in Rennes eingetroffen bin, bis sie eine Nachricht erhält. Sie kann mich nicht mit einem neuen Auftrag fortschicken. Zumindest nicht für eine Weile. Das gibt mir ein wenig Zeit herauszufinden, was ich gern als Nächstes tun würde. Plötzlich liegt mir die Welt offen zu Füßen, voller Möglichkeiten und Freiheit.
    Und niemand – niemand – hier in Rennes kennt meine wahre Identität, daher werden meine Geheimnisse sicher sein.
    Als ich ein schwaches Murmeln näher kommender Stimmen höre, schiebe ich meine Triumphgefühle beiseite und trete vorsichtig an die Tordurchfahrt.
    »Nein, Ihr könnt ihn nicht töten. Er ist der Cousin der Herzogin«, erklingt eine trockene Männerstimme.
    »Ein Grund mehr, ihm nicht über den Weg zu trauen«, sagt eine Frau.
    Es ist Ismae, und die Freude und Erleichterung, die ich darüber empfinde, ihre Stimme zu hören, ist beinahe überwältigend.
    »Falls der Herzogin etwas zustoßen sollte«, fährt sie fort, »wird er das Herzogtum erben. Außerdem war er während des letzten Jahres ein Gast der französischen Regentin. Woher wissen wir, wem er sich verpflichtet fühlt?«
    »Er war ein Gefangener!« Die Verärgerung des Mannes ist beinah mit Händen zu greifen.
    Als Ismae wieder spricht, klingt sie erzürnt. »Warum seid Ihr nicht in der Ratssitzung geblieben? Die Nachricht war für mich bestimmt, nicht für Euch.« Außerstande, es zu verhindern, lächle ich. Denn es ist eine für Ismae sehr typische Bemerkung.
    »Weil die Nachricht das Siegel des heiligen Camulos war, dem ich diene, nicht Ihr.«
    Dann kommen sie und der Herr durch den Torweg und eilen auf den Wachposten zu. »Woher habt Ihr dies?«, fragt der Edelmann. Er ist hochgewachsen, mit dunklem Haar und der muskulösen Anmut eines Soldaten.
    Der Wachposten zeigt auf mich. Der Mann dreht den Kopf, und ich werde von dem Blick grauer Augen durchbohrt, die so kalt und hart sind wie der Stein in meinem Rücken.
    Er macht einen Schritt auf mich zu. »Wer bist du?«, fragt er mit leiser Stimme, in der immer noch sein Ärger mitschwingt.
    Bevor ich antworten kann, stößt Ismae ihn beiseite. »Die Nachricht war doch für mich bestimmt, Duval. Oh! Sybella!« Dann stürzt sie sich auf mich und umarmt mich wild. Ich erwidere ihre Umarmung, überrascht, wie sehr ich mir wünsche, mich an ihrer Schulter auszuweinen. Sie lebt. Und sie ist hier. Für einen langen Moment ist das genug und ich koste einfach das Gefühl vertrauter Arme um mich aus.
    Dann löst sie sich von mir, um mich eingehend zu mustern. »Bist du es wirklich?«
    Ich lächle, obwohl ich merke, dass es schief gerät. »In Fleisch und Blut.«
    »Was ist mit den Eichenblättern?« Ungeduldig wedelt der Edelmann mit seiner Hand, während er die silberne

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