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Dark Village - Das Böse vergisst nie

Dark Village - Das Böse vergisst nie

Titel: Dark Village - Das Böse vergisst nie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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schenkte ihr nach und sagte: „Jetzt beruhig dich mal.“
    „Er ist so ein Arsch!“ Benedicte machte eine Kopfbewegung zum Flur und der Treppe. „Was für ein Idiot. Ein echtes Arschloch! Ich musste einfach nur da weg.“
    „Was ist passiert?“, fragte Trine.
    Benedicte schüttelte den Kopf. „Später. Jetzt will ich Spaß haben.“
    Auch das zweite Glas leerte sie mit drei großen Schlucken.

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    Sie hätte sich die Zunge abbeißen können. Wie konnte sie nur so was sagen? Ging es noch dämlicher? Ich bin auch mit nie mandem zusammen ... Genauso gut hätte sie vorschlagen kön nen: Los, knutsch mit mir, nimm mich, ich gehöre dir!
    Nick sagte nichts.
    „Also“, murmelte Nora und deutete zur Treppe, „ich glaube ... ich muss mal wieder ... runter. Zur Party.“
    „Ja.“ Er ging auf sie zu, als wollte er an ihr vorbei, aber er blieb neben ihr stehen. Sie hatte sich nicht bewegt. Plötzlich waren sie ganz nah beieinander. Als wollten sie tanzen.
    Oder sich küssen .
    Nora wollte die Augen schließen, sich an ihn lehnen und es geschehen lassen.
    Es hätte so schön sein können. So perfekt. Aber er würde es nicht tun, das spürte sie ganz genau. Irgendwo in ihrem Bauch stieg eine tiefe Traurigkeit auf, höher und höher. Er ist nicht für mich bestimmt .
    Nick streckte die Hand aus und berührte vorsichtig ihre Fin ger. Nora fuhr zusammen und atmete mit einem hörbaren Oh! ein.
    Er sagte: „Entschuldigung.“
    Sie kapierte nicht, warum. Sie hoffte nur, dass sie noch eine Ewigkeit dort stehen bleiben konnten. Da entdeckte sie die Tätowierung. Ganz oben auf seiner Schulter. Ein Buchstabe. Schwarze Linien, rot gefüllt. Es war ein K.
    Sie hatte das Tattoo schon mal gesehen. Genau dieses – nicht etwa eins, das so ähnlich aussah oder genauso schön war. Im Fenster bei Synnøve Viksveen. An dem Abend, als sie ihre nackten Hintern gezeigt hatten.
    Kurz blitzte das Bild von Synnøve Viksveen vor ihr auf: Sie zog sich den Slip an und dann den BH. Und dann hörte sie Be nedicte sagen: Sie hat einen Kerl da! Darauf wette ich. Sie hat es in der ganzen Etage mit ihm getrieben!
    Nick.
    Geile Kuh. Vielleicht ein Lehrer!
    Nick!
    Er schien zu merken, dass etwas nicht in Ordnung war. Oder vielleicht war es ihr am Gesicht abzulesen, von ihren Augen und ihrem ganzen Körper?
    Er zog die Hand zurück und leckte sich über die Lippen. Er flüsterte: „Nora.“
    Dann beugte er sich zu ihr herunter. Sie spürte seinen Atem auf der Haut, warm und schwer und gut. Vielleicht tut er es doch , dachte sie. Vielleicht küsst er mich jetzt.

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    Es war kurz nach Mitternacht.
    Nora war mit Nick oben im ersten Stock. Das konnte alles nicht wahr sein, nichts davon. Doch nicht Nick! , dachte sie.
    Benedicte kniete vor der Toilette. Ihr Rücken krümmte sich.
    Trine und Vilde saßen nebeneinander auf der Bank am Kü chentisch. Vorsichtig küssten sie sich.
    Eine der vier Freundinnen hatte nur noch 17 Tage zu leben.

Sie ist nackt. Er betrachtet sie. Sie ist schön, findet er. Soviel er weiß, war sie fünfzehn Jahre alt. Fünfzehneinhalb, um genau zu sein. Sie war gerade in die zehnte Klasse gekommen.
    Sie ist perfekt, wie die meisten in diesem Alter. Ihre Haut ist glatt und makellos, gleichzeitig aber kalt und leblos graubraun.
    „Zwei in nur wenigen Tagen“, sagt Polizeimeister Birger Olsen hinter ihm.
    Doktor Wolff dreht sich nicht um. „Ja.“
    „Wollen Sie den Fundort sehen?“, fragt der Polizeimeister.
    „Nein.“ Wolff schüttelt den Kopf und richtet sich auf. „Ich bin Arzt. Besser, Sie sperren alles ab und rufen die Kripo.“
    „Schon passiert.“
    „Dann bleibt nur noch Warten.“
    „Sie kommen im Laufe des Tages mit dem Hubschrauber.“
    „Doch so schnell.“
    „Ein Fünf-Mann-Team, haben sie gesagt.“
    „Alle Achtung.“
    „Wir hätten sie schon bei der Ersten dazurufen sollen“, fährt Polizeimeister Olsen fort.
    „Sie konnten ja nicht wissen, dass es noch mehr werden wür den.“
    „Wir hätten um Unterstützung bitten müssen. Mord ist Mord. Damit haben wir keine Erfahrung.“
    Doktor Wolff dreht sich zu der Toten um. „Sie haben das Mädchen oben am See gefunden?“
    „ Im See. Sie trieb im Wasser. War eingewickelt.“
    Der Polizeimeister macht eine Kopfbewegung zum Obduk tionstisch. Der Körper des Mädchens liegt ausgestreckt auf den Resten der Plastikfolie. „Aber das haben Sie ja gesehen.“
    „Richtig.“ Doktor Wolff geht ans Waschbecken, spült sich die Hände ab und seift sie gründlich

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