Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Job gut und weiß, dass ich auch Arbeit finden werde. Ich will meinen Platz in der Welt suchen.“
Die Eltern hatten still zugehört , und Katharina sah in ihren Augen neben der Trauer auch den Versuch, sie zu verstehen.
Dann nickte ihr Vater.
„Können wir dir irgendwie helfen oder etwas tun?“, fragte ihre Mutter.
Ihr Vater, der immer noch nickte, sagte: „Ich glaube zu verstehen, was du meinst. Ich frage mich nur, woher du den Mut nimmst. Ich glaube an dich und weiß, dass du es schaffen wirst und dass dies bestimmt nicht der leichteste, aber sicher ein guter Weg ist, zu sich selbst zu finden. Kati, versprich uns nur, dass wenn du in Schwierigkeiten gerätst, du nach Hause kommst oder uns anrufst!“
Katharina schossen bei diesen Worten die Tränen in die Augen . Sie hatte gewusst, dass sie ihren Eltern vertrauen konnte, dass sie sie nie einschränken würden. Zu gern hätte sie jetzt ihre Mutter und ihren Vater in den Arm genommen, aber sie konnte sich nicht überwinden.
Stattdessen lächelte sie ihre Mutter voller Wärme an und sagte: „Es wäre schön, wenn ich meine Bücher und meine persönlichen Dinge bei euch unterstellen könnte, es sind maximal drei Kartons, alles andere habe ich verkauft.“
Ihre Mutter nickte.
Katharina senkte den Blick, um sich zu fangen, dann sah sie ihren Eltern in die Augen. „Ich habe gewusst, dass ihr mit der Wahrheit umgehen könnt. Ich bin euch dankbar, dass ihr mich immer so genommen habt, wie ich bin, dass ihr nie versucht habt, mich zu verdrehen oder zurechtzubiegen. Ich werde euch nicht enttäuschen. Ich weiß genau, was ich an euch habe und was ich euch verdanke.“
Katharina machte eine kurze Pause, das Sprechen fiel ihr nicht leicht . „Ich danke euch, weil ich weiß, wie schwer es für euch gewesen sein muss, dass ich nicht so war wie die anderen.“ Jetzt strömten Tränen über die Wangen von Katharinas Mutter und Katharina spürte, wie sehr sie sich nach einer Umarmung ihrer Tochter sehnte, einer Umarmung, die Katharina ihr nicht geben konnte.
Ihr Vater nahm dafür seine Frau in den Arm und hielt sie fest, bis ihr Schluchzen leiser wurde. Katharina hatte ein Thema angesprochen, das selten bis nie angesprochen worden war.
„Kati, wir lieben dich und werden dich immer lieben, so wie du bist. Du bist das Beste und das Wichtigste in unserem Leben , und es wird weh tun, wenn du gehst. Es macht uns stolz, dass du so stark und mutig bist und wir wissen, dass du zwar gehst, wir dich aber nicht verlieren werden.“ Die Stimme ihres Vaters war brüchig, aber in jedem Wort lag neben Trauer auch Stolz. Alle drei saßen am Tisch und schwiegen eine lange Zeit.
Nachdem ihre Eltern spät am Abend gegangen waren und bereits einen der Kartons mitgenommen hatten, nahm Katharina die letzte Flasche Wein aus dem Kühlschrank. Es war Freitag und sie würde diese Flasche auf drei Gläser aufteilen, eins für jeden der noch verbleibenden drei Abende, bevor sie endlich aufbrach. Sie begann, Sachen einzupacken und in Mülltüten zu verstauen. Es würde nicht viel übrig bleiben von ihrem bisherigen Leben, lediglich drei Kartons, von dem bereits einer auf dem Weg in ihr Elternhaus war. Spät am Abend legte sie sich ins Bett. So fühlte es sich also an, wenn die Freiheit näher kam und man sich immer weiter öffnete, für das was kommen würde, für eine Zukunft, die man noch nicht kannte.
A ls Taamin am nächsten Morgen verschlafen die Treppe herunterkam, hatte Sirona für sie beide bereits Kaffee gekocht. Omma warf ihrer Tochter und dem verschlafenen Hausgast einen belustigten Blick zu, dann verschwand sie und ließ sie alleine. Sirona musste ebenfalls schmunzeln. Ihre Vertrautheit mit Taamin genoss sie in vollen Zügen, warum sollte sie ihn nicht auch mal verwöhnen?
Nach einem schweigsamen Kaffee fuhren sie mit seinem Porsche in die Firma. Als Sirona ihr Büro betrat, saß Lora bereits an ihrem Schreibtisch. Sirona hatte damit gerechnet, dass sie sich mehr freuen würde wieder hier zu sein, musste aber feststellen, dass sie sich innerlich schon längst von diesem Büro verabschiedet hatte. Sie war sich plötzlich ganz sicher, dass sie auch sehr gut ohne diese Arbeit zurechtkommen würde. Einen Moment lang dachte sie darüber nach. Früher brauchte sie den Job für ihr Wertgefühl, heute hatte sie Darken.
Darken . Ihre Gedanken flogen zu ihm. Sie war heute Morgen, als der Wecker klingelte, noch einen Moment liegen geblieben und hatte ihren Geist zu ihm fliegen lassen,
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