Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
mit jedem ein Wort. Die Blicke, die ihn trafen, hatten etwas Bewunderndes. Sie alle vertrauten ihm, und sie brachten ihm Dankbarkeit entgegen. Sirona hielt Matthea immer noch an der Hand, sie merkte, wie die Spannung in ihm nachließ.
„Hast du Lust mir dein Zuhause zu zeigen?“, fragte sie ihn.
Matthea blinzelte zu ihr hoch und nickte. „Na, dann komm. Damit hilfst du mir, dass ich mich das nächste Mal nicht wieder verlaufe!“ Sie lächelte ihn an.
Er ging mit ihr fort, ein kleiner Junge, der ihr ganz und gar vertraute. Sie interessierte sich im Moment nicht dafür, was Darken dachte oder wie Ténoch ihr hinterher sah, sie sah nur Matthea.
Es dauerte einige Minuten, bis er seinen ersten Ton heraus bekam. „Bist du wirklich unsere Königin Sirona?“
Oh, er kannte ihren Namen. „Ja, das bin ich!“
„ Wo warst du denn die ganze Zeit, warum kommst du so spät?“
„ Wo hört früh auf und wo fängt spät an? Ich glaube, dass ich genau richtig gekommen bin, zur richtigen Zeit, um dich hier zu treffen.“
Matthea schwieg, dann zog er sie weiter und begann ihr alles zu zeigen. Er führte sie über den Hof und durch die Ställe. Er zeigte ihr die Sporthalle, die Werkzeug- und die Waffenkammer, die Bibliothek, die Küchen- und Wäscheräume und ganz zum Schluss sein Zimmer. Es war klein und spartanisch, aber doch gemütlich. Sie setzte sich auf sein ordentlich gemachtes Bett und fragte: „Wie gefällt es dir hier auf der Schule? Du sprichst sehr gut Deutsch.“
„ Die Schule ist mein Zuhause, ich bin gerne hier und Deutsch ist unser Hauptfach. Deutsch ist die Sprache unseres ersten Königs, er kam früher aus Dakien, zog dann in das Keltenreich, welches einmal Germanien und später Deutschland wurde. Unser heutiger König lebt auch in Deutschland.“
Sirona staunte. „Welches ist dein Lieblingsfach?“
„ Ich liebe Geschichte und Musik!“
„ Oh, spielst du ein Instrument?“
„ Ja, ich spiele Klavier, Geige und Flöte. Die italienischen Stücke mag ich am liebsten.“ Er legte eine kleine Pause ein, als wenn er überlegen müsste, ob er ihr auch noch sein letztes Geheimnis verraten durfte.
Sirona blieb ruhig sitzen und wartete einfach ab.
„Aber am liebsten t räume ich. Ich habe wunderschöne Träume und manchmal auch hässliche. Ténoch sagt immer, ich verpasse das wahre Leben.“
Sirona dachte über ihre eigenen Träume nach und sagte: „Matthea, träume, solange du jung bist. Und wenn du älter wirst, dann versuche deine Träume zu leben. Solange du hier bist, kannst du dich in ihnen sicher fühlen. Solltest du einmal diesen Ort verlassen, wirst du noch früh genug gezwungen sein, auf einen Teil deiner Träume zu verzichten. Also genieße die Zeit und träume! Vielleicht schreibst du sie dir mal auf. Vielleicht wollen sie dir auch etwas sagen.“
Mit diesen Worten stand sie auf. „Bist du so nett und bringst mich zu meinem König zurück?“
Matthea lächelte sie an, sprang schnell auf und lief zur Tür vor, um sie zu öffnen. Dann ging er zurück und ergriff Sironas Hand. Es dauerte nur wenige Minuten und sie kamen in eine große Halle, in der auch Darken und Ténoch standen. Sie unterhielten sich immer noch über die einzelnen Schüler und die angestrebten Ziele der nächsten Zeit. Als sie mit Matthea die Halle betrat, drehten sich beide Männer zu ihnen um.
„Haben wir noch etwas Zeit oder müssen wir schon wieder los?“, fragte Sirona.
Darken schaute auf sein e Uhr und antwortete: „Es reicht, wenn wir in einer halben Stunde fahren.“
Sirona beugte sich zu Matthea herunter: „Bist du so lieb und spielst mir dein Lieblingsstück auf deinem Lieblingsinstrument vor? Ich habe noch eine halbe Stunde!“
Matthea strahlte und lief mit ihr wieder hinaus. An den Schritten erkannte sie, dass Darken und Ténoch ihr folgten. Der Junge stürmte in ein wunderschönes Musikzimmer, in dem eigentlich kein Instrument fehlte, jedenfalls hätte Sirona es nicht erkennen können. Zwei große Flügel, zwei Geigen, zwei Cellos, verschiedene Flöten, Gitarren unterschiedlicher Farben und Größe, ein Kontrabass und sogar ein Schlagzeug gab es in dem Raum.
Matthea steuerte auf einen Flügel zu und fragte: „Magst du Verdi?“
„ Oh ja, ich liebe Verdi, weißt du, ich habe meinen König das erste Mal bei Verdi getroffen. Verdi hat uns zusammengeführt.“
Er setzte sich an den Flügel und der Raum wurde erfüllt von einem Klang, der eigentlich direkt aus dem Himmel kommen musste. Sirona zog
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