Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Matthea lachend unter seinen Armen durch. Er floh vor dem liebevollen Spott, riss die Tür zum Flur auf und stolperte, schlug auf den Knien auf und lag dann flach auf dem Bauch. Als er sich schnell aufrappeln wollte, starrte er auf ein paar Schuhe, Schuhe, wie sie keiner in der Schule trug. Er spürte Hände, die ihm aufhelfen wollten, es waren schmale, sanfte Hände. Er erstarrte. Als die Hände ihn losließen, rappelte er sich auf, rannte ohne hochzusehen zurück in den Raum und versteckte sich an Lorenzos Seite. Es war schlagartig mucksmäuschenstill geworden und Matthea schielte an Lorenzos Arm vorbei.
Da stand sie. Sie trug kein Kleid, keine Krone, sie wirkte auf den ersten Blick schlicht, aber ihre Aura war königlich.
S ie kamen um die Mittagszeit in der Universidad Privada Élite De Las Espadas an. Als der Jeep vorfuhr, öffnete sich das Tor und sie fuhren in den großen, geräumigen Innenhof.
Sirona s Blick fiel automatisch auf die Innenseite des Tores, das dieselben gekreuzten Schwerter schmückte wie im Castello. Die Eingangstür des Haupthauses trug ebenfalls Darkens Wappen.
„ Trägt Ténoch auch das Tattoo auf der linken Schulter?“, fragte sie Darken.
„ Ja, jeder, der durch mich unsterblich wurde, trägt dieses Mal an derselben Stelle.“
S ie stiegen aus. Sirona spürte, dass kein einziger Blick auf ihnen ruhte. Sie durchschritten den Hof zum Haupttor und betraten das Gebäude durch die Halle. Darken führte sie direkt in ein geräumiges Büro, in dem überall alte Schriftrollen mit den verschiedensten Schriftzeichen lagen. Er schloss die Tür hinter ihnen.
„Das ist aber kein netter Empfang, ist das Gebäude verlassen?“ , fragte Sirona.
Darken grinste , drehte sich zu ihr um und nahm sie in den Arm. Dann küsste er sie auf den Kopf, die Stirn und schließlich auf den Mund. „Ténoch ist gleich hier, ich bin sicher, dass er uns schon bemerkt hat.“
Darken hatte noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als die Tür hinter Sirona aufschwang. Das erste, was Sirona spürte, war eine Welle von Präsenz und Neugier. Dann drehte sie sich um und sah Ténoch direkt an. Im Gegensatz zu Darken wirkte er geradezu klein und schmächtig, trotz seiner eins achtzig Größe und seinen etwa siebzig Kilo. Er trug ein langes, baumwollenes Gewand, ähnlich wie das der alten Römer, allerdings nicht in Weiß, sondern in Dunkelgrün, es war ein erdiges Grün. Seine Haut war dunkler als ihre, man sah ihm die südamerikanische Herkunft an. Im Ganzen machte er einen ausgezehrten Eindruck, aber Sirona ließ sich nicht täuschen, denn seine Augen sprachen eine andere Sprache, sie waren hellgrün und hellwach. Seine Hände waren lang und schmal, er hatte schwarzes, welliges aber kurz gehaltenes Haar. Sein aufmerksamer Blick verriet ihr, dass ihm nichts entging.
A ls er Sirona erblickte und sie sich zu ihm umdrehte, wurde sein Blick warm. Er verbeugte sich vor ihr, griff nach ihrer Hand und deutete einen Handkuss an. Dann fiel er vor ihr auf die Knie.
Sirona s Blick schnellte Hilfe suchend zu Darken, der ernst auf Ténoch herunterschaute und einen Moment wartete. Dann stand Ténoch auf und sprach: „Meine Königin, ich begrüße Euch in der Universidad Privada Élite De Las Espadas. Seid willkommen und lasst Euch danken, dass Ihr gekommen seid.“
D ann drehte er sich zu Darken um, verbeugte sich tief vor ihm, kniete aber nicht nieder. „Auch Euch, mein König, heiße ich willkommen und möchte Euch danken, dass Ihr mir die Ehre zukommen lasst, mir Eure Königin vorzustellen.“
„ Mein Bruder Ténoch, ich freue mich, nach so langer Zeit wieder einmal hier zu sein. Wir sind gespannt, was du uns zu erzählen hast und freuen uns, deine neuen Schüler kennenzulernen.“
„ Die Schüler werden gleich in der großen Halle erscheinen, um ihr Essen zu sich zu nehmen. Folgt mir, ich habe uns einen Tisch im Nebenraum vorbereiten lassen. Ihr müsst nach der Anreise hungrig sein.“
Der Tisch war einfach , aber mit Liebe gedeckt. Sie aßen von Tellern aus schlichtem, weißem Porzellan, das Essen war in hölzernen Schüsseln angerichtet. Es gab Reis und verschiedene Soßen, die mit Fleisch und Gemüse angereichert waren. Es war ein typisch mexikanisches Essen und Sirona war schlau genug, sich vorher darüber zu informieren, welche Speisen scharf oder weniger scharf waren. Eis, das zwischen Ténoch und ihr erst hätte brechen müssen, gab es nicht.
Als Ténoch begann, über seine Studien zu berichten, die sich auf die
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