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Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)

Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)

Titel: Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Bauers
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sah, wie er seine Augen zusammenkniff, wie er sie fixierte. Dann ließ er die Arme sinken und entspannte sich sichtbar.
    Katharina atmete durch.
    „Was tust du hier auf meinem Grund und Boden? W arum beobachtest du meine Werft?“
    Sie schluckte. Er stellte einfache Fragen, warum fiel es ihr so schwer, sie zu beantworten?
    „Ich bin auf der Wanderung, auf der Walz und suche Arbeit. Ich bin Schmied in. Ich kann schweißen und Boote reparieren, Pferde beschlagen und alle möglichen Metallarbeiten ausführen. Ich suche Arbeit für ein bis zwei Wochen, für Kost und Übernachtung und ein kleines Taschengeld.“ Unbewusst streckte sie den Rücken durch und hob ihr Kinn. Sie sah ihm direkt in die Augen.
    Der Hüne rührte sich nicht, lediglich seine Augenbra uen verrieten, dass er verstanden hatte, was sie sagte.
    „Auf mich machst du den Eindruck, als seist du nicht auf der Wanderung, sondern auf der Flucht! Vor was läufst du davon?“
    „Ich laufe nicht davon!“ Sie schluckte.
    „Dann sag mir, was du suchst!“ , antwortete der Hüne ruhig.
    Katharina war verunsichert. Sie suchte nichts, oder doch? Wenn überhaupt, dann suchte sie den Ort, der Ruhe und Frieden bringen sollte. Und von dem sie nicht ahnte, wo sie ihn je finden würde oder ob sie ihn finden könnte. Das konnte man schwerlich fliehen nennen, oder? Wenn sie vor etwas auf der Flucht war, dann waren es die Männerblicke, die gierigen Hände von Fremden und ihre Furcht vor jeder Art von Berührung. Nur Feiglinge rannten davon. Sie war kein Feigling.
    „Ich laufe nicht weg, niemals!“ , entgegnete sie trotzig.
    Er hob den Kopf, als wollte er sie daran erinnern, dass man ihn nicht belog. „Wann hast du das letzte Mal was Anständiges gegessen?“
    Diese Frage hatte Katharina nicht erwartet und sie brachte sie aus dem Konzept, also antwortete sie unüberlegt und spontan, ohne Vorsicht: „Vor drei Tagen.“
    „Ich habe keine Pferde, aber ich habe Boote und gen ügend Arbeit. Folge mir!“ Damit drehte sich der große, blonde Fremde um und ging.
    Schweigend sah Katharina auf den Boden , griff nach den wenigen Habseligkeiten, die dort verstreut lagen, und lief ihm stolpernd hinterher. Jetzt, mit der Aussicht auf eine warme Mahlzeit, spürte sie ihren Hunger. Der Fremde schritt schnell voran, der Untergrund war uneben, Katharina lenkte all ihre Aufmerksamkeit darauf, nicht zu stolpern oder zu stürzen. Erst im allerletzen Moment sah sie, dass er bereits stehengeblieben war. Sie hätte ihn fast umgerannt, so sehr hatte sie sich auf ihre Schritte konzentriert. Nicht auszudenken, wenn sie ihn berührt hätte, ihr Hals wurde schlagartig trocken.
    Der Hüne pfiff und die Männer, die sie beobachtet ha tte, kamen auf sie zu. Er sah zu ihr herunter und sagte: „Mein Name ist Thor, dies hier sind Elias, Liam und Melvin, sie arbeiten für mich.“ Zu dem Älteren der drei gewandt, sagte Thor: „Elias, zeige ihr das kleine Zimmer hinten im Schuppen und dann, wo sie sich waschen kann.“
    Dann sah er wieder Katharina an und fragte: „Verrätst du uns deinen Namen?“
    Sie nickte: „Ich heiße Katharina und komme aus Deutschland.“
    Thor nickte und sprach plötzlich akzentfreies Deutsch: „Ich werde zu Ebba gehen und sie bitten, dir etwas zu essen zu machen. Ebba ist Elias Frau und kümmert sich um den Haushalt und die Verpflegung meiner Männer. Jetzt geh mit ihm!“
    Elias streckte ihr freundlich lächelnd die Hand entgegen, um sie zu begrüßen. Blitzschnell brachte sie ihre Hände auf dem Rücken in Sicherheit und ließ Elias mit der ausgesteckten Hand stehen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Thor die Stirn runzelte, sich dann aber kommentarlos abwandte.
    Elias schien etwas verwirrt, zog dann aber seine Hand zurück, drehte sich um und ging vor. Katharina folgte ihm schweigend. Sie hatte hier einen denkbar schlechten Start gehabt und ihr war unwohl. So war es immer. Ihre Zurückhaltung wurde als Unhöflichkeit ausgelegt und selbst die freundlichsten Menschen irritierte das. Erst, wenn man sich aneinander gewöhnt hatte, wenn man sich nähergekommen war, wäre die Gelegenheit da, zu erklären, warum sie war, wie sie war. Aber mit der Nähe, die Freundschaften mit sich brachten, kam auch häufig von den anderen das Bedürfnis, ihre Zuneigung durch Schulterklopfen, im schlimmsten Fall durch Umarmungen zu zeigen. Und ehe es so weit kommen konnte, war sie bereits schon wieder unterwegs.
    Elias ging um den Schuppen herum und öffnete die Tür. „Manchmal schläft

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