Darken 2 - Für immer und ewig (German Edition)
Liebe der Mutter bliebe für sie zu wenig, wenn Mama Matthea in ihr Herz ließ.
„Als wir in Mexik o waren, besuchte ich mit Darken seine Privatschule, erinnerst du dich? Damals ist Matthea vor den Großen geflüchtet, sie hatten ihn geärgert und er ist mir direkt vor die Füße gefallen. Ich habe ihm aufgeholfen und in dem Moment, wo er mich ansah, hat er mich verzaubert. Er hat keine Eltern, keine Stimme und hat es kaum geschafft, sich alleine durchzuschlagen, als man ihn verletzt und halb verhungert aufgriff. Jedes Kind hat es verdient, geliebt zu werden und da Matthea niemanden hatte und ich genug Liebe für euch beide habe, entschied ich mich dafür, ihm etwas abzugeben.“
Kim schwieg. Sirona musste keine Magie einsetzen, um ihre Gedanken zu lesen. „Kim, ich habe dich sehr lieb und bin sehr stolz auf dich, und es hat mich glücklich gemacht, wie toll du heute auf Matthea reagiert hast.“
„ Tja, so bin nun mal!“
Im Dunkeln verdrehte Sirona die Augen, das war all die Jahre ihr Spruch gewesen, Kim hatte ihn übernommen.
„Was ist Matthea denn jetzt für mich?“
„ Ich würde mich freuen, wenn du ihn wie einen Bruder in dein Herz schließen könntest. Ich glaube fest daran, dass er einen tollen Bruder abgeben wird!“
Kim drehte ihren Kopf in die Richtung, in der sie Sironas Gesicht vermutete. „Einen Bruder fänd ich toll!“
„ Dann frag ihn, ob er dein Bruder sein will! Jetzt mach aber die Augen zu, schlaf gut und träum was Schönes!“ Sirona beugte sich hinunter und küsste Kim auf ihr Haar. Als sie aufstand, versuchte Kim ihre Hand noch einen Moment länger festzuhalten, wie immer, dann ließ sie los und Sirona verließ das Zimmer.
Sie ging die Treppe hinunter und zurück ins Büro. Als sie die Tür öffnete, verstummte das laute Lachen der Männer.
S ie stutzte. „Erzählt ihr euch unanständige Witze oder warum seid ihr plötzlich so still?“
Darken lächelte sie an und streckte ihr die Arme entgegen. Sie kuschelte sich dankbar in seinen Schoß, nahm einen Schluck Rotwein und schloss einfach die Augen. Sie war müde, wäre aber niemals auf die Idee gekommen, allein ins Bett zu gehen, nicht wenn Darken im Haus war. Sie entspannte sich und ließ die Augen geschlossen und lauschte den Geschichten der Männer, die sie mit ihren leisen Stimmen durch die Jahrhunderte trugen, in denen der Mann, den sie mehr liebte, als sie sagen konnte und der sie nun fest hielt, als könne er genau spüren, was in ihr vorging, sein einsames und unsterbliches Leben ohne sie gelebt hatte.
K atharina stand immer noch auf der Düne und konnte sich nicht entscheiden, der Traum wich nur langsam von ihr. Die Sonne war inzwischen gewandert und stand nun etwas tiefer, sodass der Strand und die Werft nicht mehr ganz so hell leuchteten wie zuvor.
Sie betrachtete die scharfen Konturen ihres Schattens im Schilf, als ihr Atem aussetzte. Direkt neben ihrem Schatten war ein Zweiter, groß und unscharf. Ihr Körper spannte sich an, instinktiv suchte sie sicheren Halt unter den Füßen. Ihr Messer, das sie am Gürtel unter der Jacke aufbewahrte, war die einzige Waffe, die sie hatte, und die war nichts wert, sobald jemand ihre Haut berührte.
Angstschweiß fand den Weg auf ihre Stirn. Sie zwang sich, langsam und gleichmäßig zu atmen, aber ihre Gedanken rasten. Vielleicht sollte sie das Messer ziehen, es könnte eine abschreckende Wirkung haben. Oder doch lieber die Flucht nach vorn und alles zurücklassen, was sie besaß?
Langsam glitt ihre rechte Hand unter die Jacke.
„Ich würde das Messer an deiner Stelle stecken lassen!“, sagte eine dunkle Stimme auf Schwedisch.
Katharina erstarrte und ließ die Hand sinken. Dann drehte sie sich langsam und vorsichtig um. Vor ihr stand der große, blonde Hüne, der vorhin am Tisch seine Mahlzeit nicht beendet hatte. Er war jetzt noch viel größer und überragte sie um mindestens fünfunddreißig Zentimeter. Ihr Herzschlag setzte für einen Augenblick aus. Sie sah in seine Augen, die selbst durch ihre Sonnenbrille noch strahlend hellblau waren. Sie konnte in ihnen nichts lesen, weder Aggression, noch Begierde oder Friedfertigkeit. Sie waren kalt und gefühllos.
Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. So standen sie sich minutenlang schweigend gegenüber. Er hatte seine Arme vor der breiten Brust verschränkt und verströmte Autorität und Stärke, Katharinas Körper war ebenfalls angespannt und bereit ihn anzuspringen, sollte er nur eine falsche Bewegung machen.
Sie
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