Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
Moment stehen. „Wir sind in den letzten Monaten viel in der Öffentlichkeit aufgetreten, haben uns und unseren Reichtum nicht versteckt. Ich muss davon ausgehen, dass sie zu irgendeinem Aasgeier gehörten, der an unser Geld will, es wäre ja nicht das erste Mal.“ Dann hielt er einen Moment inne. „Ja, es kann nur das Geld sein. Ich glaube nicht, dass es eine undichte Stelle gibt. Es sei denn, es hätte jemand geschafft, ein bis zwei Generationen unentdeckt unter uns zu überleben und das kann ich nicht glauben.“
Darken beendete das Gespräch mit Taamin und ging hinaus. Er wollte jetzt nur noch so schnell wie möglich zu Sirona. Er sah sie bei Namel stehen und steuert e direkt auf sie zu. Als er nach ihr griff, reagierte sie sofort, indem sie sich in seine Arme sinken ließ und ihn aufforderte, doch endlich den Tanz mit ihr zu eröffnen.
Darken presste sich an sie, holte tief Luft und zog sie zur Tanzfläche. Die Musikkapelle begann sofort zu spielen, keinen üblichen Hochzeitsmarsch, sondern eines der Lieblingsstücke von Sirona, Who wants to live forever , eigentlich von Queen, aber da Sirona die Version von Katherine Jenkins bevorzugte, sang die Sängerin der Band das Lied in einem einwandfreien Mezzosopran. Sirona holte tief Luft, verschloss die Augen und gab sich der Musik und Darkens starken Armen hin.
Dieses Lied war ein weiteres Geschenk von ihm an sie. Er spürte, wie sie sich fallen ließ, und langsam wich auch alle Anspannung von ihm. Er genoss ihr Vertrauen und das Glück, sie fest in seinen Armen halten zu können. Wie lange hatte er nach dieser Frau gesucht, voller Hass und voller Zorn? Wie oft hatte er sie im Laufe der vielen Jahrhunderte gefunden und dann doch wieder verloren, weil sie starb, ehe sie begriffen hatte, wer sie war und wer er? Er konnte sich ein Leben ohne Sirona nicht mehr vorstellen. Seit er sie vor einigen Wochen unsterblich gemacht hatte – oder besser gesagt sie sich selbst – da war ein Teil dieser uralten Angst endlich gewichen. Der Tod konnte sie ihm nun nicht mehr entreißen, nicht so, wie er es so viele Male getan hatte. Dafür waren neue Bedrohungen aufgetaucht. Sirona stand durch ihre Weißmagie mit einer Welt in Verbindung, die ihm fremd war und ihr zum größten Teil auch. Die Kräfte, derer sie sich bedienen konnte, standen ihm nicht zur Verfügung. Er war zwar sehr reich und sehr mächtig und verfügte über ungewöhnliche körperliche Kräfte, wenn er die Kontrolle verlor, aber das war nichts im Vergleich zu dem, was offensichtlich in Sirona schlummerte. Welche Kräfte wirkten, wenn sie ihre Erinnerungen fand, wenn sie in seiner Galerie eines ihrer historischen Porträts berührte? Wieso war es ihr nicht nur möglich, mit ihm, seinen Männern und Matthea wortlos zu kommunizieren, sondern auch mit Verstorbenen im Jenseits? Sie war diejenige, die die unentzifferbaren Zeichen seines Tattoos und die seiner Männer lesen konnte, denn offensichtlich hatte sie sie selbst entworfen. Wann nur? Und warum?
Würde er je in der Lage sein, eine so mächtige Frau zu schützen? Womöglich vor sich selbst?
Nachdem das Lied verklungen war, mussten sie sich trennen und andere Gäste zum Tanzen auffordern. Sirona steuerte auf Thor zu und Darken galant auf seine Schwiegermutter. Es dauerte nicht lange und die Tanzfläche war voll. Dann wurde Darken nacheinander von den Brautjungfern und der Trauzeugin in Beschlag genommen und Sirona tanzte irgendwann auch mit Torben, ihrer verflossenen großen Liebe aus Teenagertagen. Sie sah ihm in die Augen. „Weißt du eigentlich, dass deine grünen Augen immer so wirken, als würden sie ständig von Träumen überlaufen?“
Sie lachten beide und hielten sich im Klang der Musik fest. Torben schielte plötzlich verschämt über Sirona s Schultern und lockerte den Griff. Sirona musste sich nicht umdrehen, sie wusste, dass Darken hinter ihr stand und wieder mit ihr tanzen wollte. „Hab ich dir eigentlich schon Torben vorgestellt?“, fragte sie ihn strahlend.
Darken schüttelte den Kopf.
„Er war mal die Liebe meines Lebens und stell dir vor, er hat mich verlassen!“ Torben wurde rot und Darken zog die Augenbrauen tief zusammen. Sirona lachte laut los.
„Ähm, ich glaube ich geh dann mal wieder zu den anderen“, sagte Torben und schlich davon.
Sirona sah ihm verdutzt nach. „Komisch, das schien ihm jetzt wirklich unangenehm zu sein“, sagte sie und schaute zu Darken hoch.
„Vielleicht lag das auch einfach an den 30 Zentimetern,
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