Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
öffnete die erste der drei Türen, die leichte Bettdecke hatte sie dabei um ihren Körper gewickelt. Hinter der ersten Tür fand sie den Kleiderschrank, in dem ihre Tasche stand, sie schmunzelte. Die zweite Tür führte zu einem riesengroßen Badezimmer mit Wanne und Dusche. Stella hatte schon ewig nicht mehr gebadet, zu Hause hatten sie lediglich eine Dusche, weil das Bad für eine Wanne zu klein war. Sollte sie wirklich am helllichten Tag baden?
„Ich könnte uns einen kalten Weißwein und ein paar Leckereien besorgen, während du das Badewasser einlässt.“
Stella fuhr herum, Namel stand direkt hinter ihr.
„Kannst du Gedanken lesen?“
„Nein, aber vielleicht deine Bedürfnisse erraten.“ Er küsste sie.
Sie umarmte ihn. „Ein paar Leckereien wären jetzt toll.“
Er griff ihr unter den Po, hob sie hoch und trug sie zum Bett . Eine halbe Stunde später verließ er den Raum, um die Leckereien und den Wein aus der Küche zu holen.
Stella lag auf dem Bett und fühlte sich wie in einem Traum. Langsam erhob sie sich, ging zurück ins Bad und ließ das Badewasser ein. In einer Ecke standen verschiedene Badezusätze, sie schnupperte und entschied sich für Baldessarini, sie liebte den Duft von Patchouli, wenn es auch ein reiner Männerduft war, sie roch sowieso nur noch nach Namel.
Als sie ihren Körper im Badewasser versenkte, kam Namel zurück. Er stellte das Tablett mit den kleinen Häppchen und dem gekühlten Wein ab, eine Orchidee stand in einer Vase daneben. Er ließ seine Kleider fallen und stieg hinter ihr ins Bad. Stella ließ sich in seine Arme gleiten und von ihm füttern. Sie sah sich die wunderschöne Orchidee an und er flüsterte: „Castello Del Guardiano Della Spada ist der Ort der Rosen. Du bist im Land der Orchideen gelandet.“ Stella schloss die Augen, genoss seine Hände, die unter der Wasseroberfläche ihren Körper liebkosten. Er legte ihr ein kleines Canapé in den Mund.
Stella seufzte glücklich.
Sie roch, schmeckte und atmete Afrika.
Sirona kuschelte sich tief in Darkens Arm und sah in den klaren Nachthimmel. Er war so wunderschön, fast schwarz, schien so nah und war übersäht mit unzähligen Sternen. Sirona konnte den Blick nicht abwenden. Obwohl so schön, weckte das Firmament eine ungewohnte Unruhe in ihr. Sie horchte auf, Darkens Schlafgeräusche wurden immer regelmäßiger und beruhigten sie für einen kurzen Moment, dann spürte sie die Welle der Unruhe wieder heftiger. Sie betrachtete die Sterne und wagte es nicht, die Augen zu schließen. Immer wieder blinkte ein neuer Stern an einer Stelle auf, die zuvor dunkel gewesen war. Sie konzentrierte sich, die Sterne waren unruhig, standen nicht still, sondern bewegten sich in wellenförmigen Schwingungen in eine ganz bestimmt Richtung – auf sie zu. Sirona spürte, dass sie sich nicht bewegen konnte, zu fasziniert war sie von diesem Schauspiel, das die Sterne nun immer näherkommen ließ. Je näher sie die Himmelskörper empfand, desto mehr nahmen sie Fahrt auf.
Als sie bereits direkt über ihr waren, beinahe zum Greifen nah, spürte sie das Böse und ihr Kampfgeist erwachte. Sie wollte aufspringen, konnte jedoch nicht. Die Sterne legten sich auf sie, pressten sie mit ihrer Kraft und Macht nieder. Sirona begann sich zu wehren, schlug um sich. Es nützte nichts, sie spürte das Brennen eines jeden Sterns auf ihrer Haut. Sie wollte schreien, aber die Sterne hatten sich bereits wie ein Teppich auf ihren Hals und ihren Mund gelegt, dehnten sich aus über ihr Gesicht und dann über den ganzen Körper. Unbarmherzig quetschte ihr Gewicht die Luft aus ihren Lungen und drohte sie zu ersticken. Tränen drangen in ihre Augen, wurden aber in den Augenhöhlen zurückgehalten, denn die funkelnden Himmelskörper waren jetzt wie eine zweite Haut, umhüllten sie wie ein Vakuum ohne Sauerstoff. Lediglich Panik vor dem Ersticken raste durch ihren Körper, der keine Kraftanstrengung unterließ, um wenigsten ein Keuchen herauszuzwingen, das sie retten könnte. Sie begriff, was unausweichlich erschien: Sie würde von dem Vakuum verschluckt werden.
Der Sternenteppich, der sie so sehr an das Sternennetz ihrer Liebesenergie erinnerte, würde ihr den Tod und Darken damit die Einsamkeit bringen. Alles wurde still, ihre Panik ließ nach, die Trauer über die Erkenntnis gewann die Oberhand, sie hatte sich durch die vergebliche Anstrengung sich zu befreien völlig verausgabt. So plötzlich, so einfach, alles vorbei? Ein Nebel legte sich auf ihre
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