Darken 3 - Der Angriff (German Edition)
dem er sie an seine Brust presste. Sie spürte seine Lippen auf ihrem Haar, sah zu ihm hoch und erkannte, dass seine Augen blitzten.
„ Annea, du sagst ich sei unersättlich! Du warst eine Vestalin und hast dich der Liebe hingegeben! Du bist keine fünfundzwanzig geworden!“
Annea sah ihn an und begann zu begreifen. „Teutates, hast du mir Amur geschickt? Hast du dich in meine Rolle eingemischt, damit ich verliere?“
Teutates lachte laut auf und ging in Deckung, als Annea mit Kissen nach ihm warf. Sie schimpfte, aber er bezwang sie mit seinem stärkeren Körper, unter dem er sie jetzt begrub. Seine hellblauen Augen näherten sich ganz dicht ihren.
„ Ich wollte doch nur, dass du nicht immer nur die Keusche spielst und damit die Lebensspanne leichter überbrückst. Jetzt weißt du wie es ist, wenn man sich der Fleischeslust hingibt. Ich hoffe zukünftig auf mehr Verständnis.“
Annea schüttelte den Kopf. „Teutates, ich liebe dich und ich habe immer Verständnis für meinen Bruder. Aber die Regeln müssen eingehalten werden. Dir traue ich zu, dass du eines Tages die Rolle eines anderen Amur übernimmst, nur um mich zu ärgern. Zur Strafe wirst du in deiner nächsten Rolle keinen hübschen Jüngling spielen.“
Teutates versenkte sein Gesicht an ihrem Hals und sog ihren Duft ein, bis sie sich ihm entwand. Er zog sie zu sich zurück und begann sie zu kitzeln, bis sie endlich auflachte. Er wäre nicht Teutates, wenn er nicht die Macht hätte, seine geliebte Schwester so lange zu umgarnen, bis sie ihm jeden Wunsch erfüllen und ihn jede Rolle spielen lassen würde.
Annea griff nach Teutates Gesicht, sie küsste sein Haar und seine Stirn, sie hatte ihren Bruder längst durchschaut.
S irona wachte auf und sah als erstes in die grünen Augen des Panthers und dann zu Darken hinüber, der den freien Arm unter seinen Kopf gelegt hatte und sie beobachtete.
„Du hast einen neuen Freund und ich weiß im Moment noch nicht, was ich von ihm halten soll.“
Sie lächelte ihn an. „Können wir nicht immer hier bleiben? Tarzan und Jane konnten das auch.“
Er strich ihr mit langen Bewegungen über den Rücken. „Nie wieder Trüffel, nie wieder Kim und Omma, nie wieder Taamin, Aluinn oder Stella?“
Sie holte tief Luft. Natürlich konnte sie auf Trüffel verzichten, aber nicht auf Kim. Oder Taamin. Oder irgendeinen der anderen, jedenfalls nicht auf Dauer.
„Wir müssen weiter, ich will heute noch zu den Wasserfällen.“
Sie versuchte sich ungeschickt in der Fallschirm- Hängematte anzuziehen, was ihr jedoch nicht gelang. Darken hob sie hoch und ließ sie nackt aus dem Schirm gleiten. Sirona landete auf dem Boden und der Panther sprang zu ihr hinunter.
Darken suchte derweil ihre Kleidungstücke zusammen und wollte sie ihr anreichen. Seine Hand erstarrte mitten in der Bewegung.
Sirona hockte nackt auf dem Boden und schmuste mit dem schwarzen Panther, der ihr immer und immer wieder die Nase an die Oberschenkel drückte und nicht genug zu bekommen schien. Sie lachte und sah von unten zu Darken hoch. Seine Augen funkelten, als er ihre und seine Sachen sowie die Ausrüstung herunterwarf, aus ihrem Nest sprang und direkt hinter ihr landete. Er nahm sie in die Arme und fauchte den Panther an, der einen Satz nach hinten machte.
Sirona kicherte und zog sich an. In dem Moment, als Darken sich dem Schirm zuwandte, rückte das wunderschöne Tier wieder an Sirona s Seite, nur um sofort wieder auf Abstand zu gehen, als Darken mit dem Schirm unter dem Arm zu ihr kam. Offensichtlich hatte der Panther begriffen, wer hier das Sagen hatte.
Es dauerte nicht lange und sie hörten das Dröhnen der Wasserfälle. Auf dem Weg aßen sie Umbu, eine Frucht, die süß-sauer und sehr lecker war. Da eine Frucht bis zu einem viertel Liter Wasser speicherte, brauchten sie kaum Trinkwasser. Sie fanden außerdem herrlich reife Papayas, die selbst Sirona sofort erkannte. Sie lief die meiste Zeit an Darkens Hand und an ihrer Seite der Panther.
Schließlich standen sie vor der Schlucht, aus der ein enormer Nebel und ein Grollen wie Donner aufstiegen. Sirona ging in die Hocke und krabbelte erst auf allen Vieren auf die Kante zu. Als Darken neben ihr stehen blieb, zog sie sich an ihm hoch. Dies war also die Teufelsschlucht, die sie überqueren mussten. Sirona sah wieder an der steilen Wand hinunter und fragte sich, wie sie da wohl runterkommen sollte.
Darken sprach sie in Gedanken an, das Getöse war so laut, dass er sonst hätte brüllen
Weitere Kostenlose Bücher