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DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
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mich, Jon.»
    «Ganz meinerseits.»
    «Ich bringe Jon nach Greeley rein, aber ich dachte, ich führ ihn zuerst ein bisschen rum.»
    «Aber pass auf, dass du ihn nicht zu Tode langweilst, du weißt ja, wie du sein kannst, wenn du erst mal anfängst. Sagen Sie Bescheid, wenn Sie irgendwas möchten, Jon.»
    «Danke, Ma’am. Ich … sind Sie auch Darknet-Mitglied?»
    «Nein, nicht mein Ding. Ich hab’s nicht so mit diesem ganzen Social-Network-Hokuspokus.»
    Fossen zeigte auf eine Gruppe von einem halben Dutzend Leuten – Männer und Frauen, altersmäßig und ethnisch gemischt –, die in der Nähe am Rand eines großen Gemüsegartens standen. Sie hatten alle Callouts und hörten konzentriert einer jungen Frau zu.
    Fossen winkte. «Da ist meine Tochter, Jenna.» Die junge Frau winkte zurück.
    «Hübsches Mädchen. Wer sind die anderen?»
    «Sie unterrichtet ein paar Newbies in Kreuzungs- und Vererbungslehre. Gehört zu ihren Bürgerpflichten.»
    Mrs.Fossen runzelte die Stirn. «Nenn die Leute doch nicht so, Hank. Es sind Studenten.»
    «Meine Frau unterrichtet an der Mittelschule in Greeley.» Er deutete mit dem Daumen seitwärts. «Kommen Sie, ich zeige Ihnen unser großes Projekt.»
    Sie gingen auf einen Zaun zu, und die Hunde folgten ihnen schwanzwedelnd. Ross tätschelte Hurley, während er sich umschaute.
    Auf den Äckern und Feldern waren noch mehr Leute bei der Arbeit, alle mit D-Raum-Callouts. «Richtig schön hier bei Ihnen.»
    «Ja, dank Jenna und der anderen wird es allmählich. Wir sind eine der am nachhaltigsten wirtschaftenden Farmen hier in der Gegend. Was nicht viel heißt.» Fossen führte Ross an den Zaun und zeigte ihm mehrere Morgen Getreide und andere im Wind wogende Feldpflanzen. «Wir arbeiten mit bestimmten Pflanzenmischungen und mit Tieren, um den Boden wieder mit Nährstoffen anzureichern. Hier haben wir Bohnen mit Weizen und etwas Senf gesät, um die Stickstoffversorgung ohne Chemikalien zu regeln.» Fossen kniete sich hin, nahm eine Handvoll Erde und ließ sie durch die Finger rieseln. «Wir bestellen dieses Land in der fünften Generation. Ich muss wiedergutmachen, was ich ihm angetan habe. Wir haben lange nur Kunstdünger verwendet. Es wird ein paar Jahre dauern, bis der Boden wieder so ist, wie er sein sollte, aber es wird schon werden.»
    Er stand auf und zeigte auf die Kühe etwas weiter weg. «Wir füttern nur Gras – keinen Mais. Wir geben ihnen eine prima Mischung aus natürlichen Präriepflanzen. Bartgras, Fuchsschwanzgras, Federgras und Rutengras. Das wächst hier in der Prärie alles von Natur aus, also verwandelt es Sonnenenergie in Rindfleisch – ganz ohne fossile Brennstoffe. Und wir lassen die Tiere in einem roulierenden System auf die Flächen. Die Hühner folgen den Kühen auf die Weide, picken Larven aus dem Kuhdung und fressen Insekten und Würmer aus dem Boden, den das Vieh aufwühlt. Der Hühnerdung wiederum fertilisiert den Boden für den Anbau von Feldfrüchten. Es ist alles ein ganzheitliches, nachhaltiges System.»
    Ross lehnte sich auf den Zaun und nickte. «Es sieht wirklich viel mehr nach Farm aus als alles, was wir vorhin gesehen haben.»
    Fossen deutete mit dem Kinn zum Rand seines Landes hinüber. «Wir haben zwei Zehn-Kilowatt-Windturbinen und ein paar Schwungradbatterien, um den Strom zu speichern. Alle Darknet-Farmen in diesem Holon arbeiten auf dasselbe Ziel hin. Regionale Energie und autarke Nahrungsversorgung. Wir beziehen aus Greeley die wichtigen Fabrikerzeugnisse – gedruckte Schaltungen, mikrotechnisch gefertigte Präzisionsgüter, Gerät, Software. Die in Greeley wiederum beziehen von uns und anderen Farmen ihre Nahrungsmittel und Rohmaterialien. Es ist eine Symbiose. Wir brauchen uns gegenseitig.»
    Ross spürte den Wind auf der Haut und blickte über das sonnige, von Aktivität erfüllte Farmgelände. «Ich war so von diesem Kampf in Anspruch genommen, dass ich manchmal ganz vergessen habe, worum es eigentlich dabei geht.»
    Fossen nickte. «Kenne ich.» Sie machten sich auf den Rückweg zum Haus. «Übernachten Sie in Greeley?»
    «Ja, ich habe ein Motelzimmer.»
    Fossen klopfte Jon auf den Rücken. «Hey, wann haben Sie das letzte Mal eine richtige, selbstgekochte Mahlzeit gegessen?»
    Ross schnitt eine Grimasse. «Vor fünfzehn Jahren vermutlich.»

25 Schwarze Operationen
     
    Hank Fossen lag im Dunkeln, lauschte dem ruhigen Atem seiner Frau Lynn neben ihm und dem Ticken der Wanduhr in der Diele. Er fragte sich, wo sein Sohn Dennis

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