Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DARKNET

DARKNET

Titel: DARKNET Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Suarez
Vom Netzwerk:
Rechtsstreitigkeiten hatte Hank ihn schon mehrere Jahre nicht mehr ordnungsgemäß warten lassen können. Er hatte sich einen gebrauchten New Holland angeschaut, aber selbst beim augenblicklichen Rekordpreis für Mais waren da die steigenden Kosten, die eine solche Anschaffung einfach zu riskant machten.
    Er blickte über seine Schulter. Der Fassanhänger und der Ammoniakverteiler waren noch ganz gut in Schuss. Er ging im Kopf immer wieder die Zahlen durch und fragte sich, ob er wohl den richtigen Zeitpunkt am Maismarkt erwischen würde. Er konnte dieses Jahr einen ganz ordentlichen Profit machen, wenn die Sterne richtig standen –
    Und in dem Moment sah er sie.
    Fossen schaltete schnell den Düngerverteiler ab und brachte den Traktor mitten auf seinem Feld zum Stehen.
    Drüben an der Kreisstraße parkten zwei schwarze SUVs. Drei Männer mit Klemmbrettern stapften auf seinem Feld herum.
    «Verdammich!» Er stellte den Motor ab und schnappte sich einen Axtstiel, den er in der Kabine liegen hatte, um damit Dreck von den Reifen zu schlagen. Im nächsten Moment war er hinausgesprungen und joggte auf die zweihundert Meter entfernten Männer zu.
    «Runter von meinem Land, verdammt nochmal!», brüllte er.
    Die Männer rührten sich nicht vom Fleck. Einer nahm eine Videokamera heraus und begann zu filmen, wie Hank auf ihn zurannte. Ein anderer hing schon an seinem Handy.
    So viel zum Thema Verjagen. Mit siebenundvierzig hatte Fossen nicht mehr die Kondition wie früher. Durch den ganzen Stress der letzten Jahre hatte er erstmals einen Bauch angesetzt. Als er die drei Männer erreichte, schnaufte er schwer. Es waren kräftige Typen in teuer aussehenden GORE - TEX -Jacken. Ihre GMC SUVs waren nagelneu – wahrscheinlich Mietwagen aus Des Moines.
    Fossen richtete den Axtstiel auf den Nächststehenden. «Sie haben kein Recht, hier zu sein. Ich will, dass Sie von meinem Land verschwinden. Sofort!»
    Der Angesprochene machte gerade mit einem potent aussehenden Objektiv Nahaufnahmen vom Boden. «Wir sind Ermittler von Bosch und Miller, Mr.Fossen, und wir sind hier, um im Namen von Halperin Organix möglichen Patenrechtsverletzungen nachzugehen. Wir sind gesetzlich befugt, uns hier aufzuhalten.»
    «Blödsinn! Der Richter hat alle Durchsuchungen gestoppt, es sei denn, es besteht ein begründeter Verdacht.»
    Der Typ blickte nicht einmal auf. «Tja, Halperin hat einen Richter am Bundesstaatsgericht dazu gekriegt, ‹begründet› neu zu definieren.»
    Hank zog sein Handy hervor. «Ich rufe meinen Anwalt an.»
    «Donald Peterson ist momentan gerade im Kreisgericht. Den werden Sie nicht erreichen.»
    Die anderen beiden lachten.
    Fossen ließ die Hand mit dem Handy sinken und fühlte Wut in sich aufsteigen. «Sie haben kein Recht, hier zu sein. Das mit dem Bundesgerichtsurteil glaube ich nicht.»
    Einer der anderen beiden kam jetzt heran, eine digitale Videokamera auf Fossen gerichtet. Er lachte. «Bereit, Ihre Farm drauf zu verwetten, Hank?» Es war ein stämmiger, von Testosteron strotzender Typ. Wahrscheinlich ein Ex-Cop aus St. Louis, wo die Detektivbüros von Halperin saßen. Für so was schickten sie immer solche kernigen Arschlöcher.
    «Wir haben einen anonymen Tipp gekriegt, dass Sie Mitroven 393 verwenden, Hank.»
    «Aussaat ist erst in sechs, sieben Wochen. Ich bringe nur Dünger aus.»
    Einer von ihnen nahm jetzt Bodenproben. «Tja, Genmaterial vom letzten Jahr kann man nicht so leicht verschwinden lassen.»
    «Ihr Wichser schiebt mir Mitroven unter?»
    «Wollen Sie uns etwa unlauterer Methoden bezichtigen, Hank?» Der Mann mit der Videokamera lachte.
    «Warum sollten wir das nötig haben, wenn zwei Meilen in Windrichtung ein Versuchsfeld liegt?»
    Der dritte Typ, der in sein Handy gesprochen hatte, kam jetzt herüber. «Tun Sie sich das nicht an, Mr.Fossen. Sie wissen doch, Halperin wird beliebig viel Geld ausgeben, um an Ihnen ein Exempel zu statuieren. Hören Sie einfach auf, altes Saatgut zu benutzen, und arrangieren Sie sich. Sonst sind Sie Ihre Farm ganz bald los.»
    Der Mann mit der Kamera lachte wieder. «Es sei denn, Sie haben irgendwo noch einen anderen Dad, der bereit ist, sich umzubringen, nur für das Versicherungs–»
    Ehe er sichs versah, hatte Fossen schon mit dem Axtstiel ausgeholt, dem Kerl die Videokamera aus der Hand geschlagen und ihm um ein Haar eins an die Schläfe verpasst.
    «Boah!»
    Die beiden Männer sprangen ihrem Kollegen sofort zur Seite und ließen ihre Gerätschaften fallen. Der mit dem

Weitere Kostenlose Bücher