Darkover 01 - Landung auf Darkover
ist wärmer als Ihre«, sagte sie leise. »Bitte, tragen Sie sie. Es schneit hier so. Und ihr habt nur den kleinen Unterstand dabei.«
Camilla lachte und schüttelte den Kopf. »Hier wird es auch kalt sein.«
»Aber… « Heathers Gesicht war angespannt und verzerrt. Sie biß sich auf die Unterlippe und flehte: »Bitte, Camilla. Wenn Sie mögen, dann nennen Sie mich eine törichte Närrin. Nennen Sie es Vorahnung - aber bitte nehmen Sie sie!«
»Sie auch?« fragte MacLeod trocken. »Besser, Sie nehmen sie, Leutnant. Ich dachte, ich wäre der einzige, der dieses ausgeflippte Zweite Gesicht hat. Ich habe die ASW nie sonderlich ernst genommen, aber wer weiß, auf einem fremden Planeten könnte sich das sehr schnell als Überlebungsfaktor herausstellen. Überhaupt - was verlieren Sie schon, wenn Sie ein paar zusätzliche warme Kleidungsstücke mitnehmen?«
MacAran erkannte, daß seine Beunruhigung tatsächlich irgendwie mit dem Wetter zusammenhing. Er sagte: »Wenn sie besonders warm ist, Camilla, dann nehmen Sie sie. Ich werde auch Zabals Bergparka mitnehmen, sie ist besser gefüttert als meine; ihm werde ich meine hierlassen. Und ein paar zusätzliche Pullover, wenn ihr welche habt. Ihr sollt nichts entbehren, aber es stimmt - wenn es schneit, dann habt ihr mehr Schutz als wir, und manchmal wird es auf den Höhen empfindlich kalt.« Er sah Heather und MacLeod forschend an; grundsätzlich hielt er nicht viel von dem, was er über ASW gehört hatte, doch wenn es zwei Leute in der Gruppe spürten und auch er eine dunkle Ahnung hatte - nun, vielleicht war es nur eine Sache unbewußter sensorischer Hinweise, etwas, das sie nicht bewußt wahrnehmen konnten. Jedenfalls brauchte man keine ASW, um auf den Berghöhen eines fremden Planeten mit einem unberechenbar verrückten Klima schlechtes Wetter vorherzusagen! »Nehmt alle Kleidungsstücke, die erübrigt werden können - und eine Decke… wir haben genügend eingepackt«, befahl er. »Und dann brechen wir auf.«
Während Heather und Judy packten, nahm er sich Zeit, um mit Ewen kurz unter vier Augen zu sprechen. »Wartet hier mindestens acht Tage auf uns«, sagte er. »Jeden Abend, bei Sonnenuntergang, werden wir euch ein Signal geben, wenn wir können. Wenn ihr bis dahin keine Nachricht und kein Signal bekommen habt, kehrt ihr zum Schiff zurück. Wenn uns etwas zustößt, übernimmst du die Verantwortung über die Gruppe - aber das bleibt vorerst unter uns. Wenn wir es schaffen zurückzukommen, haben wir die anderen unnötig beunruhigt.«
Ewen widerstrebte es, ihn gehen zu lassen. »Was soll ich machen, wenn Zabal stirbt?«
»Ihn begraben«, erwiderte MacAran schroff. »Was sonst?« Er drehte sich um und winkte Camilla. »Gehen wir, Leutnant.«
Sie entfernten sich von der Lichtung, ohne zurückzusehen, und MacAran legte ein gleichmäßiges Tempo vor, nicht zu schnell, nicht zu langsam.
Als sie höher kamen, veränderte sich die Landschaft: Der Boden unter ihren Füßen war spärlicher bewachsen, es gab mehr nackte Felsen, der Baumbewuchs wurde spärlicher. Die Steigung der Vorberge war nicht beunruhigend, doch als sie sich dem Kamm des Hanges näherten, auf dem sie gelagert hatten, hielt MacAran an, legte eine kurze Rast ein und kaute ein paar Bissen von ihrer gemeinsamen Essensration. Von ihrem momentanen Standort aus konnten sie das kleine, orangefarbene Rechteck des Schutzzeltes durch die struppigen Baumkronen leuchten sehen - aus dieser Höhe nur ein Fliegendreck.
»Wie weit sind wir gekommen, MacAran?« fragte die Frau und schob die pelzgesäumte Kapuze der Jacke zurück.
»Ich habe keine Möglichkeit, das festzustellen. Fünf, sechs Meilen vielleicht - etwa zweitausend Fuß Höhe. Kopfschmerzen?«
»Nur ein bißchen«, log das Mädchen.
»Das ist der veränderte Luftdruck. Sie werden sich bald daran gewöhnen«, beruhigte er sie. »Gute Sache, daß der Boden gleichmäßig ansteigt.«
»Es ist schwer, sich vorzustellen, daß wir letzte Nacht wirklich dort unten geschlafen haben - so weit entfernt«, sagte sie ein wenig zittrig.
»Wenn wir diesen Kamm hinter uns haben, wird der Lagerplatz außer Sicht sein. Wenn Sie umkehren wollen - das ist die letzte Gelegenheit. In ein, zwei Stunden könnten Sie wieder unten sein.«
Sie zuckte mit den Schultern. »Führen Sie mich nicht in Versuchung.«
»Haben Sie Angst?«
»Natürlich. Ich bin kein Feigling. Aber ich werde nicht durchdrehen, wenn Sie das meinen.«
MacAran schluckte seinen letzten Bissen hinunter
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