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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und warf die löslichen Rationen in das nur lauwarme Wasser. »Hier. Nicht gerade köstlich, aber eßbar und nahrhaft, hoffe ich.«
    Camilla verzog das Gesicht, als sie es probierte, sagte aber zu seiner Erleichterung nichts. Der Graupelregen peitschte gegen sie, und sie krochen ins Innere und zogen die Klappe zu. Die Notzelte waren im Grund genommen nur für eine Person vorgesehen - es gab kaum genügend Platz, um sich auszustrecken, und wenn dies doch einer von ihnen tat, so war der andere gezwungen, aufrecht zu sitzen. MacAran wollte ein paar kecke Bemerkungen über hübsche, gemütliche Quartiere fallenlassen, sah jedoch ihr starres Gesicht an und unterließ es. Bedächtig wand er sich aus seiner Sturmparka, rückte das Gepäck zurecht und rollte schließlich seinen Schlafsack aus. »Ich hoffe, du leidest nicht an Klaustrophobie.«
    »Ich bin schon seit meinem siebzehnten Lebensjahr Raumschiffsoffizier. Wie könnte ich da wohl mit Klaustrophobie klarkommen?« Im Dunkeln stellte er sich ihr Lächeln vor. »Im Gegenteil.«
    Danach hatte keiner von ihnen mehr viel zu sagen. Einmal sagte sie in der Dunkelheit: »Ich wüßte gern, wie es Marco geht.« Aber darauf konnte ihr MacAran keine Antwort geben, und es hatte auch keinen Sinn, daran zu denken, um wie vieles besser dieser Ausflug mit Marco Zabals Kenntnis vom Hoch-Himalaya zu bewältigen gewesen wäre. Kurz bevor er im Schlaf versank, fragte er jedoch: »Möchtest du vor Tagesanbruch aufstehen und es mit ein paar Sternenbeobachtungen versuchen?«
    »Nein. Ich glaube, ich warte damit, bis wir auf dem Gipfel sind - wenn wir je so weit kommen.« Ihr Atem beruhigte sich zu leisen, erschöpften Seufzern, und er wußte, daß sie schlief. Er lag wach und grübelte daran herum, was wohl noch vor ihnen lag. Draußen peitschten die Regen- und Schneeschauer in die Zweige der Bäume, und es entstand ein Rascheln, das sowohl vom Wind als auch von einem Tier hätte stammen können, das durch das Unterholz stürmte. Sein Schlaf war leicht - er war ständig auf der Hut, lauerte auf ungewöhnliche Geräusche. Ein oder zweimal schrie Camilla im Schlaf, und er schreckte hoch, alarmiert und mit angehaltenem Atem. Zeigte sie erste Spuren einer Höhenkrankheit?
    Sauerstoffgehalt der Luft hin, Sauerstoffgehalt her - die Gipfel waren ziemlich hoch, und jeder folgende war ein wenig höher. Nun, sie würde sich akklimatisieren - oder auch nicht. Kurz, am Abgrund des Schlafes, überlegte MacAran, daß ihre augenblickliche Situation für die Unterhaltungsmedien eigentlich ein gefundenes Fressen wäre - ein Mann allein mit einer schönen Frau auf einem fremden Planeten voller Gefahren. Er war sich darüber im klaren, daß er sie wollte - verdammt, er war nur ein Mensch und ein Mann, aber unter den gegenwärtigen Umständen lag ihm nichts ferner als Sex. Vielleicht bin ich einfach zu zivilisiert. Und mit diesem Gedanken schlief er ein, vom Klettern dieses Tages erschöpft.
     
    Die nächsten drei Tage waren Wiederholungen dieses Tages. Der einzige Unterschied bestand darin, daß sie in der Dämmerung des dritten Abends - der nächtliche Regen hatte noch nicht eingesetzt - einen hohen Paß erreichten. Camilla stellte ihr Teleskop auf und machte ein paar Beobachtungen. Während er in der Finsternis das Schutzzelt aufbaute, konnte er es nicht unterlassen, zu fragen: »Glück gehabt! Weißt du jetzt, wo wir gelandet sind?«
    »Nicht sicher. Mir war klar, daß diese Sonne nicht zu den katalogisierten gehört, und die einzigen Konstellationen, die ich anhand zentraler Koordination ausmachen kann, sind ausnahmslos nach links verdreht. Ich vermute, wir befinden uns außerhalb des galaktischen Spiralarms… achte mal darauf, wie wenig Sterne es gibt, selbst im Vergleich zur Erde - und ganz zu schweigen von einem zentral gelegenen Kolonieplaneten! Oh, wir sind verflucht weit davon entfernt zu wissen, wohin wir fliegen sollen!« Ihre Stimme klang angespannt und verzerrt, und als er näher kam, sah er, daß Tränen auf ihren Wangen glitzerten.
    Er verspürte einen schmerzhaften Drang, sie zu trösten. »Nun, wenn wir wieder unterwegs sind, werden wir wenigstens einen neuen bewohnbaren Planeten entdeckt haben. Vielleicht bekommst du sogar einen Teil des Finderlohns… «
    »Aber das ist so weit… « Sie unterbrach sich. »Können wir dem Schiff ein Signal geben?«
    »Wir können es versuchen. Wir sind mindestens tausend Fuß höher als sie - vielleicht gibt es ja eine Sichtverbindung. Hier, nimm den

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