Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
Vom Netzwerk:
wollte schon einen gebrochenen Knöchel riskieren? -, aber er konnte sich nicht zurückhalten. Schließlich mühten sie sich die letzten paar Fuß hoch und richteten sich auf - und schauten über den Gipfel hinaus. Camilla schrie vor lauter Überraschung und Bestürzung auf. Der Bergsattel, auf dem sie standen, hatte die wirkliche Bergkette verdeckt, die dahinter lag: eine gewaltige Bergkette, die scheinbar endlos und, soweit sie sehen konnten, in ewigen Schnee gehüllt war, riesig und zerklüftet und mit Gletschergraten und Gipfel überzogen, und unterhalb dieser Gipfel trieben Wolken - träge und langsam.
    Rafe stieß einen Pfiff aus. »Guter Gott, dagegen sieht der Himalaya wie ein harmloses Vorgebirge aus«, murmelte er.
    »Es sieht so aus, als würde sich diese Felswildnis bis in alle Ewigkeit erstrecken! Ich glaube, wir haben sie bisher nur deshalb nicht gesehen, weil die Sicht so schlecht war… die Wolken, der Nebel und Regen, aber… « Camilla schüttelte staunend den Kopf. »Es sieht aus, wie… wie eine Mauer um die Welt!«
    »Das hier erklärt jedenfalls eine ganze Menge«, sagte Rafe langsam. »Das verrückte Wetter. Kein Wunder, daß es fast ständig Regen, Nebel, Schnee gibt, wenn die Winde zuvor über eine derartige Gletscherreihe wehen… du sagst es! Und wenn sie wirklich so hoch sind, wie sie aussehen - keine Ahnung, wie weit sie entfernt liegen, aber dem Eindruck an einem klaren Tag wie diesem nach könnten es leicht hundert Meilen sein -, würde das auch die Achsenneigung dieser Welt erklären. Auf der Erde nennt man den Himalaya einen dritten Pol. Dies hier ist ein wirklicher dritter Pol! Eine dritte Eiskappe auf jeden Fall.«
    »Ich sehe lieber in die andere Richtung«, sagte Camilla und wandte sich dem Faltenteppich grünvioletter Täler und Wälder zu. »Ich ziehe Welten mit Blumen und Bäumen vor - und Welten mit Sonnenschein, selbst wenn er blutrot ist.«
    »Hoffen wir, daß uns diese Welt heute nacht ein paar Sterne sehen läßt - und ein paar Monde.«

4
    »Ich verstehe dieses Wetter einfach nicht«, sagte Heather Stuart, und Ewen, der in den Zelteingang trat, spottete lächelnd: »Und wie steht es mit deinen Schneesturm-Warnungen?«
    »Ich bin froh, daß ich mich geirrt habe«, erwiderte Heather mit fester Stimme. »Wenn Rafe und Camilla auf dem Berg sind, werden sie sich darüber freuen.« Ein Ausdruck von Besorgnis huschte über ihr Gesicht. »Doch ich bin mir nicht so sicher, daß ich mich geirrt habe… Irgend etwas an diesem Wetter macht mir Angst. Es scheint einfach nicht zu diesem Planeten zu passen.«
    Ewen kicherte. »Verteidigst du noch immer die Ehre deiner alten Highlands-Oma und ihres Zweiten Gesichts?«
    Heather lächelte nicht. »Ich habe nie an das Zweite Gesicht geglaubt. Nicht einmal in den Highlands. Aber jetzt bin ich mir nicht mehr so sicher. Wie geht es Marco?«
    »Keine große Veränderung, obwohl es Judy doch immerhin fertiggebracht hat, ihm ein wenig Brei einzuflößen. Es scheint ihm ein bißchen besser zu gehen, aber sein Puls flattert noch immer ganz schrecklich. Apropos - wo ist Judy überhaupt?«
    »Sie ist mit MacLeod in den Wald gegangen. Allerdings hat sie mir versprechen müssen, nicht außer Sichtweite der Lichtung zu gehen.« Ein Geräusch im Zeltinnern ließ sie beide zurückeilen: zum ersten Mal seit drei Tagen etwas anderes als unartikuliertes Stöhnen von Zabal. Er bewegte sich, versuchte mühsam hochzukommen. »Que paso? O Dio, mi duele… duele tanto… « murmelte er mit heiserer, erstaunter Stimme.
    Ewen beugte sich über ihn und sagte sanft: »Alles ist gut, Marco, du bist hier, und wir sind bei dir. Hast du Schmerzen?«
    Er murmelte etwas auf Spanisch. Ewen sah ausdruckslos zu Heather empor, die den Kopf schüttelte. »Ich spreche kein Spanisch… nur Camilla - mehr als ein paar Worte kann ich nicht.« Doch bevor sie davon welche aufbieten konnte, murmelte Zabal: »Schmerzen? Das könnt ihr glauben! Was waren das für Dinger? Wie lange… wo ist Rafe?«
    Ewen überprüfte den Herzschlag des Mannes, bevor er antwortete. »Versuche nicht, dich aufzusetzen. Ich werde dir ein Kissen unter den Kopf legen. Du bist sehr krank… Wir haben schon geglaubt, du würdest nicht durchkommen.« Und ich bin mir dessen noch immer nicht sicher, dachte er verbissen, noch während er seinen zusätzlichen Mantel zusammenrollte und hinter den Kopf des verletzten Mannes steckte und Heather ihn ermutigte, etwas Suppe zu sich zu nehmen. Nein, bitte, es hat schon zu

Weitere Kostenlose Bücher