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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Morays Büro zur Arbeitsanalyse und -zuweisung vorzusprechen.
    Im großen und ganzen war die Eröffnung, daß der Computer nutzlos und das Schiff notgedrungen aufzugeben war, ohne großen Aufschrei begrüßt worden. Von einem oder zwei Mannschaftsmitgliedern hatte man gerüchteweise gehört, sie hätten es getan und sollten gelyncht werden, doch im Moment gab es keine Möglichkeit festzustellen, wer zum einen die Navigationsbänder des Computers gelöscht und zum anderen eine der inneren Antriebskammern mit einer provisorisch zusammengebastelten Dynamitladung in die Luft gejagt hatte. Im letzteren Fall war der Verdacht auf einen Angehörigen der Mannschaft gefallen, der längere Zeit verschwunden gewesen war und erst kürzlich um Aufnahme in die Neu-Hebriden-Gemeinschaft gebeten hatte. Doch schließlich hatte man seinen verstümmelten Körper im Innern des Schiffes in der Nähe des Explosionsherdes gefunden, und alle waren zufrieden, es dabei zu belassen.
    MacAran ahnte, daß diese Ruhe trügerisch war, ein Ergebnis des Schocks, und daß sich früher oder später neue Stürme erheben würden, aber für den Moment hatte einfach jeder die dringende Notwendigkeit akzeptiert, sich zusammenzuschließen, um Schäden zu beheben und das Überleben in der nicht berechenbaren Rauheit des unbekannten Winters zu sichern. MacAran war sich über seine diesbezüglichen Empfindungen nicht recht im klaren, aber er war auf jeden Fall bereit gewesen, in einer Kolonie zu leben, und insgeheim meinte er, es könnte interessanter sein, einen »wilden« Planeten zu kolonisieren als einen weitgehend erdgleich gestalteten und vom Expeditionskorps bereits überarbeiteten. Allerdings hatte er nicht damit gerechnet, vom Hauptstrom, der Erde, abgeschnitten zu sein - keine Sternenschiffe, kein Kontakt und keine Kommunikation mit den anderen besiedelten Planeten der Galaxis, vielleicht generationenlang, vielleicht für immer. Das tat weh. Das hatte er noch nicht akzeptiert. Er wußte, vielleicht würde er es nie akzeptieren.
    Er betrat das Gebäude, in dem Morays Büro lag, las das Schild an der Tür NICHT ANKLOPFEN - HEREINKOMMEN und befolgte den lässigen Hinweis. Moray unterhielt sich gerade mit einem Mädchen, das MacAran unbekannt war; ihrem Kleid nach mußte sie zu den Neu-Hebriden-Leuten gehören.
    »Ja, ja, meine Liebe, ich weiß, du möchtest einen Arbeitsposten im Garten haben, aber aus deiner Akte geht hervor, daß du im Kunst- und Keramikhandwerk tätig warst, und genau dort wirst du bei uns gebraucht. Ist dir eigentlich klar, daß in beinahe jeder Kultur zuerst das Töpferhandwerk entwickelt wird? Und überhaupt - du bist schwanger, aber ich habe keine Freimeldung von dir vorliegen.«
    »Ja, gestern war die Verkündigungszeremonie für mich. Aber unsereins arbeitet immer bis unmittelbar vor der Niederkunft.«
    Moray lächelte schwach. »Einerseits freue ich mich, weil du dich wohl genug fühlst, um weiterzuarbeiten. Aber in den Kolonien ist es schwangeren Frauen nicht erlaubt, einer körperlichen Arbeit nachzugehen.«
    »Artikel vier… «
    »Der Artikel vier«, sagte Moray, und sein Gesicht war hart, »ist für die Erde formuliert worden, und den dort gegebenen Bedingungen. Laß dich über die Tatsache des Lebens auf Planeten mit andersartiger Schwerkraft, anderem Licht und Sauerstoffgehalt aufklären, Alanna. Dieser Planet ist einer der angenehmen… der Sauerstoffanteil in der Luft ist ziemlich hoch, es herrscht nur eine geringe Schwerkraft… Hier werden die Babys keinen Sauerstoffmangel und keine Quetschsymptome erleiden müssen. Aber auch auf den angenehmsten Planeten bewirkt nur die Veränderung etwas, und für eine so geringe Bevölkerung wie die unsere sieht es mit der Statistik böse aus. Die Hälfte der Frauen ist für fünf bis zehn Jahre steril, die andere Hälfte erleidet für fünf bis zehn Jahre immer wieder eine Fehlgeburt, und über denselben Zeitraum hinweg sterben die Hälfte der lebend geborenen Kinder, bevor sie einen Monat alt sind. In den Kolonien müssen die Frauen verhätschelt werden, Alanna. Zeige dich kooperativ, oder du wirst ruhiggestellt und ins Lazarett eingeliefert. Wenn du eine der Glücklichen sein willst, die ein lebendiges Baby zur Welt bringt und kein totes oder schwerkrankes oder mißgebildetes, dann verhalte dich kooperativ - und zwar ab sofort!«
    Als sie mit einem Zettel für das Lazarett hinausgegangen war, benommen und schockiert, nahm MacAran ihren Platz vor dem überhäuften Schreibtisch

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