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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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und ich nicht so völlig hilflos.«
    Camilla konnte seine Verwirrung und sein Leid fühlen, als sei es ihr eigenes, und dieses Beharren einer Wirkung, die sie allein mit der Zeit des Windes in Verbindung gebracht hatte, riß sie aus ihrem Zorn und ihrem Selbstmitleid. Langsam setzte sie sich auf und griff nach seiner Hand.
    »Es ist nicht deine Schuld, Rafe«, sagte sie sanft, »und wenn es dich unglücklich macht, weil ich mich so verhalte, dann werde ich versuchen, das Beste daraus zu machen. Ich kann so tun, als würde ich ein Kind wollen, aber wenn ich schon eines bekommen muß - und so sieht es aus -, dann ist es mir lieber, es ist deines, als das von irgend jemand anderem.« Sie lächelte vage und setzte hinzu: »So wie es damals ausgesehen hat, nehme ich an, es hätte jeder sein können… Ich bin froh, daß du es warst.«
    Rafe MacAran war unfähig zu sprechen - und dann merkte er, daß es nicht notwendig war. Er beugte sich hinunter und küßte ihre Hand. »Ich werde alles tun, was in meiner Macht steht, um es dir leichter zu machen«, versprach er, »und ich wünschte nur, es wäre mehr.«
     
    Moray war mit den Arbeitszuweisungen für den Großteil der Kolonisten und Mannschaftsmitglieder fertig, als der Chefingenieur Laurence Patrick sich mit Captain Leicester einfand, um ihn, den Vertreter der Kolonie, zu konsultieren.
    Patrick sagte: »Weißt du, Moray, lange bevor ich mich zum A-AM-Antriebsexperten habe ausbilden lassen, war ich Spezialist für kleine Geländefahrzeuge. Im Schiff gibt es genügend Metall, um mehrere solcher Fahrzeuge herzustellen, und sie könnten mit kleinen umgebauten Antriebseinheiten betrieben werden. Sie wären euch bei der systematischen Aufnahme der Rohstoffe dieses Planeten eine gewaltige Hilfe, und ich bin bereit, mich um den Bau zu kümmern. Wie bald kann ich damit loslegen?«
    Moray erwiderte: »Tut mir leid, Patrick, in deinem oder meinem Leben nicht mehr.«
    »Ich verstehe nicht. Würde das denn beim Erkunden und optimalen Erschließen neuer Rohstoffquellen nicht eine ganze Menge helfen? Willst du auf Teufel komm raus eine wilde und barbarische Umwelt schaffen?« fragte Patrick ärgerlich. »Gott steh uns bei - ist das Koloniale Expeditionskorps nichts weiter als eine Brutstätte von Anti-Technokraten und Neo-Ruralisten?«
    Moray schüttelte unbeeindruckt den Kopf. »Keinesfalls«, entgegnete er. »Bereits während meines ersten Kolonisierungsauftrages auf einer neuen Welt habe ich eine hochtechnische Gesellschaft entwickelt, basierend auf maximaler Nutzung von elektrischer Energie - und darauf bin ich äußerst stolz; tatsächlich habe ich vor, beziehungsweise sollte ich angesichts unserer Katastrophe wohl sagen: hatte vor, am Ende meiner Tage dorthin zurückzukehren und mich dort zur Ruhe zu setzen. Und mein Job in der Coronis-Kolonie sah vor, eine technologische Kultur aufzubauen. Aber so wie sich die Dinge jetzt herausgestellt haben… «
    »Noch ist es möglich«, sagte Captain Leicester. »Noch können wir unser technologisches Erbe an unsere Kinder und Enkel weitergeben, Moray, und irgendwann, selbst wenn wir hier lebenslang gestrandet sein sollten, werden unsere Enkel zurückkehren können. Vor der Erfindung des Dampfschiffes bis zur Landung der Menschen auf dem Mond sind weniger als zweihundert Jahre vergangen. Und bis zur Entwicklung der M-AM-Antriebe, die es uns möglich gemacht haben, nach Alpha Centauri zu fliegen, waren es weniger als hundert Jahre. Möglich, daß wir auf diesem gottverlassenen Felsbrocken alle sterben - sogar sehr wahrscheinlich. Aber wir können uns unser Wissen an unsere Technologie bewahren, jedenfalls so gut es geht, um unseren Enkeln eine Rückkehr in das Zentrum der menschlichen Zivilisation zu ermöglichen… dann werden wir nicht umsonst sterben.«
    Moray sah ihn mit tiefem Bedauern an. »Haben Sie es denn wirklich noch immer nicht begriffen? Dann will ich es Ihnen ganz deutlich sagen, Ihnen, Captain, und dir, Patrick. Dieser Planet wird eine fortgeschrittene Technologie nicht tragen. Er hat keinen Nickel-Eisen-Kern, und die hauptsächlich vorkommenden Metalle sind Nichtleiter von geringer Dichte, was die niedere Schwerkraft erklärt. Das Gestein ist - soweit wir dies ohne hochspezialisierte Ausrüstung, die wir nicht haben und nicht bauen können, festzustellen vermögen - reich an Silikaten, jedoch arm an metallischen Erzen. Metalle werden hier immer rar sein - erschreckend rar. Der Planet, von dem ich gesprochen habe, derjenige

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