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Darkover 01 - Landung auf Darkover

Darkover 01 - Landung auf Darkover

Titel: Darkover 01 - Landung auf Darkover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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bekommen, wie sie körperlich verkraften kann, wird sich verdammt unbeliebt machen. Staatsfeind Nummer eins ist nicht drin.«
    Ewens Stimme klang hart, doch mit der gesteigerten Sensitivität, über die er seit der Zeit des ersten WINDES verfügte, seit jenem Augenblick, in dem irgend etwas in ihm für die Empfindungen anderer aufgestoßen worden war, bemerkte er die schrecklichen Bilder, die sich in Camillas Verstand drehten.
    Keine Person, nur ein Gegenstand, ein wandelnder Mutterleib, ein Ding, für Zuchtzwecke benötigt, etwas Geistloses… mein Verstand verkümmert, meine Fähigkeiten nutzlos… nur eine Zuchtstute…
    »So schlimm wird es nicht werden«, beruhigte er sie mit großem Mitgefühl. »Du wirst eine Menge zu tun haben. Aber es wird kein Weg daran vorbeiführen, Camilla. Ich weiß, für dich ist es schlimmer als für manche andere, aber es ist für alle dasselbe. Unser Überleben hängt davon ab.« Er sah ihr nicht mehr in die Augen; er konnte den Sturm ihrer Qual nicht ertragen.
    Sie sagte, wobei sich ihre Lippen zu einem festen Strich verengten: »Vielleicht wäre es unter solchen Bedingungen besser, nicht zu überleben!«
    »Das werde ich erst mit dir diskutieren, wenn du dich besser fühlst«, erklärte Ewen ruhig. »Es ist den Atem nicht wert. Ich werde dir einen Termin für die Vorsorgeuntersuchung bei Margaret geben… «
    »… ich will nicht!«
    Ewen erhob sich rasch. Er gab einer hinter ihr stehenden Schwester ein Zeichen und packte ihr Handgelenk mit einem festen Griff, der sie unbeweglich hielt. Eine Nadel fuhr in ihre Armvene; sie sah mit zornigem Argwohn zu ihm auf, während sich ihre Augen bereits leicht trübten.
    »Was… «
    »Ein harmloses Beruhigungsmittel. Die Vorräte sind knapp, aber wir können genug erübrigen, um dich ruhigzustellen«, erklärte Ewen gelassen. »Wer ist der Vater, Camilla? MacAran?«
    »Das geht dich nichts an!« spie sie ihm entgegen.
    »Zugegeben, aber ich sollte es für die genetischen Aufzeichnungen wissen. Captain Leicester?«
    »MacAran«, sagte sie in einer Woge dumpfen Zorns, und plötzlich, mit einem tiefgreifenden, nagenden Schmerz, erinnerte sie sich… wie glücklich sie zur Zeit des Windes gewesen waren…
    Mit tiefem Bedauern sah Ewen auf ihre besinnungslose Gestalt hinunter. »Holen Sie Rafael MacAran«, wies er an. »Er soll bei ihr sein, wenn sie wieder aufwacht. Vielleicht kann er sie zur Vernunft bringen.«
    »Wie kann sie nur so selbstsüchtig sein?« fragte die Krankenschwester entsetzt.
    »Sie ist auf einem Raumsatelliten aufgewachsen«, erklärte Ewen, »und in der Alpha-Kolonie. Sie hat sich mit fünfzehn beim Raumservice beworben und ihr ganzes Leben lang eine Gehirnwäsche nach der anderen bekommen… sie sollte glauben, ein Kind zu bekommen sei etwas, woran sie nicht interessiert sein könne. Sie wird lernen. Es ist nur eine Frage der Zeit.«
    Aber insgeheim überlegte er, wie viele Frauen aus der Mannschaft dasselbe empfanden - Sterilität konnte auch psychologisch bedingt sein - und wie lange es dauern würde, diese anerzogene Furcht und Abneigung zu überwinden.
    War es auf dieser rauhen, brutalen und ungastlichen Welt überhaupt zu schaffen, sie auf eine überlebensfähige Anzahl zu bringen?

12
    MacAran saß neben der schlafenden Camilla und dachte an das hinter ihm liegende Gespräch mit Ewen Ross im Hospital zurück. Nachdem Ewen ihm die Sache mit Camilla erklärt hatte, hatte er ihm noch eine Frage gestellt:
    »Erinnerst du dich, während der Zeit des Windes außer mit Camilla noch mit sonst jemandem Geschlechtsverkehr gehabt zu haben? Glaube mir - ich frage nicht aus Neugier. Manche Frauen und Männer können sich an gar nichts mehr erinnern, andere haben mindestens ein halbes Dutzend Namen genannt. Wenn wir alles zusammenfügen, woran wir uns erinnern können, dann erleichtert das unsere späteren genetischen Aufzeichnungen. Wenn eine Frau beispielsweise drei Männer als möglicherweise für ihre Schwangerschaft verantwortlich bezeichnet, dann brauchen wir bei diesen Männern nur Bluttests zu machen, um - innerhalb grober Grenzen natürlich - den tatsächlichen Vater ermitteln zu können.«
    »Nur mit Camilla«, sagte MacAran, und Ewen hatte gelächelt. »Wenigstens bist du konsequent. Ich hoffe, du kannst das Mädchen ein bißchen zur Vernunft bringen.«
    »Ich kann mir Camilla einfach nicht so recht als Mutter vorstellen«, sagte MacAran und kam sich treulos vor. Ewen zuckte mit den Schultern. »Spielt das eine Rolle?

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