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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Sein Haar wurde von einem edelsteinbesetzten Band gehalten; an seinem Hals blitzte ein Feuerstein karminrot auf. »Aber sie ist sehr neugierig. Sie hat mich gefragt, ob Darren ansehnlich und wohlgelitten sei, und ob ich ihn mag. Ich habe ihr eine knappe Antwort darauf gegeben, fürchte ich, aber ich sagte ihr, daß sie einen Mann nicht an den Streitigkeiten von Jungen messen darf.«
»Genausowenig wie du, mein Junge«, sagte Aldaran, aber er sagte es freundlich.
»Pflegevater – ich habe eine Gunst von Euch zu erbitten«, sagte Donal.
Aldaran lächelte und sagte: »Du weißt längst, Donal, jedes Geschenk, das ich dir geben kann, ist deins, wenn du nur darum bittest.« »Dieses wird Euch nichts kosten, Fürst, außer etwas Wohlwollen. Wenn Lord Rakhal und Lord Darren heute vor Euch treten, um über Dorilys’ Mitgift zu diskutieren, würdet Ihr mich der Gruppe mit dem Namen meines Vaters vorstellen, und nicht als Donal von Rockraven, wie Ihr es gewöhnlich tut?«
Lord Aldarans kurzsichtige Augen zwinkerten und ließen ihn mehr denn je wie einen gigantischen, vom Licht geblendeten Raubvogel aussehen. »Warum das, Pflegesohn? Willst du den Namen deiner Mutter verleugnen, oder ihre Stellung hier? Oder etwa die deine?«
»Das mögen die Götter verhüten«, sagte Donal.
Er trat näher und kniete sich neben Aldaran. Der alte Mann legte eine Hand auf seine Schulter, und bei dieser Berührung wurde ihnen beiden die unausgesprochenen Worte verständlich: Nur ein Bastard trägt den Namen seiner Mutter. Ich bin eine Waise, aber kein Bastard. »Vergib mir, Donal«, sagte der alte Mann schließlich. »Ich habe einen Tadel verdient. Ich wollte… Ich wollte nicht daran erinnert werden, daß Aliciane je einem anderen Mann gehört hat. Selbst als sie … mich verließ, konnte ich nicht ertragen, daran zu denken, daß du in Wahrheit nicht mein eigener Sohn bist.« Es klang wie ein Schmerzensschrei. »Ich habe mir so oft gewünscht, du wärest es.«
»Ich auch«, sagte Donal. Er konnte sich an keinen anderen Vater erinnern und wünschte sich auch keinen. Aber Darrens einschüchternde Stimme von vor zehn Jahren klang in seinen Ohren, als wäre es erst gestern gewesen: »Donal von Rockraven. Ja, ich weiß, der Balg der Barragana. Weißt du überhaupt, wer dich gezeugt hat, oder bist du ein Sohn des Flusses? Hat deine Mutter während eines Geisterwindes im Wald gelegen und ist danach mit einem Niemands-Sohn in ihrem Bauch nach Hause gekommen?« Donal hatte sich auf ihn gestürzt wie eine Todesfee, kratzend und tretend, und sie mußten auseinandergezogen werden, wobei sie noch immer heulende Drohungen gegeneinander ausgestoßen hatten. Selbst heute war es nicht angenehm, an den Blick des jungen Darren und seine höhnischen Bemerkungen zu denken. In Aldarans Stimme klang eine späte Entschuldigung mit: »Wenn ich dir aus meiner Begierde, dich meinen Sohn zu nennen, Unrecht getan habe – glaube mir, ich habe nie beabsichtigt, Zweifel an der Ehrenhaftigkeit deines Geschlechts zu äußern. Ich glaube, an dem, was ich heute abend zu tun beabsichtige, wirst du sehen, daß ich dich aufrichtig schätze, Sohn.«
»Mehr als das brauche ich nicht«, sagte Donal und setzte sich auf eine niedrige Fußbank neben ihn.
Aldaran griff nach seiner Hand, und so saßen sie dort, bis ein Diener mit Leuchtern kam und ankündigte: »Lord Rakhal Aldaran von Scathfell, und Lord Darren.«
Rakhal von Scathfell war, wie sein Bruder es vor zehn Jahren gewesen war, ein großer, herzlicher Mann in der Blüte seines Lebens und einem offenen, jovialen Gesicht, das jene freundschaftliche Herzlichkeit ausstrahlte, die unaufrichtige Männer oft vorgeben, um zu zeigen, daß sie nichts zu verbergen haben. Darren war genauso, hochgewachsen und breitschultrig, mit sandrotem Haar, das aus einer hohen Stirn zurückfloß. Donal dachte auf den ersten Blick: Ja, er ist ansehnlich, so wie Mädchen diese Dinge einschätzen. Dorilys wird ihn mögen … Er sagte sich, daß das schwache Gefühl böser Vorahnung nicht mehr als das Mißfallen daran war, daß er seine Schwester aus seinem ausschließlichen Schutz in den Gewahrsam eines anderen übergeben mußte. Ich kann nicht erwarten, daß Dorilys immer bei mir bleibt. Sie ist Erbin eines großen Reiches. Ich bin ihr Halbbruder, nicht mehr, und ihr Wohlergehen muß in anderen Händen als den meinen liegen. Lord Aldaran erhob sich aus dem Sessel und ging einige Schritte auf seinen Bruder zu, um dessen Hände mit einer herzlichen Geste zu

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