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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ergreifen.
»Ich grüße dich, Rakhal. Es ist sehr lange her, seit du das letzte Mal bei mir in Aldaran warst. Wie steht es in Scathfell? Und was macht Darren?« Er umarmte seine Verwandten und forderte sie auf, sich neben ihn zu setzen. »Du kennst meinen Pflegesohn, den Halbbruder deiner Braut, Darren. Donal Delleray, Alicianes Sohn.«
Ihn wiedererkennend zog Darren die Augenbrauen hoch und sagte: »Wir haben unter anderem zusammen Waffenunterricht erhalten. Irgendwie hatte ich gedacht, sein Name sei Rockraven.«
»Kinder verfallen leicht solchen Mißverständnissen« sagte Lord Aldaran fest. »Du mußt damals sehr jung gewesen sein, Neffe, und Herkunft bedeutet jungen Burschen nicht viel. Donals Großeltern waren Rafael Delleray und seine Gattin di Catenas Mirella Lindir. Donals Vater ist früh gestorben, und seine verwitwete Mutter kam als Sängerin hierher. Sie hat mein einziges lebendes Kind geboren. Deine Braut, Darren.« »Tatsächlich?« Rakhal von Scathfell blickte Donal mit höflichem Interesse an, aber Donal vermutete, daß es – ebenso wie seine gute Laune – geheuchelt war.
Und er fragte sich, warum es ihm etwas ausmachen sollte, was der Scathfell-Clan von ihm hielt.
Darren und ich werden Schwäger sein. Das ist keine Verwandtschaft, nach der ich mich gesehnt hätte. Er, Donal, war ehrenhaft geboren und ebenso in einem Großen Haus als Pflegekind aufgezogen worden; das hätte genügen sollen. Aber ein Blick auf Darren sagte ihm, daß das niemals ausreichen würde. Andererseits fragte er sich, weswegen Darren Aldaran, der Erbe von Scathfell, sich damit abgeben sollte, den Halbbruder der ihm versprochenen Frau, den Pflegesohn ihres Vaters, zu hassen und abzulehnen?
Dann, als er Darrens falsches Lächeln sah, wußte er plötzlich die Antwort. Er war kaum telepathisch veranlagt, aber Darren hätte es ihm ebensogut entgegenschreien können.
Zandrus Hölle, er fürchtet meinen Einfluß auf Lord Aldaran! Die Gesetze der Vererbung des Blutes sind in den Bergen noch nicht so gefestigt, daß er sicher sein kann, was geschehen wird. Es wäre nicht das erste Mal, daß ein Adeliger danach trachtet, seinen ehelichen Erben zugunsten eines anderen, den er für würdiger hält, zu enterben. Und er weiß, daß mein Pflegevater mich als Sohn und nicht als Mündel betrachtet.
Um Donal gerecht zu werden: Dieser Gedanke war ihm vorher noch nie gekommen. Er hatte seine Stellung – Lord Aldaran durch Zuneigung, nicht durch Blut, verbunden – gekannt und akzeptiert. In diesem Bewußtsein, das daraus resultierte, daß die Männer von Scathfell ihn provoziert hatten, fragte er sich, wieso es nicht so kommen sollte. Warum konnte der Mann, den er Vater nannte, dem er ein ergebener Sohn gewesen war, nicht einen Erben seiner Wahl benennen? Die Scathfell besaßen dieses Erbe. Warum sollten sie ihre Güter fast zur Größe eines Königreichs anwachsen lassen, indem sie Aldaran ihren Ländereien hinzufügten?
Lord Rakhal hatte sich von Donal abgewandt und sagte herzlich: »Und jetzt werden wir durch diese Heirat zusammengebracht, damit die jungen Leute, wenn wir nicht mehr sind, unsere vereinigten Länder als doppeltes Erbteil halten. Können wir das Mädchen sehen, Mikhail?« Lord Aldaran gab zurück: »Sie wird kommen, um die Gäste zu begrüßen, aber ich hielt es für passender, den geschäftlichen Teil unseres Treffens ohne ihr Dabeisein zu erledigen. Sie ist ein Kind und nicht dazu geneigt, zuzuhören, wenn Graubärte Angelegenheiten wie Mitgift, Hochzeitsgeschenke und Erbschaften erledigen. Sie wird kommen, um ihr Gelöbnis abzulegen, Darren, und mit dir bei der Feier tanzen. Aber bitte, denke daran, daß sie noch sehr jung ist, und von einer wirklichen Heirat für die nächsten vier Jahre keine Rede sein kann.« Rakhal kicherte. »Väter glauben selten, daß ihre Töchter reif für die Ehe sind, Mikhail.«
»Aber in diesem Fall«, erwiderte Aldaran mit fester Stimme, »ist es so, daß Dorilys nicht älter als elf ist. Die Heirat di Catenas darf nicht eher als in vier Jahren stattfinden.«
»Na, komm. Mein Sohn ist bereits ein Mann. Wie lange soll er noch auf seine Braut warten?«
»Vier Jahre muß er warten können«, sagte Aldaran entschieden, »oder sich anderswo eine suchen.«
Darren zuckte die Achseln. »Wenn ich warten muß, bis das kleine Mädchen heranwächst, bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Es ist ein barbarischer Brauch, einem erwachsenem Mann ein Mädchen zu versprechen, das noch nicht einmal seine Puppen

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