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Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Darkover 02 - Herrin der Stuerme

Titel: Darkover 02 - Herrin der Stuerme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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weggelegt hat.«
»Zweifellos«, sagte Rakhal von Scathfell in der ihm eigenen herzlichen und jovialen Art, »aber seit Dorilys geboren wurde, habe ich immer gefühlt, wie wichtig diese Heirat ist. Ich habe während der letzten zehn Jahre oft mit meinem Bruder darüber gesprochen.«
Darren fragte: »Wenn mein Onkel bisher so sehr dagegen war, warum gibt er dann jetzt sein Einverständnis?«
Mit bekümmertem Schulterzucken antwortete Lord Aldaran: »Ich vermute, weil ich alt werde und mich endlich dem Wissen gefügt habe, daß ich keinen Sohn mehr haben werde. Und ich will Aldaran lieber in die Hände eines Verwandten, als die eines Fremden übergehen sehen.« Warum, fragte Aldaran sich, mußte er ausgerechnet in diesem Augenblick, nach zehn Jahren, an den Fluch denken, den eine seit vielen Jahren tote Zauberin ihm entgegengeschleudert hatte? Von diesem Tag an sollen deine Lenden leer sein. Es traf zu, daß er seit Alicianes Tod nie ernsthaft daran gedacht hatte, eine andere Frau in sein Bett zu nehmen. »Natürlich könnte eingewandt werden«, sagte Rakhal von Scathfell, »daß mein Sohn ohnehin der gesetzliche Erbe von Aldaran ist. Die Gesetzgeber könnten sehr wohl einwenden, daß Dorilys nicht mehr als ein Heirats-Erbteil zusteht, und daß ein ehelich geborener Neffe in der Erbfolge vor der Tochter einer Barragana steht.«
»Ich bestreite das Recht der sogenannten Gesetzgeber, in dieser Angelegenheit zu urteilen.«
Scathfell zuckte die Achseln. »In jedem Fall wird diese Ehe es ohne Anrufung des Gesetzes erledigen, da die beiden, die ihre Ansprüche anmelden, heiraten. Die Fürstentümer werden vereint werden. Ich bin bereit, Scathfell dem ältesten Sohn Dorilys’ zu vermachen, und Darren soll Schloß Aldaran als Wächter Dorilys’ erhalten.«
Aldaran schüttelte den Kopf.
»Nein. Im Heiratsvertrag ist vorgesehen, daß Donal Wächter seiner Schwester sein soll, bis sie fünfundzwanzig ist.«
»Das ist unsinnig«, protestierte Scathfell. »Weißt du keinen anderen Weg, das Nest deines Pflegekindes zu polstern? Wenn er schon kein Vermögen von Vater oder Mutter hat, kannst du ihm nicht etwas anderes vermachen?«
»Das habe ich bereits getan«, sagte Aldaran. »Als er in das Alter kam, habe ich ihm das Pachtgut Felsnadel gegeben. Es ist heruntergekommen, da die, denen es gehörte, die Zeit damit verbrachten, ihre Nachbarn zu bekriegen, anstatt es zu bewirtschaften. Aber Donal, glaube ich, kann es wieder zum Blühen bringen. Es bleibt nur noch, eine passende Frau für ihn zu finden, was noch geschehen wird. Aber dennoch soll er Dorilys’ Wächter sein.«
»Es sieht so aus, als trautet Ihr uns nicht, Onkel«, protestierte Darren. »Glaubt Ihr wirklich, wir würden Dorilys ihres rechtmäßigen Erbes berauben?«
»Selbstverständlich nicht«, erwiderte Aldaran. »Und da ihr solche Gedanken nicht hegt – was kann es euch da ausmachen, wer Wächter ihres Vermögens ist? Nur wenn ihr tatsächlich solche Absichten hättet, müßtet ihr Donals Wahl ablehnen. Ein bezahlter Mietling könnte bestochen werden, ein Bruder gewiß nicht.«
Donal hörte das alles voll Verwunderung an. Er hatte nicht gewußt, daß Aldaran das Gut für ihn bestimmt hatte, als er ihn ausgeschickt hatte, über das Anwesen Felsnadel Bericht zu erstatten. Er hatte ehrlich über die Arbeit berichtet, die nötig sein würde, um es in Ordnung zu bringen, und über die vorzüglichen Möglichkeiten die es bot, ohne jedoch zu glauben, daß Aldaran ihm ein Gut wie dieses vermachen würde. Und ebensowenig hatte Donal vermutet, daß er diesen Heiratsvertrag nutzen würde, ihn zu Dorilys’ Wächter zu ernennen.
Als er darüber nachdachte, erschien es ihm vernünftig. Dorilys bedeutete den Aldarans von Scathfell nichts – außer, daß sie ein Hindernis auf dem Weg zu Darrens Erbschaft war. Sollte Lord Aldaran morgen sterben, könnte nur er, als Wächter, Darren daran hindern, Dorilys trotz ihrer Jugend sofort zu seiner Frau zu machen und ihren Besitz nach Gutdünken zu verwenden. Es wäre nicht das erste Mal, daß eine Frau stillschweigend beseitigt wurde, wenn das Erbe einmal sicher in den Händen ihres Gatten war. Sie konnten auch warten, bis sie ein Kind zur Welt brachte, um es rechtmäßig aussehen zu lassen. Jedermann wußte, daß junge Frauen häufig bei Geburten starben, und je jünger sie waren, desto eher waren sie diesem Schicksal ausgesetzt. Es war natürlich tragisch, aber nicht ungewöhnlich.
Mit Donal als Wächter – und das, bis Dorilys

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