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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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zurück. Doch bislang hatte sich noch kein konkreter Plan herausgebildet.
    »Das alles sind schwer wiegende Fragen, die mit dem gesamten Turm besprochen werden müssen«, beschied Bernardo und erhob sich. »Wir wollen uns die Zeit nehmen, um angemessen darüber nachzudenken. Nicht nur, wie wir vorgehen wollen, sondern ob überhaupt. Wenn wir in dieser Angelegenheit eine kluge Entscheidung treffen wollen, sollten wir auf die Erfahrung und die Fähigkeiten aller hier Anwesenden zurückgreifen.«
    Demiana schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nur, dass wir das Richtige tun, falls wir uns entscheiden, so etwas zu bauen. Ich fürchte, dass wir damit genau das schaffen, was wir unter allen Umständen verhindern wollen - eine noch schrecklichere Waffe.«
    »Möge Aldones unseren Weg erhellen«, murmelte Bernardo.
    »Wir können nur unser Bestes tun. Alles andere liegt in den Händen der Götter.«
     
    Die Matrix erhob sich in der Mitte des Labors und glitzerte in allen Blauschattierungen, von blassem Aquamarin bis zu einem tiefen Azurton, der ein eigenartiges Pochen in Coryns Schläfen auslöste. Er hatte schon mit künstlichen Matrices gearbeitet, erstmals in Tramontana und zuletzt hier in Neskaya, aber noch nie eine gesehen, die so aufgebaut war wie diese. Er wusste sehr wohl, dass die dunkelblaue Färbung von einer Anzahl Kanäle innerhalb der miteinander verbundenen Steine herrührte, die dazu dienten, die aufgenommene Energie umzuleiten. Dabei handele es sich um die dritte von fünf Ebenen, erläuterte Mac ihm. Die erste sei der Auslösemechanismus, der »Zünder«, von dem sie vor einigen Wochen gesprochen hatten. Die zweite verdichte und harmonisiere die Energie. Die vierte und fünfte Ebene sollten das Gerät mit mehreren Laran-Batterien verknüpfen, die den Gegenschlag um ein Vielfaches verstärkt auf seinen Ursprung zurücklenken.
    »An ihrer Komplexität gemessen handelt es sich eigentlich um eine Matrix neunten Grades, allerdings nicht in Bezug auf ihre Verwendung«, sagte Mac und holte zu einer technischen Erklärung aus. Normalerweise brauchte man einen vollständigen Kreis, um einen Stein jenseits des vierten oder fünften Grades gefahrlos zu nutzen, doch dieser hier war so konstruiert, dass er bis zu seiner Aktivierung untätig blieb.
    »Wie lange dauert es noch, bis sie fertig ist?«, erkundigte sich Coryn. Er hatte im vergangenen Zehntag als Bewahrer in einer Heilgruppe gearbeitet. Mehrere Familien aus Hasturs Ländereien waren Knochenwasser-Staub ausgesetzt gewesen, das der Wind vor sich hertrieb, und König Rafael hatte sie zur Behandlung nach Neskaya geschickt. Coryn hatte sich während des Kampfes um die angegriffenen Knochenmarkzellen der Kinder nur wenige Stunden Schlaf pro Tag gegönnt.
    »Wir haben gerade erst die Verbindungen zwischen der ersten und der zweiten Ebene fertig gestellt«, antwortete der Techniker.
    »Für den nächsten Schritt brauchen wir den kompletten Kreis. Bernardo will, dass wir warten, bis sich alles ein wenig beruhigt hat.« Er breitete die drei Schichten isolierender Seide über der Matrix aus. Das Licht im Labor verdunkelte sich, und der bohrende Schmerz in Coryns Schläfen ließ nach.
    Mac suchte Coryns Blick, als spürte er dessen Besorgnis hinsichtlich der langen Zeit der Geheimhaltung. Falls Deslucido oder ein anderer der Feinde Hasturs von ihrem Schutzschild erfuhr, könnte das einen Präventivschlag auslösen. Deslucido könnte sehr wohl zu dem Schluss kommen, dass es klüger wäre, dieses Ding vor seiner Fertigstellung zu vernichten. Coryn hatte nicht daran gedacht, wie verletzbar sie sein würden, insbesondere durch den Zustrom von Fremden.
    Coryns Magen knurrte und erinnerte ihn daran, dass er die Nacht durchgearbeitet hatte. Er musste seine Energien, die er aufgebraucht hatte, wieder ersetzen, und zwar so rasch wie möglich. Also wünschte er Mac einen guten Morgen und begab sich nach unten, wo alle, die nach geregelten Zeiten arbeiteten, gerade beim Frühstück saßen. Die Tische waren mit den Speisen beladen, die die Turmarbeiter am meisten brauchten. Trockenfrüchte und Honig als Energiestoß, dazu Nüsse und herzhaften Haferbrei, Eier und weichen, sahnigen Käse für die Proteinzufuhr.
    Zu dieser Mahlzeit gab es kein Fleisch, und er fragte sich, ob die Köche wieder einmal experimentierten oder ob es an der unruhigen Situation draußen im Land und den damit verbundenen Engpässen bei der Beschaffung von Schlachtvieh lag. Er rührte dickflüssige Sahne in seinen

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