Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
könnten folgen.«
    »Sie werden sich um ihr eigenes Schicksal kümmern müssen«, befand Bernardo entschieden.
    »Das sehe ich anders«, widersprach Coryn. »Wir werden so oder so in die Auseinandersetzung hineingezogen. In Thendara, wo ich um Neutralität bitten sollte, habe ich erfahren, dass Neutralität weder möglich noch gewünscht ist. Wie könnten wir hier in unserem Turm hocken, während Darkover rings um uns herum brennt? Selbst wenn wir Hastur nicht verpflichtet wären, würde ich dafür plädieren, uns seiner Sache anzuschließen. Die einzige Möglichkeit, Deslucido und andere seines Schlages aufzuhalten, besteht darin, den Preis für den Einsatz einer derartig schrecklichen Waffe so hochzutreiben, dass nicht einmal ein Verrückter sie benutzen würde.«
    »Wie bitte?«, fragte Demiana mit hauchdünner Stimme. »Willst du denn, dass wir noch Schlimmeres anwenden?«
    »Nein, keinesfalls eine Angriffswaffe.« Coryn fuhr sich mit einer Hand durchs Haar. »Wenn wir aber eine Waffe herstellen könnten… nein, nennen wir es nicht Waffe… eher einen Schild.
    Etwas, das nur durch einen Angriff ausgelöst wird und in der Folge den Angreifer vernichtet. Wenn wir so etwas zur Verfügung hätten...«
    Auf dem ganzen Rückweg nach Neskaya hatte er über dieser Idee gebrütet. Die einzige Möglichkeit, Deslucido oder seinesgleichen davon abzuhalten, irgendwelche schrecklichen Waffen ungestraft einzusetzen, bestand darin, einen sofortigen und überwältigenden Gegenschlag parat zu haben. Er dachte immer wieder an Bernardos Vorschlag, Haftfeuer so einzuschränken, dass es nur durch eine Detonation ausgelöst werden konnte. Vielleicht konnte es nur dann zum Brennen gebracht werden, wenn es durch einen Angriff ausgelöst wurde, womöglich im Verbund mit einem Schutzschild oder einem Verteidigungswall? Aber derartige Abwehrvorrichtungen reagierten nur auf körperliche Angriffe. Laran-Waffen gab es in vielen Erscheinungsformen, von Bannsprüchen bis zu vergiftetem Staub. Das Einzige, was sie gemein hatten, war der Einsatz von Laran, entweder bei der Herstellung oder bei der Anwendung. Selbst wenn Laran nicht mehr direkt daran beteiligt war, etwa wenn gewöhnliche Menschen in Haftfeuer getauchte Pfeile abschossen, blieb immer etwas davon zurück, eine ganz persönliche Schwingung.
    Er berichtete den anderen von seinen Überlegungen und fügte hinzu. »In diesem Falle dienten diese Laran-Reste uns nicht nur als Auslöser, sondern zugleich als das Ziel, auf das sich unsere Verteidigung konzentriert.«
    Bernardo musterte ihn eindringlich. »Bevor du zu uns kamst, sagte Kieran von Tramontana, du hättest keine Scheu, etwas Neues auszuprobieren, und er sagte auch, dass Weitsicht und Mut deine besonderen Stärken seien. Ich dachte, ich nehme einen Lehrling auf, jemanden, mit dem ich mich über meine Neuerungen unterhalten kann. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass du so rasch die Führung übernimmst.«
    Coryn neigte den Kopf. »Ich weiß nicht einmal, ob es überhaupt funktionieren würde. Ich weiß nur, dass wir etwas tun müssen, bevor wir alle in diesen Mahlstrom hineingezogen werden.«
    Mac zog nachdenklich die Brauen zusammen. »Ich frage mich, ob die Prinzipien, denen eine Matrix-Falle unterliegt, nicht ebenso gut als Auslöser benutzt werden könnten.«
    »Das verstehe ich nicht«, warf Demiana ein. » Eine Matrix-Falle ist doch auf die geistige Signatur eines bestimmten Individuums eingestellt. Deshalb gibt es in diesem Bereich ja so wenig Einsatzmöglichkeiten, die nicht gegen das Gesetz verstoßen.«
    »Aber sie wird durch das aktiviert, worauf sie eingestellt ist«, erwiderte Mac. »Zum Schleier von Arilinn gehört eine Matrix-Falle, die auf die Anwesenheit von Laran anspricht, nicht auf eine bestimmte Person. Wir könnten eine Matrix-Falle erschaffen, deren Spektrum so breit gefächert ist, dass sie auf das kleinste Anzeichen von Laran reagiert, oder so eingeschränkt, dass sie nur von einem bestimmten Verursacher ausgelöst wird.«
    »Selbst wenn wir diesen Zünder oder Auslöser oder was auch immer herstellen könnten«, sagte Demiana, in deren Stimme zunehmend Erregung mitschwang, »was passiert dann? Wie wollen wir verhindern, dass wir nicht nur unsere Feinde, sondern auch uns selbst damit vernichten?« Coryn zögerte. Er hatte unterwegs in Gedanken mehrere Möglichkeiten durchgespielt, die alle eines gemeinsam hatten. Sie lenkten die Energie des feindlichen Angriffs um und warfen sie auf den Absender

Weitere Kostenlose Bücher