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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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und nicht eine Hand voll unbedeutender Bergkönigreiche. Die sind nur Mittel zum Zweck. Wenn jemand in unseren Provinzen Aufruhr sät, dann müssen wir auch wissen, wer… und warum.«
    »Nach allem, was uns zugetragen wurde, hat Verdanta tatsächlich Hilfe von außerhalb bekommen«, sagte der General. »Ein kleiner, gut ausgebildeter Trupp hätte das bewerkstelligen können. Vielleicht ist es ihnen gelungen, Söldner anzuheuern, vielleicht sogar Attentäter aus Aldaran.«
    Das musste Hasturs Werk sein. Damians rechte Hand ballte sich zur Faust und entspannte sich ebenso rasch wieder. Es war nicht die Zeit, sich seine Strategie von Gefühlen diktieren zu lassen. Er hatte immer noch genügend Außenposten über ganz Verdanta verstreut, ebenso wie Kampftruppen in High Kinnally. Er konnte sich nicht vorstellen, dass die Leyniers, wie närrisch sie auch sein mochten, ihren alten Feinden den Rücken zukehrten.
    Sollen sie doch machen! Sie hatten ihm, wie er Belisar schon erläutert hatte, lediglich als Mittel zur Eroberung Acostas gedient, und Acosta gehörte ihm bereits.
    Draußen rollte der Donner. Die Atmosphäre veränderte sich, schlug allmählich vom düsteren Brüten der vergangenen Wochen zu einer potenziellen Gefahr um. Das war ein Sturm, Springflutwetter, eine Zeit, in der die Pläne der Menschen von allem Möglichen hinweggeschwemmt werden konnten.
    Damian ging zum Fenster und stieß die Flügel auf. Eine launische Brise trug den metallischen Geruch von Blitzen heran. Das Unwetter war ihm vertraut wie ein artverwandtes Wesen, wie ein Zwilling. Er inhalierte die Luft mit tiefen Atemzügen, nahm ihre Energie in sich auf. Vor seinem inneren Auge sah er Verdanta und Kinnally, sogar Hastur selbst, als Spielbälle des Sturms, Treibgut im heranrasenden Unwetter. Seines Unwetters, auf dem er zu einem Sieg reiten würde, der so vollkommen war, dass er die Welt so sehr verändern würde, dass sie nicht mehr wiederzuerkennen war.
    Es war an der Zeit, den Krieg zu Hastur zu tragen, ihn für alles, was er getan hatte, bezahlen zu lassen.
    Es musste eine Möglichkeit geben, sich siegreich aus der Affäre zu ziehen. Die Armee, die Belisar angeführt hatte, war so gut wie aufgerieben. Tag für Tag wurden mehr Männer krank und zehrten an den Kräften jener, die sie versorgten. Zwar gab es in Acosta noch ganze Bataillone kampfbereiter Männer, und weitere konnten aus Ambervale und Linn herbeigerufen werden. Aber das brauchte Zeit.
    Rein instinktiv wusste Damian, dass Zeit etwas war, über das er nicht in ausreichendem Maße verfügte. Die Ereignisse überschlugen sich mit der altbekannten Eigendynamik. Wie den gelben Hengst seines Vaters vor so vielen Jahren musste er dieses elementare Chaos bezwingen, wenn er nicht unter seinen Hufen zertrampelt werden wollte.
    Wo schiere Macht nichts auszurichten vermochte, musste man es eben mit Weitblick und Gerissenheit schaffen. Der erste Schritt bestand darin, den Feind zu kennen. Rafael hatte seine Feigheit vor dem Comyn-Rat bewiesen, mit seinen endlosen Einwänden gegen die Verwendung von Laran-Waffen. Ein aufgeblasener Wichtigtuer, der allen anderen vorschreiben wollte, wie sie zu leben hatten, und nicht einmal im Traum daran dachte, dass seine Worte auf ihn selbst zurückfallen könnten. Er besaß ausgedehnte Ländereien, er brauchte seine Grenzen nicht zu erweitern, er konnte es sich leisten, Reden über Gleichgewicht und Zurückhaltung zu schwingen. Was aber blieb allen anderen übrig, wenn nicht die Waffen einzusetzen, die ihnen die Götter in die Hand gegeben haben?
    Rumail… die Gabe der Deslucido… . der Turm von Tramontana… und seine eigene Armee rechtzeitig zur Stelle, wenn sie zuschlagen würden.
    In Gedanken versunken ging Damian auf und ab. Er konnte die umstrittenen Gebiete ebenso wenig durchqueren wie Hastur, nicht, solange die Verseuchung nicht nachgelassen hatte. Aber es gab mehr als einen Weg, König Rafael anzugreifen. Diesmal würde Belisar am richtigen Ort sein, dort, wo er ein Auge auf ihn haben konnte. Es würde keine Überraschungen mehr geben. Ein Plan nahm in Damians Gedanken Gestalt an, einer, der über das, was er bislang unternommen hatte, weit hinausging.
    Er entließ die anderen mit den Worten: »Wir können uns Verdanta jederzeit wieder holen, sobald wir uns der größeren Bedrohung angenommen haben. Lasst die Grenzpatrouillen verstärken und sorgt dafür, dass wir auch hier ein ausreichendes Kontingent zurücklassen, damit Acosta immer noch uns

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