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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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verschlossen, und als wir ihnen sagten, wer wir sind, beschossen sie uns mit Pfeilen! Teales Pferd hat einen Pfeil in die Schulter abbekommen!«
    Wie können sie es wagen? Auf meinen Boten zu schießen?
    Wie können sie es wagen, sich meinen Anordnungen zu widersetzen?
    »Und… und sie haben eine Nachricht mitgeschickt.«
    Heiß und silbrig fuhr der Zorn durch Damians Glieder. Er saß reglos im Sattel, die Hände noch an den Zügeln. »Wie lautet sie?«
    »Sie sagten… « Der Mann senkte den Kopf und fuhr stammelnd fort: »Sie sagten… sie… «
    »Heraus damit, Mann!«, brüllte Damian. Belisar zuckte sichtlich zusammen, und der erdfarbene Wallach stellte sich für einen Augenblick auf die Hinterbeine.
    In einem Schwall kamen die Worte des Boten aus ihm heraus.
    »Sie sagten, sie würden sich nicht länger vor einem unrechtmäßigen Usurpator verneigen, außerdem sei ihr verfassungsmäßiger König, Julian Acosta, aufgebrochen, um sich den Thron, der ihm von Rechts wegen gehört, zurückzuholen.«
    »Julian Acosta? Wer in Zandrus Namen ist das denn?«
    Der Bote wurde tiefrot und stieß unzusammenhängendes Gestammel aus. Belisar sagte knapp: »Der Sohn von Taniquel Hastur-Acosta, der Sohn, der nach ihrer Flucht geboren wurde.«
    »Der kleine Bastard?«
    »Sie behauptet, er sei der rechtmäßige Sohn von König Padrik Acosta«, erwiderte Belisar.
    »Das interessiert mich so viel wie die Brut einer Skorpionameise!« schnaubte Damian verächtlich. »Wo ist dieser Wunderknabe mit seiner Armee jetzt? Es wird mir ein Vergnügen sein, sein armseliges Leben unter meinem Stiefel zu zertreten. Weiß Gott.«
    Damian wandte sich an seinen Sohn. »Belisar, sei mir in dieser Sache mein Ratgeber. Was meinst du, wie ich auf eine derartige Unverschämtheit reagieren soll?«
    Einen Augenblick lang spielte ein nicht näher zu definierender Ausdruck über Belisars Züge. »Ich glaube… ich glaube, eine derartige Rebellion muss auf der Stelle erstickt werden. Wenn wir diesem einen kleinen Pächter erlauben, uns zu trotzen, spricht sich rasch herum, dass wir weich wie Händler aus der Trockenstadt geworden sind, und dann haben wir es bald mit einem Dutzend Verdantas zu tun.«
    Der erfahrene Quartiermeister, der ein Stück seitlich neben ihnen geritten war, bat mit einer Geste um die Erlaubnis zu sprechen. »Außerdem können wir es uns nicht leisten, auf so reichhaltige Ressourcen zu verzichten. Je weiter wir auf das Gebiet der Hastur vordringen, desto größer wird das Problem unseres Nachschubs. Dieser Landstrich ist reich… « Belisar reckte das Kinn. »Die Hastur hätten keinerlei Skrupel, sich das zu nehmen, was sie wollen. Wir müssen uns nur daran erinnern, wie sie uns an der Grenze ausgetrickst haben! Weder auf dem Schlachtfeld haben sie Ehre bewiesen noch im Schlafzimmer. Um sie zu besiegen, Vater, müssen wir jede uns zur Verfügung stehende Waffe einsetzen. Wenn wir gegen einen solchen Feind ins Feld ziehen wollen, können wir es uns nicht leisten, unsere volle Kampfkraft aufs Spiel zu setzen.«
    Er hat das Recht dazu. Der Traum, Darkover zu vereinen, wird niemals von einem Mann geträumt, der schwach oder wankelmütig ist. Trotzdem zögerte Damian noch, denn bisher hatte er seinen Leuten noch nie erlaubt, Felder oder Pachtgüter zu plündern.
    Vielleicht war ich bisher einfach zu nachgiebig, wie Belisar sagt.
    Zufrieden nickend gab Damian dem Trompeter das Zeichen, zum Anhalten zu blasen. »Wir schlagen hier unser Nachtlager auf. Sagt den Hauptleuten, sie dürfen alle Felder und Dörfer plündern. Sie sollen alles mitnehmen, was sie brauchen. Die kleinsten Anzeichen von Rebellion müssen im Keim erstickt werden. Morgen nehmen wir uns diese aufmüpfige Burg vor, dann geht es dem Kinderkönig an den Kragen!«
     
    Vairhaven, das kaum mehr als ein befestigtes Gutshaus war, fiel noch am gleichen Tag, trotz eines hitzigen Handgemenges vor der Eingangstür. Das Gut thronte auf einem Hügel über den Weizenfeldern und einem glitzernden Flüsschen. Herzblättriger Efeu bedeckte seine Mauern, und an den Flussufern wucherten Farne, was dem Anwesen das Aussehen einer idyllischen Laube verlieh, ein kühler und einladender Ort nach der Reise auf der staubigen Landstraße. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft waren die durstigen Pferde weit in den Fluss hinausgewatet, wühlten den Schlamm auf und zertrampelten die zarten lilafarbenen Wasserblumen.
    Es war, dachte Damian, der perfekte Ort, um die Pferde zu füttern und zu tränken, dazu

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