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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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genug Platz, um ein ordentliches Feldlager aufzuschlagen. Er übertrug Belisar die Aufgabe, sich um das Ausheben von Latrinen und die Beerdigung der wenigen Toten zu kümmern.
    Nachdem er es sich in dem einzigen nobleren Sessel im Hauptsaal bequem gemacht hatte, ließ Damian den Lord von Vair vor sich bringen. Vair war ein Mann mittleren Alters und gekleidet, als wollte er selbst in den Kampf eingreifen. Jetzt wirkte sein Gesicht finster und verschlossen, und seine Augen standen keine Sekunde still. Die schlaffe Haut an seinem Unterkiefer und seinem Hals zitterte. Er weigerte sich niederzuknien, bis ihn Damians Wachen mit Gewalt zu Boden drückten.
    Ich sollte ihm die Kniesehnen durchschneiden lassen, damit er nie wieder vor Hochrangigen stehen kann, dachte Damian. Dann gab er den Befehl, ihn und sämtliche eventuell vorhandenen Söhne aufzuhängen. Der Preis des Widerstands muss für alle sichtbar zu hoch angesetzt werden. Vair schimpfte und polterte und stieß finstere Drohungen aus, als man ihn hinausschleifte. Damian warf einen Blick auf die Menschenmenge, die sich an den Toren versammelt hatte, und hoffte, dass sich die Nachricht rasch herumsprach. Das würde ihm seine Aufgabe wesentlich erleichtern.
    Als die Streitmacht aus Ambervale Vairhaven verließ, hatten die Kyorebnis die Leiche des kleinen Lords schon fast blank geputzt. Nicht viel anders war es den Feldern und den meisten Obstgärten in der Umgebung ergangen. Als eine Horde Bauern angekommen war, um sich zu beschweren, sie hätten nichts getan, was eine solche Behandlung rechtfertige, befahl Damian, ihrem Sprecher die rechte Hand abzuschlagen. Dann ließ er sämtliche Männer zwischen fünfzehn und fünfzig rekrutieren und sie in die Reihen seiner Infanteristen eingliedern.
    »So geht es nun einmal zu im Krieg«, sagte er zu Belisar, nachdem sie wieder aufgebrochen waren.
    Innerhalb des folgenden Zehntags konnte niemand an Damians Sieg zweifeln, denn ein Lord nach dem anderen ergab sich kampflos seinen Truppen. Dabei stellte sich allzu oft heraus, dass der jeweilige Lord ein altes Großväterchen war, blind und wacklig, und in einem Falle handelte es sich sogar um eine Frau. Pockennarbig, einfältig lächelnd und nicht allzu sauber, was ihre persönlichen Gewohnheiten anging, bot sie Damian an, mit ihm das Bett zu teilen. Er lehnte ab. Zum Wehrdienst taugten nur wenige Männer, die meisten waren zu alt oder verkrüppelt. Anständige Pferde waren nirgends aufzutreiben.
     
    Als Damians Streitmacht auf die Venza-Berge zumarschierte, die sich wie das Rückgrat eines urzeitlichen Ungetüms über den östlichen Horizont zogen, brachten Kundschafter neue Nachrichten.
    Täglich trafen neue Gerüchte in Bezug auf Königin Taniquels Rückkehr ein. Einige besagten, sie hätte tausend oder gar zehntausend Mann zur Verfügung; andere wussten zu berichten, dass sich die wilden Tiere auf den Feldern vor ihr verneigten, und wieder andere, dass Aldones selbst herabgestiegen sei und ihre Sache gesegnet habe.
     
    »Wo ist der Tyrann geblieben,
    Der mit Verrat und Lügen kämpft?
    Dunkelheit senkt sich herab, die Ehre stirbt,
    Nähert sich sein Schritt.
    Doch aus der Asche erhebt sie sich
    Wie ein Vogel aus unlöschbaren Flammen,
    Kommt sie zu uns, kommt sie zu uns.
    Mit den Segen von Aldones’ ewigem Licht…
    Erhebe dein Haupt, o Acosta,
    Gebunden in Sorgen und Blut
    Der neue Tag ist nicht mehr fern!
    Erhebe deine Stimme, o Acosta,
    Erhebe sie in jedem Land.
    Hussah! Hussah!
    Weine mit freudigem Herzen!
    Erhebe deine Arme, o Acosta!
    Die Hand eines jeden Mannes
    Ein Streich für die Freiheit!«
     
    Damian verfluchte Taniquel Hastur-Acosta tausendmal, aber er verwünschte sich auch selber, weil er sie nicht festgesetzt oder eine andere Möglichkeit ersonnen hatte, den Comyn-Rat dazu zu zwingen, sie ihm auszuliefern, als sie in seiner Reichweite gewesen war. Nachdem er jedoch ein wenig länger darüber nachgedacht hatte, wurde ihm klar, dass das Ergebnis das gleiche gewesen wäre. Hastur hätte sich unter irgendeinem anderen Vorwand eingemischt, nachdem seine eigenen Interessen bedroht waren.
    Früher oder später mussten sie sich auf dem Schlachtfeld gegenüberstehen. Aber diesmal würde er die Bedingungen stellen.
    Es trafen auch Nachrichten darüber ein, dass bewaffnete Banden durch die Ausläufer der Hellers streunten. Einer der Männer, die Damian in Vairhaven zurückgelassen hatte, kam mit kahl rasiertem und blau bemaltem Schädel auf einem alten Bauernklepper

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