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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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unmittelbare Aufgabe zurück.
    Und einen Herzschlag später glaubte er zu ertrinken; er erstickte fast und rang nach Atem. Seine Brust hob sich mühsam, als er Luft in seine nassen Lungen zu ziehen versuchte. Das Schnaufen und Rasseln von Atemzügen, die sein Blut zum Rauschen brachten, erfüllten seine Ohren. Feuer loderte durch seine Adern.
    Vage spürte er Hände, die sich um schweißnasse Laken krampften, ein kühlendes Tuch, das auf seine Stirn gelegt wurde, Stimmen, die einen Namen schrien, den er nicht verstand.
    »… Das Mädchen… zu hohes Fieber… der alte Herr ist erkrankt… « Kristlin! Vater!
    Er kämpfte darum sich aufzusetzen. Bilder verschmolzen zu einem wabernden Delirium und verblassten dann zu Grau. Er fiel, fiel…
    CORYN!
    Sein eigener Name hallte in seinem Geist wider, Kierans Donnergetöse, gefolgt von Arans Alarmschrei und Bronwyns silberheller Stimme. Um ihn herum zerbrach der Kreis, die Einheit löste sich auf.
    Coryns physischer Blick richtete sich auf die verkorkten Geräte mit den getrennten Teilchen der feuerlöschenden Chemikalien. Sie glühten unter der Nachwirkung psychischer Energie. Er war dafür verantwortlich gewesen, dass die Elemente getrennt und unwirksam in ihren vom Laran erzeugten Feldern aufbewahrt blieben. Nun wackelte eines, als stünde es kurz vor der Explosion. Er sprang von seiner Bank und hechtete darauf zu.
    Coryns Finger schlangen sich um ein Inferno mit glatter Außenseite. Er roch verbranntes Fleisch und sah einen albtraumharten Augenblick lang, wie blaue Flammen von seinen Händen die Arme hinaufzüngelten. Instinktiv ließ er das Gerät los. Es zerschellte auf dem Steinboden. Sein Körper krümmte sich in Krämpfen halb körperlicher Schmerz, halb geistiger. Jemand packte ihn unter den Achseln und ließ ihn langsam zu Boden sinken. Er blinzelte, blickte hoch in Arans Augen, die dunkel vor Sorge waren.
    »Bei Aldones!«, schrie Gareth. »Was ist geschehen?« Flink strich er mit der Hand nur Zentimeter über Coryns Körper hinweg und untersuchte ihn.
    Lungenfieber… hallten Gareths Gedanken durch Coryns Geist.
    Wie ist das möglich? Noch einen Moment zuvor war er gesund und kräftig…
    »Er war es nicht.« Kieran erhob sich von der Stelle, an der er und Bronwyn neben den verschütteten Chemikalien gekniet und sie stabilisiert hatten, bis sie wieder eingedämmt werden konnten.
    Er beugte sich mit einer stummen Frage über Coryn.
    »Etwas… ich weiß nicht«, stammelte Coryn. Dabei wusste er es genau.
    Tief in seinem Körper bildete sich ein Schauder, der nach außen drängte. Seine Zähne klapperten, und er verlor die Gewalt über seine Hände. Er hielt sie hoch und starrte das gerötete Fleisch an, als gehörte es nicht zu ihm.
     
    Lange nachdem die anderen zu Bett gegangen waren und der Himmel im Osten sich rot gefärbt hatte, saß Kieran noch bei Coryn. Gareth hatte Coryns Hände gesalbt und verbunden und erklärt, dass die Verbrennungen vermutlich heilen würden, ohne Narben zurückzulassen. Glücklicherweise war sonst niemand verletzt worden, obwohl zwei der Arbeiter zusätzliche Ruhe benötigten.
    Coryn zupfte an den Verbänden um seine Hände. »Ich war auf verbrecherische Weise unbedacht«, sagte er, elend vor Schuldgefühlen und Angst. »Ich habe zugelassen, dass meine Konzentration nachlässt, während ich an nichts als meinen eigenen Ruhm dachte. Ihr habt mir eine wichtige Aufgabe zugewiesen, und ich habe Euch enttäuscht. Ich habe den gesamten Kreis enttäuscht. Jemand anderer hätte schwer verbrannt werden können… «
    Kieran bedeutete ihm mit einer Geste zu schweigen. »Du bist nicht der Erste, der sich der Selbstbeweihräucherung ergab und dann die Folgen tragen musste. Wenn wir alle schon beim ersten Mal alles perfekt machen könnten, hätte unsere Ausbildung keine Berechtigung. Doch du wirst aus deinem Unfall lernen, erheblich besser, als wenn ich dich mit bloßen Worten gewarnt hätte.«
    Lange Zeit wagte es Coryn nicht, von seiner Vision zu erzählen. Etwas Furchtbares war zu Hause geschehen, davon war er überzeugt. Als er sich dem Kreis geöffnet hatte, war sein natürlicher Schutz verloren gegangen. In seinem grenzenlosen Jubel waren seine Gedanken zu seiner Familie, seinen Kindheitsträumen abgeschweift. Kristlin war mit ihrem ungeschulten Laran wie ein Feuersturm durch seinen wehrlosen Geist getobt. Für einen Moment war er seine Lieblingsschwester gewesen, die im Fieberwahn darniederlag und um jeden Atemzug rang.
    Ich hatte an zu

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