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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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zurück und lassen zu, dass High Kinnally über Verdanta herfällt, damit sie sich gegenseitig aufreiben und sich unserer größeren Übermacht desto rascher beugen müssen?«, warf Belisar ein, erpicht darauf, zum Thema zurückzukehren.
    Damian schüttelte die Vision eines ruhmreich geeinten Darkover ab und lehnte sich auf seinem Stuhl zurück. »Ein interessanter Gedanke. Sag mir, was damit nicht stimmt.«
    »Sire?«
    »Jeder Plan, egal wie geschickt und gut durchdacht, hat seine Fallstricke«, sagte Damian. »Da du mit deinem so prompt bei der Hand warst, solltest du uns jetzt vielleicht auch alle Punkte nennen, die schief gehen könnten. Sozusagen als Übung.«
    »Nun… « Belisar schluckte schwer. »Wir können am Ende zwei Feinde haben, nicht nur einen. High Kinnally und Verdanta könnten ihre Streitigkeiten begraben und sich gegen uns als ihren gemeinsamen Feind wenden.«
    Damian nickte. Belisar hatte vielleicht eine etwas dramatische Ader, aber er besaß Verstand. Tatsächlich schien er damit sogar besser zu fahren, als wenn er sich seine Worte vorher überlegte.
    »Und«, fuhr der Junge fort, »Verdanta könnte auch zu schnell fallen. Dann besäße High Kinnally noch all seine Ressourcen und die Verdantas obendrein. Wir bekämen es mit einem geeinten Feind zu tun, der bereits auf den Kampf vorbereitet ist. Und auf seinem eigenen Gebiet kämpft. Ach, das sagte ich ja schon.«
    »Unsere Streitkräfte könnten auch zu weit auseinander gezogen werden«, ergänzte Damian. »Das ist fremdes Gelände - Gebirgsland -, das beide bis ins Detail kennen. Sie sind besser ausgebildet und ausgerüstet, um darin zu kämpfen, als unsere Armeen. Wir hätten lange Versorgungswege und den Nachteil des unbekannten Terrains.«
    »Aber jede kritische Situation bietet auch eine Chance«, warf der Gelbe Wolf ein. »Unser Plan sah doch gar nicht vor, High Kinnally anzugreifen, jedenfalls noch nicht. Es liegt zu weit entfernt, um gut regierbar zu sein.« Zu weit von Acosta entfernt, meinte er. »Wir hätten die gleichen Schwierigkeiten, es zu halten, wie bei Verdanta und könnten es uns nicht leisten, unsere eigenen Armeen dadurch zu schwächen, dass wir eine Besatzungsmacht zurücklassen, die groß genug ist, um unablässig Aufstände niederzuringen. Wir sollten Familienangehörige als Geiseln halten, um uns der Treue des jeweiligen Lords zu versichern, oder wir könnten einen der Lords - Leynier oder Storn - als Herrscher über beide Länder einsetzen.«
    »Oh!« Damian gestattete sich ein dunkles Auflachen. »Das würde ihnen gefallen.«
    »Sie würden ihre Wut aufeinander richten und nicht in einen Aufstand gegen uns investieren«, erwiderte der General.
    Damian beugte sich über den Tisch und studierte die Landkarte, während er laut nachdachte. »Wir müssen Verdanta einnehmen, so oder so. Wir können es nicht halten, ohne uns High Kinnallys Hilfe zu versichern. Ob nun durch ein Bündnis oder durch Eroberung, wir müssen uns auch mit den Storns befassen.« Er blickte auf. »Ich möchte, dass drei Pläne ausgearbeitet werden: Erstens, wir kümmern uns zunächst um High Kinnally und gehen dann zu Verdanta über; zweitens, wir ziehen erst gegen Verdanta und hoffen auf einen leichten Sieg, um dann zu sehen, ob Kinnally sich zurückzieht oder wir sie auch unters Joch zwingen müssen; und drittens, wir folgen dem Vorschlag meines Sohnes und hetzen die beiden Länder aufeinander, sodass wir es nur mit dem geschwächten Sieger zu tun bekommen. Ich möchte aber unbedingt Ausweichpläne sehen, für den Fall, dass all diese Vorhaben scheitern.«
    Als das Treffen beendet wurde und der Raum sich leerte, blieben Belisar und Rumail zurück.
    Damian seufzte und leerte seinen Kelch auf einen einzigen Zug. Der leicht saure Geschmack des dünnen Weins reizte seine Zunge, und er dürstete nach Stärkerem. Belisar betrachtete noch immer die Karte und zog mit dem Finger nachdenklich Verdantas Grenzen nach.
    »Sie werden sich beugen, beide«, sagte Damian. »Alles andere sind nur Details. Du ärgerst dich doch nicht über den Verlust deiner versprochenen Braut?«
    »Nein, warum sollte ich?« Belisar zuckte mit den Achseln. »Ich kannte von ihr ohnehin nur ein schlecht getroffenes Porträt. Sie sah aus wie jedes andere Mädchen, das noch mit Puppen spielt. Ich habe immer gewusst, dass ich einmal für Ambervales Wohl heiraten muss, aber ich hatte auf ein geeigneteres Weib gehofft. Wenn Verdanta uns gehören kann, ohne dass ich das Bett mit einem

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