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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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verwöhnten Balg teilen muss, umso besser. Wie ich höre, ist eine der Storn-Töchter im heiratsfähigen Alter… «
    »Eine solche Verbindung wäre jetzt nicht nur überflüssig, sondern auch unter deiner Würde«, schnitt Damian ihm das Wort ab.
    »Wir brauchen mit diesen Bergbauern nicht mehr zu schachern. Acosta ist der Schlüssel, und dort wirst du deine Braut finden. Ich hatte eigentlich nicht vor, so bald schon gegen sie zu ziehen, aber die jüngsten Ereignisse… « Er meinte Rumails Abreise aus Neskaya und die vorzeitige Entfesselung der Lungenfäule. »… haben den zeitlichen Ablauf verändert. Wenn wir Verdanta friedlich in Besitz genommen haben, werde ich mir alles nehmen, was die Götter mir als Geschenk darreichen.«
    Belisar schaute verblüfft drein. »Aber Acostas Erbe ist ein Mann und frisch verheiratet. Mit einer Hastur-Tochter, glaube ich.«
    »Du bist gut informiert«, sagte Damian. »Aber vielleicht ist dir nicht klar, dass sie auf Grund ihres höheren Ranges nach seinem Tod das Erbe antritt. Als Herrscherin kommt sie natürlich nicht in Frage. Bis auf diese dumpfbackigen Sandalenträgerinnen in Aillard kann keine Frau herrschen. Aber ihr nächster Gemahl schon.«
    Langsam breitete sich ein Lächeln auf Belisars Gesicht aus.
    »Statt eines verzogenen Balgs bietest du mir also eine junge - erfahrene - Witwe an. Ist sie denn auch schön?«
    »Sie ist vermutlich eine Furie, wie alle Hastur-Frauen«, sagte Rumail mit hämischem Grinsen. »Aber sie wird dir Söhne mit Laran-Gaben gebären. Dessen kannst du dir sicher sein.«
    »Mindestens ein Dutzend!« Belisar lachte und warf dabei den Kopf zurück.
    »Dann hinfort mit dir!«, sagte Damian zu seinem Sohn und lachte ebenfalls. »Setz dich mit meinen Offizieren zusammen und sieh zu, dass du aus ihren Planungen etwas lernst. Dein Onkel und ich haben noch anderes zu besprechen.«
    In der Stille, die auf Belisars Abgang folgte, musterte Damian seinen Halbbruder. Rumails Laune zeigte sich in jeder tief eingegrabenen Falte seines Gesichts, in den hoch gezogenen Schultern und seinem eisigen Schweigen. Bis auf seine Bemerkung über das Hastur-Mädchen hatte er der Diskussion anscheinend wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Wenn Rumail ihm von Nutzen sein sollte, konnte das so nicht weitergehen mit seinem Verdruss und seinem Schmollen. Sicher würde Rumail seine Verbannung aus dem Turm schließlich als Segen betrachten. Er war diesen Sandalenträgerinnen und ihren esoterischen Mythen weit überlegen.
    Aber der Zeitplan für die Eroberung hatte sich beschleunigt, und Damian konnte es sich nicht leisten, noch länger zu warten.
    »Egal für welchen Plan wir uns entscheiden, wir werden weitsichtig vorgehen müssen«, sagte Damian. Er betonte das Wort auf eine Weise, die deutlich machte, dass er damit Spionage meinte.
    »Ein Team von Wächtervögeln, die über dem Lager und den Nachschubverbindungen des Feindes kreisen, würde uns einen wertvollen Vorteil verschaffen. Solche Informationen könnten vielen Soldaten das Leben retten.«
    »Ihr solltet wissen, dass ich mit Wächtervögeln keine Verbindung aufnehmen kann«, sagte Rumail. »Das ist keine Frage der Ausbildung, keine Fähigkeit, die jeder mit Laran erlernen kann. Man muss einen gewissen empathischen Kontakt mit den Vögeln haben, der mir abgeht.«
    »Seit Ihr nach Hause gekommen seid, heißt es nur noch: Ich kann dies nicht, ich kann das nicht!«, fuhr Damian ihn an. »Seid Ihr auf einmal ein Krüppel geworden? Besitzt Ihr keine eigenen Kräfte? Existiert Ihr lediglich als Wurmfortsatz Eures kostbaren Turms?«
    Rumail errötete bei diesem Vorwurf. »Ich bin immer noch der, der ich war, ein Bewahrer in allem bis auf den Namen! Aber in der Isolation kann ich nicht arbeiten. Abgeschnitten von einem Kreis, von Matrix-Schirmen, von Überwachern und Technikern, die mich unterstützen… «
    »Und warum muss das so sein?« Damian trieb einen Keil in die Bresche, die sich aufgetan hatte.
    »Das wisst Ihr genauso gut wie ich! All diese Narren in Neskaya haben sich nur für ihre weichlichen, geistlosen Traditionen interessiert! Regeln und noch mehr Regeln, ohne Raum für Visionen oder Kreativität! Ich habe ihnen neue Wege eröffnet - und sie vertrieben mich. Undankbare - nach allem, was ich für sie getan habe! Sie haben die Augen vor meinen Entdeckungen verschlossen, meine Neuerungen zurückgewiesen und sich geweigert mich anzuhören. Wenn etwas nicht von ihren Großeltern stammt, interessiert es sie nicht!«
    Er

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