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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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sondern eine leichtgewichtigere Imitation, deren Schneide sorgfältig stumpf gemacht worden war, damit sich niemand versehentlich daran verletzen konnte. Das Metall war so geformt, dass es Licht auffing und reflektierte, und ein Sternensteinsplitter glitzerte im Griff, der sein dramatisches blaues Licht um die Klinge und um den, der sie schwang, warf.
    Lunilla hatte ihr übliches Braun und Grau gegen ein Gewand aus strahlendem Weiß eingetauscht. Sie war zwar alt genug, um Großmutter zu sein, aber als sie die Girlande aus Kireseth-Blüten nahm, umgab sie eine Aura von Jugend, Süße und Frühling. Valentina begann mit ihrer klaren, hellen Stimme zu singen. Die Melodie war schlicht, und alle kannten die Worte auswendig. Zusammen gingen Barak und Lunilla die tanzartige Aufführung durch.
      
    Sternenlicht fiel auf den Strand,
       Wo Robardins Tochter wartend stand,
       Vom Himmel schwebt ein Kreis aus Licht,
       Und leise Worte Hastur spricht…
     
    Varzil griff nach Felicias Hand, als Barak die von Lunilla nahm und sich überall im Raum Paare bildeten. Die Luft wurde goldfarben und dick wie Honigwein. Sein Kopf war wirr davon - und von Felicias Nähe. Er spürte ihre Wärme sogar durch die Schichten ihrer Festkleidung.
      
    Dort an des Wassers kaltem Rand,
       Der Göttersohn nahm ihre Hand,
       Cassilda sagte nur ein Wort,
       Und Hastur blieb für immer dort…
     
    Die Männer bewegten sich von den Frauen weg und kamen wieder zusammen. Trennung… Vereinigung… Jedes Mal kamen die Reihen einander näher. Trennung… Vereinigung…
     
    Nachdem sie so sein Herz erweicht,
    Die Sternenblüte sie ihm reicht…
     
    Lunilla ging an der Reihe von Frauen entlang und reichte jeder eine blaue Kireseth-Blüte. Goldpartikel glitzerten auf den Staubgefäßen. Normalerweise waren die Blüten in den Türmen verboten, und nur sorgfältige Destillationen der Komponenten wurden benutzt. Kirian, unersetzlich bei der Behandlung der Schwellenkrankheit, gehörte dazu. Jeder, der das Pech hatte, vom Geisterwind erwischt zu werden, wenn die Pollen von den Berghöhen heruntergeblasen wurden, konnte Halluzinationen erleiden, selbst Wahnsinn.
     
    Sie schreiten durch den Wald zu zweit,
    Ihr Antlitz strahlend Herrlichkeit…
     
    Die Kreise von Männern und Frauen hatten sich so gedreht, dass Varzil nun Felicia gegenüberstand. Es kam ihm tatsächlich vor, als spiegelte sich Herrlichkeit in ihrem Gesicht. Er sah sie ebenso mit dem Herzen wie mit den Augen, sah das strahlende Licht in ihr, die Schönheit ihrer Züge, spürte die seidige Berührung ihres Laran.
    So, wie die Cassilda der Legende Hastur das Kireseth, die Sternblüte, dargeboten hatte, überreichte Felicia nun, wie jede andere Frau im Raum, die Blüte ihrem Partner. Viele Paare führten das nur als Ritual durch. Sie blieben vielleicht eine Weile zusammen im Gemeinschaftsraum sitzen und trennten sich dann, um in ihre eigenen Gemächer zu gehen. Bei jeder anderen Jahresendfeier hatte Varzil genau das getan. Er hatte nichts anderes gebraucht.
    Nun beugte er sich über die Blüte mit den fünf Blütenblättern. Der unverwechselbare Duft der Pollen stieg ihm in die Nase. Er fuhr mit einem Finger über das wächserne Blütenblatt, dann hob er die Blüte zu Felicias Gesicht. Die goldbestäubten Staubgefäße warfen ein sanftes Leuchten auf ihre Wangen. Als sie den Blick zu ihm hob, konnte er das Lächeln der gesegneten Cassilda in ihr erkennen.
    Das Lied ging weiter, getragen von seinem eigenen Schwung, und die Kraft hinter dem Ritual wurde stärker. Stimmen vermischten sich, sodass Varzil manchmal jedes einzelne Wort hörte und im nächsten Augenblick nur das Heben und Senken der Melodie. An einer Stelle wurde er sich der ersten Auswirkungen des Kireseth bewusst; der Gesang hatte aufgehört, und dennoch trug ihn das Gefühl, in wilder Freude gefährlich und unausweichlich gefangen zu sein, weiter. Er war als Teil seiner Ausbildung kleinen Mengen der Pollen ausgesetzt worden, und daher wusste er, was zu erwarten war. Kireseth senkte mentale Schranken und diente als psychischer Katalysator.
    Aber nun wurde ihm klar, dass ihn nichts auf diese Wirkung hätte vorbereiten können. Einen Augenblick lang versank er noch in dem Licht, das sich in Felicias Augen spiegelte, erfüllt von wachsender Erregung, die er nicht benennen konnte. Im nächsten Augenblick war er das Licht, das Feuer, die durchscheinenden blauen Steinmauern, Felicias weiche Lippen. Er wusste nicht, wer er

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