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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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davontragen.«
    »Möge Evanda uns die Gunst gewähren, dass sie keine Wächtervögel haben, um uns ihrerseits auszuspionieren«, sagte Maura.
    Carolin meinte: »Wir haben von hier bis zu den fernen Hellers von keinen anderen erfahren.«
    »Das ist gut«, entgegnete Ruyven. »In Eurer Abwesenheit, Vai dom, werden Ranald und ich mit Euch in Verbindung bleiben, sodass Ihr selbst sehen könnt, wie es um das Land bestellt ist.«
    Carolin nickte. Er musste die Truppen anführen, und die Verantwortung lastete schwer auf seinen Schultern. Seine Ausbildung in Arilinn machte eine solche Verbindung möglich.
    »Romilly wird den einen Vogel fliegen lassen«, fügte Maura hinzu, »und ich den anderen.«
    Carolin lächelte. »Dann wird mein Vogel wahrlich fliegen, denn ich habe nie jemanden gekannt, der ihn mit sichererer Hand führte.«
    Ruyven erhob sich und verneigte sich diesmal tiefer, um sich zu verabschieden. »Wenn wir die Vögel morgen losschicken, müssen wir gut ausgeruht sein.«
    Maura blieb schweigend sitzen, als die Tür wieder zufiel. Draußen patrouillierten die Wachen. Die Dunkelheit war hereingebrochen, aber eine Laterne erfüllte den Zeltinnenraum mit ihrem honigweichen Licht.
    Carolin wusste nicht, was er sagen sollte. Im Handumdrehen war er vom König und General, dem Führer der Armeen und Beschützer seines Reiches, zu einem Mann geworden, dem die einfachsten Worte nicht mehr über die Lippen kamen.
    Als spürte sie seine Verwirrung, senkte sie den Blick. »Ich weiß nicht, was du von mir halten musst, dass ich Rakhal auf diese Weise den Rücken kehrte.«
    »Warum bist du hier, Maura?« Die Worte kamen langsam aus seinem Mund. »Wenn du den Eindruck hattest, dich in diesem Krieg auf niemandes Seite schlagen zu dürfen, hättest du dich doch gewiss von deinen Pflichten entbinden und zu deiner Familie nach Hause schicken lassen können. Du hättest nicht den ganzen Weg hierher kommen und dich einem solchen Risiko aussetzen müssen.«
    »Ich habe geschworen, nicht gegen Rakhal zu kämpfen.« Graues Feuer loderte in ihren Augen auf. »Meine Entlassung aus seinen Diensten war mit dieser Bedingung verknüpft, und dieses Versprechung muss ich halten. Ich hätte auch nicht anders handeln können, weil er mich sonst gezwungen hätte, gegen dich vorzugehen. Nun, da ich sein wahres Gesicht kenne, oder doch gesehen habe, was aus ihm wurde, kann ich mich nicht mehr fern halten. Was immer geschieht, Rakhal hat es sich selber zuzuschreiben, er und Lyondri!«
    Sie hielt inne, atmete schwer durch, beruhigte sich dann. »Ich kam, weil mir mein Gewissen sonst keine Ruhe gelassen hätte. Du musst auf den Thron, nicht bloß weil es dein Recht ist, sondern für das Wohl all dieser Länder.«
    Nicht mir allein erweist sie also diese innige Hingabe, sondern unserem ganzen Volk, ermahnte er sich, als sein Herz vor Freude zerspringen wollte.
    »Vai Leronis, ich danke dir für deine Treue, aber es wäre mir lieber, wenn du dich nicht den Gefahren des Schlachtfelds aussetzen würdest… «
    »Und ich möchte, dass du dich keinem größeren Risiko als erforderlich aussetzt, nicht solange es in meiner Macht steht, dir zu helfen!«, entgegnete sie. »Befiehlst du mir, mich in Sicherheit zu bringen, möglicherweise um den Preis des Sieges, nur weil ich eine Frau bin? Würdest du einen solchen Befehl auch Jandria erteilen, die ein Schwert mit so viel Geschick führt wie nur irgendeiner deiner Männer? Oder Romilly, deren Verbindung mit den Wächtervögeln über Sieg oder Niederlage entscheiden könnte?«
    »Jandria hat sich für den Weg des Schwertes entschieden«, protestierte er. »Sie kennt die Risiken… «
    »Und ich kenne sie nicht? Carlo, wir haben nicht die Wahl zwischen Sicherheit und Tod. Es geht darum, ob wir gemeinsam gegen das Böse unserer Zeit vorgehen oder die Hände in den Schoß legen, während es alles verschlingt, was uns lieb und teuer ist. Niemand von uns hat eine Garantie auf Sicherheit - nicht einmal in den Türmen.«
     
    Auf dem schwarzen Hengst Sonnenstern ritt Carolin an der Spitze der Armee, neben sich Maura und Orain. Rings umher sah er große weite Flächen Ödlandes. Hin und wieder kamen sie an einem verlassenen Gehöft vorbei, dessen Brunnen eingestürzt, dessen Haupt- und umliegende Nebengebäude entweder verbrannt oder dem Zahn der Zeit zum Opfer gefallen waren. Das Herz schmerzte ihn beim Anblick des Zerfalls. Als Maura eine Bemerkung über seine schlechte Laune machte, sagte Carolin: »Ich weiß noch,

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