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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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also hielt er den Mund, während die anderen sich weiter unterhielten.
    Jeronimo verstaute Carolins Truhen und sorgte dafür, dass sie gut gesichert waren. Es war ein schöner Tag, aber in dieser Jahreszeit konnte es über den Ebenen zu plötzlichen Stürmen kommen. Inzwischen war die Startbahn geräumt. Der Pilot bedeutete den drei Passagieren einzusteigen. Es gab einiges Gedränge, und Varzil erkannte, dass Eduin vorhatte, neben Carolin zu sitzen.
    »Wenn es euch nicht stört«, sagte er, »würde ich gerne vorn sitzen, neben dem Piloten, weil ich mehr über den Luftwagen wissen möchte.«
    Das schien Carolin nicht zu überraschen, aber Eduin versetzte Varzil einen Blick, der deutlich sagte, wie wenig er von solchen Interessen hielt. Varzil setzte sich vergnügt neben Jeronimo.
    Sobald Jeronimo die Laran-Maschine des Luftwagens aktivierte und das Gefährt sich zu bewegen begann, war Varzil verblüfft über den Unterschied zwischen diesem Flug und denen, die er vor einem Jahr erlebt hatte. Damals war ihm der gesamte Prozess geheimnisvoll vorgekommen. Nun, nach Monaten intensiver Ausbildung und nachdem seine Talente durch den Kontakt mit so vielen anderen begabten Geistern geschliffen waren, konnte er jeder Bewegung, jeder Veränderung der Kraft folgen, als würde alles von der hellsten Sonne beleuchtet.
    Jeronimo hielt mitten in einer Erklärung inne, um Varzil vollkommen verblüfft anzuschauen. Varzil war in direktem Kontakt mit seinen Gedanken gewesen und ohne Eindringen gefolgt, als der Pilot die Kraft aus den Laran-Batterien zu den Leitungsmechanismen führte. Jeronimo riss die Augen auf. Seine Hände, die mit den komplizierten Gesten beschäftigt gewesen waren, welche seine Gedanken stützten und leiteten, fielen ihm schlaff in den Schoß.
    »Habe… habe ich Euch auf irgendeine Weise beleidigt?«, fragte Varzil erschrocken.
    »Wie könntet Ihr mich beleidigen?« Ich habe keine so starke geistige Berührung mehr gespürt, seit ich meinen eigenen Bewahrer verlassen habe. Jeronimo nickte. Vai dom.
    Das bedeutete »würdiger Herr« und war eine Anrede, die man gegenüber Personen von erheblich höherem Rang verwendete.
    »Jero.« Varzil streckte die Hand aus und berührte den anderen Mann leicht auf dem Handrücken, wie man es im Turm machte. »Ihr seid selbst ein ausgebildeter Laranzu und braucht Euch niemals geringer zu fühlen als ein anderer Mann. Nicht einmal als ein Bewahrer. Denn so, wie jeder Teil des Körpers seine eigene Funktion erfüllt, um das Leben zu erhalten, haben wir alle unsere eigenen Talente. Ich weiß noch nicht einmal, worin das meine besteht, jedenfalls noch nicht ganz. Aber Eures ist nicht geringer wegen irgendetwas, das ich tun könnte. Versteht Ihr das?«
    Jeronimo richtete sich ein wenig gerader auf, aber er wich Varzils Blick weiterhin aus.
    »Ich danke Euch, dass Ihr Euer Wissen mit mir teilt«, sagte Varzil in die darauf folgende verlegene Stille.
    Stunden vergingen, während sich unter ihnen die verschneiten Ebenen erstreckten. Varzil entdeckte eine Reihe lilafarbener Hügel am Horizont. Als er fragte, erklärte Carolin, dass sie sich der südlichsten Spitze der Kilgard-Hügel näherten. Nach Norden, zum Land der Altons hin, wurden diese Hügel wilder, bis sie sich mit den Hellers verbanden. Aber hier, am Rand des Flachlands, wirkten sie zahm und angenehm.
    Einige Zeit lang schienen die Hügel nicht näher zu kommen. Dann waren sie plötzlich ganz verschwunden. Varzil, der von seiner Nachmittagsmahlzeit aus kaltem Lammbraten und Brot mit reifem Chervine-Käse aufblickte, dachte zunächst, Jeronimo hätte den Luftwagen in die falsche Richtung gelenkt. Der Himmel selbst war nun verhangen, alle Farbe war verschwunden.
    Varzil schauderte. »Müssen wir da durch, um Hali zu erreichen?«
    »Das ist nichts, Vai - Lord Varzil«, sagte Jeronimo und folgte Varzils Blick. »Wahrscheinlich nur niedrige Wolken.«
    Vom Rücksitz aus sagte Carolin: »Der Winterwind bläst häufig Nebelbänke vor die Hügel. Sie sehen schlimmer aus, als sie sind. Jero ist Dutzende Male hindurchgeflogen.«
    Nein, das sind keine gewöhnlichen Wolken. Varzil tastete mit dem Geist, schmeckte die Luft vor ihnen, kalt und feucht und mit einem metallischen Hauch von Ozon. Er hatte nicht den stark entwickelten Sinn für Wetter wie einige andere in Arilinn. Ein ausgebildeter Kreis konnte den Kurs einer regenschweren Wolke ändern, indem er den Wind manipulierte. Es hieß auch, dass Personen von Aldaran-Abstammung nicht nur

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