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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Haut über seinen Knochen wie ein zu großes Kleidungsstück, das man gepudert und zum Trocknen aufgehängt hatte. Hinter ihm standen in respektvoller Haltung eine Reihe von Würdenträgern. Die meisten waren grauhaarig und ernst und trugen Gewänder aus Pelz und edelsteinfarbenem Samt.
    Das mussten seine Berater sein, dachte Varzil, oder Verwandte, besonders die beiden jungen Männer mit dem roten Haar der Comyn, die ihm am nächsten standen, wo Felix sie gut hören konnte. Irgendwie erinnerten sie Varzil an ein Rudel von Hunden, das einen alten Wolf umkreist, aber nicht recht weiß, wie stark das Tier noch ist, und kein Risiko eingehen will, sondern wartet. Wartet…
    Der König richtete sich in seinem Thron auf. Er hob eine altersfleckige Hand und zeigte mit dem knochigen Finger auf Eduin und Varzil. Es wurde still im Raum.
    »Wo ist mein Bruder Gerrel?«, fragte König Felix nörgelnd. »Warum ist er nicht hier, um mir aufzuwarten?«
    Einer der jungen Männer neben dem Thron beugte sich näher zu dem alten Mann. Sein hervorragend geschnittener Samt konnte nicht ganz seinen kräftigen Körperbau verbergen, und erst recht nicht die Röte seiner Wangen und die geschwollene Haut unter seinen ruhelosen Augen. Obwohl er leise und beruhigend sprach und seine Worte nur für den König gedacht waren, begriff Varzil, was er sagte: »Euer Majestät mögen sich erinnern, dass Prinz Gerrel seit zwölf Jahren tot ist. Das hier sind Prinz Carolins Freunde, die aus Arilinn mit ihm gekommen sind, um das Mittwinterfest mit uns zu feiern.«
    »Oh?« Etwas flackerte in den verschwiemelten Augen, und Varzil spürte die scharfe Aufmerksamkeit, das Selbstvertrauen von einem Jahrhundert oder mehr unwidersprochener Herrschaft. »Ja, selbstverständlich. Wir müssen die Gastfreundschaft der Hasturs demonstrieren und sie angemessen willkommen heißen. Carolin, mein Junge, komm her. Du bist zu lange weg gewesen.«
    Carolin blieb vor dem Podium stehen und verbeugte sich mit makellosem Respekt, dann stieg er hinauf und küsste König Felix auf die Wange. Seine natürliche Unbeschwertheit und die deutliche Zuneigung zu dem alten Mann glätteten den Augenblick des Unbehagens.
    »Jetzt bin ich zu Hause, Onkel. Ich habe meine Zeit in Arilinn abgeschlossen und alles gelernt, was sie mir beibringen konnten, wie es sich für einen Prinzen von Hastur gehört. Deshalb hast du mich schließlich dorthin geschickt. Ich habe meine neuen Freunde mitgebracht, um sie dir vorzustellen.« Carolin winkte Varzil und Eduin zu, sich dem Thron zu nähern.
    Das Gesicht des alten Mannes hatte bei Carolins ersten Worten aufgeleuchtet, aber nun starrte er die beiden jungen Männer an. Seine Augen waren beinahe farblos, was auf die legendäre Chieri-Abstammung der Hasturs hinwies.
    Er ist lange schon König, dachte Varzil. Es steht mir nicht zu, jemanden zu verurteilen, auf dem das Gewicht so vieler Jahre so schwer lastet.
    So alt und müde er sein mochte, um Hasturs und daher ganz Darkovers willen musste dieser gebrechliche alte Mann irgendwie die Kraft aufbringen weiterzumachen, bis sein Neffe in der Lage war, den Thron zu übernehmen. Es war schon öfter passiert, dass junge Männer wie Carolin plötzlich Machtpositionen einnehmen mussten und den Intrigen jener zum Opfer gefallen waren, deren Ehrgeiz weit über ihren Stand hinausging. Carlo ist zu vertrauensselig, dachte Varzil. Und dieser Hof ist nicht der richtige Platz für ein so großzügiges Herz. Er wird treue Freunde brauchen. Aber wer in dieser gelackten, parfümierten Menge konnte schon als Freund zählen?
    Wieder sagte König Felix etwas, und Varzil konzentrierte sich auf ihn. Es dauerte einen Augenblick, bis die Menge still genug war, dass er seine Worte hören konnte.
    »… königliches Vergnügen anzukündigen, dass die Hochzeit von Prinz Carolin und Lady Alianora Ysabet Ardais beim nächsten Mittsommerfest stattfinden wird… «
    Varzil warf seinem Freund einen Blick zu. Ein ältlicher Höfling wandte sich an seinen Nachbarn und sagte: »Was für eine Erleichterung, dass es jetzt endlich beschlossen ist! Selbstverständlich ist sie eine hervorragende Partie. Sie wird das gesamte Grenzland am Scaravel erben.«
    »Ja, das wird die Region stabilisieren«, erwiderte sein Bekannter nickend.
    An diesem Punkt erhob sich spontaner Jubel. Carolin wandte sich der Menge zu und verbeugte sich. Varzil konnte die Gedanken seines Freundes nicht spüren und nichts hinter diesem strahlenden Lächeln erkennen.
    Carolin

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