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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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zu Frieden führen. Ein Turm war kein Spielzeug, so viel hatte er in Arilinn gelernt. Einen Augenblick fragte er sich, was Varzil wohl im See gesehen hatte, ob es ein Laran-Unfall gewesen war oder jemand Laran bewusst zu einem zerstörerischen Zweck eingesetzt hatte.
    Oder, noch schlimmer, zu einem Zweck, der zu der betreffenden Zeit vielen als sehr gut erschienen war…
    Carolin und Liriel schwiegen. Sie ritten in flottem Tempo weiter, und Dyannis’ Pony trabte, um mit den größeren Tieren Schritt halten zu können. Carolin konnte ihr Lachen hören - die Freude eines Kindes über ein unerwartetes Vergnügen. Carolin war froh, dass sie mitgekommen war. Es wäre grausam gewesen, sie von der Feier auszuschließen, nur weil Varzil nicht mitmachen konnte.
     
    Beim Abendessen nahm Carolin seinen Platz zur Rechten seines Onkels ein, und Rakhal saß auf der anderen Seite. Andere Familienmitglieder, darunter sein Vetter Lyondri und Lady Liriel, saßen ganz in der Nähe. Bei ihnen saß auch Maura Elhalyn, und hinter ihr, an einem anderen Tisch, entdeckte er Orain und Jandria, die kleine Dyannis und Eduin.
    Dyannis und Eduin waren bereits tief in ein Gespräch versunken, und das Mädchen lachte vergnügt und gestikulierte. Eduin lächelte, nickte, und Carolin glaubte, seinen Freund nie zuvor so entspannt, ja beinahe glücklich gesehen zu haben.
    Die vielen Kerzen machten die Luft dick und golden wie Honig, sodass jedes Gesicht, das Carolin ansah, von innen zu leuchten schien. Sein Herz wurde weit von einem Gefühl, das er nicht benennen konnte.
    Wenn nur Varzil hier bei mir sein könnte…
    Noch während er daran dachte, spürte er die Präsenz seines Freundes. Die Meilen zum Turm von Hali verschwanden. Er konnte beinahe Varzils Stimme hören.
    Geht es dir gut, Bredu?
    Carolins Laran gestattete ihm keine starke Telepathie, aber er vernahm die Worte so klar, als befänden er und Varzil sich im selben Zimmer. Es war Varzils Kraft, die man in seinem schlanken, beinahe femininen Körper kaum vermutete und die sie beide trug.

15
    Nach dem Abendessen gab es eine Zeit der Ruhe und Geselligkeit, und danach sollte ein Tanz folgen. Ein altes Sprichwort besagte: »Bring drei Darkovaner zusammen und sie veranstalten einen Tanz.« Dieser Tradition würde hier jeden Abend Folge geleistet werden, bis die letzten Gäste abgereist waren. In den nächsten Stunden drehten sich also Paare im Kreis und zeichneten Muster auf die Tanzfläche. Carolin, strahlend in weichem Leder, das in den Hastur-Farben Blau und Silber gefärbt war, tanzte mit all den älteren Damen, wie es sich für einen jungen Mann seiner Stellung gehörte. Später am Abend, wenn die Älteren müde geworden waren und sich zurückzogen, würde er noch genug Zeit haben, sich seinen Freunden zu widmen. Im Augenblick jedoch musste er tun, was angemessen war.
    Der nächste Tanz, der einer Reihe von Kreistänzen folgte, war für Paare. Orain führte seine Gemahlin auf die Tanzfläche, und Carolin hatte ihnen ihre gegenseitige Abneigung selten so deutlich angesehen. Die Dame war von erheblich höherer Geburt und zu dieser Verbindung gezwungen worden, damit ihre Familie sich beim König beliebt machen konnte. Orain seinerseits hatte nicht gewagt, sich der Ehre zu verweigern, die man ihm gewährte. Dankbarkeit, dachte Carolin, konnte das heimtückischste Gift von allen sein.
    Carolin beobachtete, wie Rakhal Maura in den Armen hielt. Ihre Wangen waren rosig vor Aufregung. Ihr meergrünes Kleid, schlicht geschnitten und mit einer Schärpe aus Elhalyn-Tartan, betonte ihre sahnige, glatte Haut und verwandelte ihr Haar in einen leuchtenden Sonnenuntergang.
    Carolin verzog das Gesicht. Rakhal hielt sie nicht im Arm wie seine Pflegeschwester und eine jungfräuliche Leronis. Selbst in der kurzen Zeit, die Carolin wieder am Hof war, hatte er schon Gerüchte über das Verhalten seines Vetters gegenüber Frauen gehört und das jedes Mal mit dem Hastur-Charme entschuldigt. Maura würde doch sicher nicht ihre Vision gefährden, nicht einmal für den Mann, dessen Braut sie eines Tages sein würde. Und Rakhal würde auch nicht so dumm sein, Hastur eine solch seltene Begabung zu nehmen. Bevor Carolin jedoch etwas zu diesem Thema sagen konnte, kam der Tanz zum Ende.
    Rakhal bot Maura seinen Arm, um sie dorthin zurückzuführen, wo die unverheirateten Hastur-Damen saßen, aber sie hatte bemerkt, dass Carolin sie beobachtete, und winkte ihn zu sich.
    »Carlo ist ein ebenso fürsorglicher Partner wie

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