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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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um, dass die weiße Stute erschrak.
    »Wir hatten die Idee, den Turm in Tramontana wieder aufzubauen. Nicht am alten Platz, aber in der Nähe. Duran Alton, der zweite Bewahrer in Corandolis, sagte, er würde gerne einen Kreis bilden, aber ohne einen richtigen Turm ist das nicht möglich. Das ist der Grund, wieso ich zum Schloss reite, nicht wegen alberner Festlichkeiten. Und das ist mein Grund, dich um deine Hilfe zu bitten.«
    Zu beiden Seiten erstreckten sich die verschneiten Hügel, als wären sie mit Schaffell überzogen. Die Sonne stand schon hoch am Himmel und füllte auch die tiefer gelegenen Regionen mit Licht. Die Spuren, die die Pferde zuvor zurückgelassen hatten, waren zu Pfützen geworden. Vom Boden stieg ein Duft nach kalter Erde, Feuchtigkeit und Warten auf.
    »Ich dachte, dass nach dem Verlust so vieler in Tramontana und Neskaya nicht einmal genug Laran-Arbeiter für die bestehenden Türme existieren«, sagte Carolin. »Wie kann so etwas wieder aufgebaut werden? Wo willst du hinterher die Leronyn finden, um den Turm zu besetzen?« Ein neuer Gedanke bewirkte, dass er die Augen aufriss. »Du willst doch nicht Hali leer räumen?«
    »Nein, nein!« Sie hob die freie Hand und ließ die andere mit den Zügeln auf dem Sattelknauf. »So etwas würde ich niemals vorschlagen! Es gibt in vielen Türmen begabte junge Leute wie deinen Freund. Und ein paar in Dalereuth würden die Gelegenheit, legale Arbeit zu leisten, willkommen heißen.«
    Carolin dachte nach. Ja, was sie sagte, war ganz vernünftig. Da sowohl Varzil als auch Eduin ausgebildet wurden und jeder von ihnen Bewahrer werden konnte, war Arilinns Zukunft gesichert. Jeder Kreis könnte einen Arbeiter schicken, und vielleicht würden aus Hali oder einem der anderen Türme sogar noch mehr kommen, aus Nevarsin oder Corandolis oder sogar aus Hestral, obwohl dieser Turm nur einen einzigen Kreis hatte. Es wären genug Leute.
    »Wer würde gehen? Wie würde man sie auswählen?«, fragte er und erkannte, dass er mit dieser Frage die Idee aus dem Reich der Spekulation in die Region zielgerichteten Planens befördert hatte.
    Liriels Lächeln wurde wärmer, war nicht mehr nur ein Verziehen der Lippen, sondern eine echte Reaktion. »Wir werden niemanden bitten, der nicht wirklich gehen will und unseren Traum teilt. Mit einem funktionierenden Kreis in Tramontana können wir die Relais bis tief in die Hellers ausdehnen. Das Überbringen von Botschaften wird uns nicht mehr bis an die Grenzen unserer Fähigkeiten treiben. Es gibt Experimente, die auf diese Art viel besser angestellt werden können. Ich… « Nun lachte sie sogar. »Du hast inzwischen sicher erraten, dass ich zu denen gehöre, die gehen werden. Lady Bronwyn und ich haben einmal darüber gesprochen - tatsächlich war sie es, die die Idee zum ersten Mal aufbrachte. Ich bin jetzt unterwegs, um ihren Rat zu suchen. Während der Rest von euch sich also den Mittwintermet zu Kopfe steigen lässt, werden sie und ich nüchtern bleiben und zusammensitzen wie intrigante alte Damen.«
    »Ich? Mir Met zu Kopf steigen lassen? O Verwandte, du hast keine Ahnung, was für ein schrecklicher Fehler das sein würde! Ich würde lieber barfuß in ein Nest von Skorpionameisen steigen, als am Hof meines Onkels betrunken zu sein, und das gilt für jede Jahreszeit!« Dann wurde er wieder ernst. »Welchen Gefallen wolltest du also erbitten?«
    Sie legte den Kopf schief, ihre Züge immer noch strahlend vor Begeisterung. »Du könntest - wenn der Zeitpunkt gekommen ist und ich ihm diesen Plan vorgelegt habe - König Felix bitten, den Bau des neuen Gebäudes zu betreiben.«
    »Hastur soll den eigentlichen Turm errichten?«
    »Türme bauen sich nicht von selbst. Stein und Mörtel kosten Geld, ob sie nun von gewöhnlichen Maurern oder mit Hilfe von Laran zusammengesetzt werden. Du musst ihn überzeugen, dass es eine gute Geldanlage ist, Carolin. Immerhin hat Tramontana im letzten Krieg gegen Hastur gekämpft. Welche bessere Möglichkeit gäbe es, uns für die Zukunft einen Vorteil zu sichern, als den nächsten Turm dort unter unsere Herrschaft zu bringen?«
    Dagegen konnte Carolin nichts einwenden; es schien eine gute Sache zu sein. Aber noch während er zustimmte, mit seinem Onkel zu sprechen, fragte er sich, ob Liriels Begeisterung gerechtfertigt war. Es gab keine Möglichkeit, in die Zukunft zu schauen, so wie sein berühmter Ahne Allart Hastur es angeblich getan hatte, und zu sehen, welche Entscheidungen zu Katastrophen und welche

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