Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
Vom Netzwerk:
sich bei solchen wilden Feiern anbahnte, einem ein Leben lang nachhing?
   Bei diesem Mittsommerfest standen nicht alle vier Monde am Himmel. Die Götter hatten diesen letzten Segen vorenthalten; was immer hier geschah, würden die Beteiligten selbst verantworten müssen.
   Eduin und Saravio brauchten niemanden um Erlaubnis zu bitten, sich zurückziehen zu dürfen - Lord Brynon am allerwenigsten. Romilla tanzte mit General Marzans Sohn, einem Mann mit ausgeprägtem Kinn. Der Tanz und der Wein färbten ihre Wangen, und sie kicherte, als er sie fester an sich zog, als es sich für einen Mann gehörte, mit dem sie nicht verlobt war. Der Anblick widerte Eduin an. Er nahm Saravio am Arm und zog ihn nach draußen.

Als Eduin Saravio zu ihrem Zimmer führte, kochte er innerlich vor Wut. Er konnte sich nicht darauf verlassen, dass Lord Brynon oder irgendein anderer die Königin von Valeron überzeugte, seine Feinde aufzuspüren und zu vernichten. Julianna war zu verschlagen und zu eigensinnig, um sich von anderen beeinflussen zu lassen. Sie würde nie einen Krieg gegen Carolin beginnen, aber man konnte sie vielleicht dazu bringen, Varzil zu vernichten, wenn sie erst glaubte, dass er eine wirkliche Gefahr darstellte. Eduin brauchte Saravio jetzt mehr denn je.
   Saravio legte sich auf sein schmales Bett. Er behielt die Augen offen und schien in eine Art Trance zu verfallen. Diese Mattigkeit versprach nichts Gutes. Was, wenn Saravio wieder in ein Koma fiel, wie nach ihrer Ankunft in Kirella? Oder noch schlimmer, wenn er in der Öffentlichkeit einen Anfall erlitt?
   »Das Unwetter kommt näher«, flüsterte Saravio. »Spürst du es nicht?«
   Eduin senkte die geistigen Schilde, um Saravios Gedanken zu durchsuchen. Er entdeckte ein flüchtiges Bild von Feuer, das bis zum Himmel aufflackerte, und von einem wehenden Schattenumhang.
   Gut , dachte er. Dieses Gefühl von Gefahr, von herannahendem Verhängnis, konnte er ausnutzen.
   Er ging zum Bett und setzte sich neben Saravio. Mit erstickter Stimme sagte er: »Ich habe schreckliche Nachrichten.«
   Saravio riss die Augen auf und hob den Kopf.
   »Ich habe herausgefunden, dass unser Feind, Varzil Ridenow, erneut zuschlagen wird. Der Turm von Cedestri« - Eduin hielt kurz inne, bis er eine Spur von Wiedererkennen bei Saravio bemerkte, dann machte er weiter - »hat unsere Freunde hier angegriffen. Erinnere dich, wir haben schon in Robardins Fort davon gehört. Beim Gegenangriff wurde Cedestri zerstört… «
   »Wie sie es verdient haben!«
   »In der Tat«, fuhr Eduin fort. »Aber wir wussten bisher noch nicht, dass Varzil selbst dafür verantwortlich war, dass der Turm jetzt wieder aufgebaut wird.«
   »Varzil? Er baut Cedestri wieder auf?« Kopfschüttelnd setzte Saravio sich hin. »Warum sollte er das tun? Nachdem sie sich von Naotalba abgewandt haben, waren sie es nicht wert, gerettet zu werden.«
   »Ja, warum?«, fragte Eduin. »Welchen Nutzen hat Varzil davon außer dem, ein Bündnis mit dem neuen Turm zu schließen? Erkennst du das denn nicht? Auf diese Weise werden sich die Missetäter aus Cedestri mit Varzil gegen Naotalbas treue Diener zusammentun. Du weißt, dass Varzil versucht, allen ein Ende zu machen, die Naotalba folgen! Er kommt uns immer näher, bemächtigt sich eines Landes nach dem anderen.« Eduin wartete darauf, dass Saravio seine Äußerungen verdaute.
   »Varzil – er bringt das Feuer?«, fragte Saravio.
   »Ja! Er bringt das Feuer!« wiederholte Eduin und spürte die Angst, mit der sein Freund reagierte. Er stürzte sich auf Saravios Geist und intensivierte Angst und Hass.
   »Er darf nicht… « Saravio stolperte über seine Worte, stotterte beinahe vor Entsetzen. »Auf keinen Fall… «
   »Naotalba lässt ihre Getreuen nicht im Stich.« Nun gab sich Eduin tröstend. »Wir müssen unseren Beitrag dazu leisten. Wir müssen uns gegen Varzil und die Agenten Cedestris stellen, die sich gegen Naotalba gewandt und dich, ihren Auserwählten, ausgestoßen haben. Hier in Valeron gäbe es genügend Macht, das zu tun, wenn sie nur wollen.«
   »Wir müssen sie überzeugen!«, rief Saravio. »Aber wie? Was sollen wir tun?«
   Eduin senkte den Kopf in einer ehrerbietigen Geste und verharrte lange Zeit so. »Wir müssen Naotalba um Anleitung bitten. Vielleicht wird sie in Träumen oder Visionen zu uns sprechen, wie sie es schon so oft getan hat. Ruhe dich nun aus, damit du ihr Wort empfangen kannst.«
   »Ihr

Weitere Kostenlose Bücher