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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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genug war, um einen Kreis bilden zu können.
   Wir beide?
   Dyannis schloss die Tür zu dem abgelegensten Zimmer hinter ihnen. Seine Bewohnerin hatte in Raimons Kreis gearbeitet, und Dyannis wusste nicht einmal, ob sie noch lebte.
   Sie ging zum Fenster und schaute nach unten. Wie die meisten Zimmer in diesem Flügel lag auch dieses über einer steil abfallenden Felswand. Es gab keine Möglichkeit, sich durch einen Sprung zu retten.
   Rettung . Was dachte sie da? Keiner von ihnen würde entkommen.
   Dyannis zog die andere Frau nach unten, sodass sie ihr auf dem Bett gegenüber saß, und nahm ihre Hände, wie man es in Cedestri machte. Javannes Augen waren glasig vor Angst.
   Sanft und mit der Sicherheit einer Bewahrerin berührte Dyannis Javannes Geist mit dem ihren. Gemeinsam können wir Raimon erreichen und seinen Kreis stärken. Unsere einzige Hoffnung besteht darin, das Feuer mit unserem verbundenen Laran einzudämmen .
   Javanne beruhigte sich durch den geistigen Kontakt. Sie hatte viele Jahre in Türmen verbracht und war daran gewöhnt, Bewahrern zu gehorchen.
   Das Haftfeuer kroch den Flur entlang und nahm dabei an Intensität zu. Dyannis spürte es durch ihre geschlossenen Lider, spürte seine Hitze im Geist.
   Javanne leitete ihre geistige Kraft zu Dyannis. Dyannis erfasste sie, verwob sie mit ihrer eigenen und streckte ihren Geist nach Raimon und seinem Kreis aus. Dyannis glaubte, Raimon könnte mithilfe ihrer eigenen Kraft den Kreis vielleicht wieder sammeln und eine Art geistiger Zuflucht um sie errichten.
   Raimon!
   Einen erschreckenden Augenblick konnte sie seine geistige Signatur nirgendwo finden. Dann sah sie das Labor durch seine Augen. Der Holzboden und die Möbel brannten. Eine Gestalt wand sich am Boden, umgeben von blendend hellem Orangeweiß. Ein Arbeiter versuchte sie zu erreichen, konnte aber das Feuer nicht durchdringen. Raimon selbst lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden. Lewis-Mikhail schluchzte, während er die Muskeln an Raimons oberem Rücken wegschnitt und nach einem Tropfen Haftfeuer suchte.
   Dyannis! , rief Lewis-Mikhail, als er sie erkannte.
   Ich bin hier und unverletzt, wenn auch nicht für lange. Was kann ich tun?
   Rette dich, kleine Schwester, denn hier gibt es keine Hoffnung! Aldones möge uns alle behüten! Wer hat das getan, und warum?
   Ich weiß es nicht , antwortete sie, aber dann wurde ihr plötzlich etwas klar. Ich weiß jedoch, wer es wissen könnte .
   Ein Schlag von oben riss Dyannis wieder in ihren Körper zurück. Sie schaute nach oben, und in diesem Augenblick stürzte die Decke ein, und brennende Steine fielen auf sie hernieder.

44
    Dyannis warf sich in die Oberwelt. Sie konnte nur noch daran denken, dass Eduin schon von dem Angriff gewusst hatte, bevor er begann, dass er irgendwie mit dieser schrecklichen Schattenfrau in Verbindung stand.
   Sie stand vor einem brennenden Turm, und es kam ihr so vor, als nährten sich die Flammen nicht nur von dem Turm als solchem, sondern auch vom Geist der Menschen darin. Der Turm war durchscheinend geworden und schwand. Seine Form würde vielleicht noch eine Weile erhalten bleiben, selbst nachdem jene, die ihn geschaffen hatten, nicht mehr lebten.
   Ein Schatten fiel auf sie, ein dunkler Fleck. Sie drehte sich um und sah die Frau in dem Umhang, die nun auf beinahe normale Größe geschrumpft war.
   Eduin hatte sich zwischen die Frau und den Turm gestellt und rang mit ihr. Sie kämpften lautlos, drehten sich zu einer Seite und dann zur anderen. Der Umhang flatterte wie ein lebendes Wesen und schien sich um Eduin wickeln zu wollen. Irgendwie gelang es ihm, sich dem Umhang zu entziehen. Einen mühsamen Schritt nach dem anderen drängte er die Gestalt zurück.
   Dann riss sie sich von ihm los und richtete sich zu ihrer vollen Höhe auf. Ihre Augen glühten wie Kohlen.
   »Du hast einen Handel abgeschlossen, Eduin Deslucido«, sagte sie, hob eine Skeletthand und deutete auf den Turm. »Willst du mir jetzt meinen Preis entziehen?«
   Deslucido? , fragte sich Dyannis.
   »Ich habe nie gesagt, dass du sie haben könntest«, antwortete er mit heiserer Stimme.
   »Ein Tod, sagtest du, und wir waren uns einig. Du wirst deinen Tod bekommen, und ich werde den Zweck erfüllen, zu dem ich geschaffen wurde.«
   Eduin schüttelte den Kopf. »Mögen die Götter mir verzeihen, ich habe dich zu dem gemacht, was du bist. Und was ich geschaffen habe, werde ich nun

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