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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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machen könnte. Sie hoffte, dass die Leute im Turm von Cedestri dem Einfluss dieser Landschaft gegenüber immun waren.
   Die Straße führte sie aus den Hügeln in eine trockene Ebene voller Risse, die so tief reichten, wie Dyannis' Unterarm lang war. Es gab kein Wasser außer dem, was sie dabeihatten. Die Hufe ihrer Pferde wirbelten Staub auf, und sie zügelten sie vom Trab zum Schritt. Einmal entdeckten sie zwei Kyorebni , die hoch am Himmel kreisten.
   Dyannis lenkte ihr Pferd neben das von Varzil. »Ich kenne die Geschichte dieses Orts nicht, aber ich fürchte, hier ist etwas Schreckliches geschehen.« Oder es steht noch bevor .
   »Ja, ich spüre es ebenfalls.«
   Seit einer Generation führte Isoldir Krieg gegen einen Zweig der mächtigen Aillard-Familie. Vielleicht waren auf dem Gelände, das sie gerade durchquerten, Kämpfe ausgefochten worden. Vielleicht hatten eine oder mehrere schreckliche Waffen üppige Wiesen oder Kornfelder in diese Beinahewüste verwandelt.
   Es muss ein Ende haben, und zwar sofort .
   Varzil verlagerte das Gewicht, stellte sich halb in den Steigbügeln auf und zeigte nach vorn. »Cedestri liegt dort drüben. Wir sollten es morgen erreichen.«
   Dyannis schirmte die Augen mit der Hand ab, als könnte sie so durch den Staub spähen, der über dem Horizont hing. Sie schaute in den Himmel und suchte nach den riesigen Aasvögeln, die sie zuvor entdeckt hatten. Zwei Punkte schwebten am hellen Himmel. Dyannis blinzelte, und ihre Augen wurden feucht.
   Varzil…
   Unwillkürlich war Dyannis zur Telepathie übergegangen. Sie spürte, wie ihr Bruder seinen Geist öffnete und sich mit seinen Laran -Sinnen umsah. Das Land erstreckte sich rings um sie her, trocken und grau wie Asche, und hin und wieder gab es einen heileren Fleck: Samen, die dort auf den nächsten Regen warteten. Von oben brachten Wind und Himmel einen Kuss von Feuchtigkeit und Erfrischung.
   Die ersten beiden Flecke waren nun deutlich größer geworden, und sie kreisten nicht, wie es Vögel taten. Dann sah Dyannis, dass ein dritter zu ihnen gestoßen war. Sie spürte Metall, die konzentrierte Hitze von aufgeladenen Laran -Batterien und abgeschirmte menschliche Geister. Tief hinter Schichten von Isoliermaterial und zerbrechlichen Glasbehältern glühten Körner unnatürlich grün.
   Kristallisiertes Knochenwasser!
   Varzil signalisierte seine Zustimmung. »Luftwagen aus Isoldir. Sie sind sicher auf dem Weg zum Aillard-Territorium.«
   »Wir sind zu spät gekommen!«, rief Dyannis.
   Varzil antwortete nicht, und sie spürte, wie sich seine Aufmerksamkeit verlagerte, sich dem Piloten des ersten Luftwagens zuwandte. Dyannis hatte nur ein einziges Mal in einem Luftwagen gesessen, denn die Kosten für die Herstellung und den Betrieb dieser Geräte waren so hoch geworden, dass man sie nur noch für militärische Zwecke einsetzte. Der Pilot, ein ausgebildeter Laranzu , beugte sich über seine Instrumente und benutzte seine Begabung, um das tränenförmige Fahrzeug zu lenken.
   Sie spürte, wie der Pilot aufmerksam wurde, aus seiner Konzentration auf den Flug gerissen. Sofort etablierte Varzil eine Verbindung. Dyannis fing nur einen Bruchteil der Verbindung auf, ein Aufflackern des Temperaments des Piloten, seine Verzweiflung.
   Wir in Isoldir sind arm und nur wenige. Mit jedem Kampf treibt uns Aillard tiefer ins Verderben. Die Felder, auf denen wir unser Essen anbauten, die Flüsse, die unseren Durst löschten, die Bäume, die uns vor der Kälte des Winters schützten - Aillard hat uns nichts davon gelassen. Nun werden sogar unsere Kinder krank und sterben aufgrund ihres widerwärtigen Zaubers. Wir haben nur diese eine Chance, und nur die Überraschung ist unser Verbündeter .
   Die Luftwagen schienen zu beschleunigen, als sie näher kamen. Dyannis bezweifelte nicht, dass die anderen Piloten die Gefühle des ersten teilten. Schon bald würden die Wagen vorbeigeflogen und dann außer Reichweite sein. Wenn Varzil sie nur überzeugen könnte!
   Abrupt und mit einer Kraft, die Dyannis im Sattel schwanken ließ, brach der Pilot die Verbindung zu Varzil ab.
   Spione! Feindliche Spione! Der nackte Hass in dem geistigen Aufschrei des Mannes brachte für einen schrecklichen Augenblick beinahe Dyannis' Herz zum Stillstand. Sie keuchte, und nur die Tatsache, dass sie sich bereits an den Sattelknauf geklammert hatte, bewahrte sie vor einem Sturz.
   Aber wir sind keine… Dann brach sie

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