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Darkover 06 - Die Flamme von Hali

Titel: Darkover 06 - Die Flamme von Hali Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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den Gedanken ab, denn sie erkannte, wie sie und ihre Gruppe den Piloten vorkommen mussten. Umgeben von Bewaffneten, die in militärischer Formation die Straße entlangritten - was konnten sie anders sein als eine kleine Elitestreitmacht, die sich rasch bewegte, um nicht entdeckt zu werden.
   Die Leronyn des Turms von Cedestri würden Varzil oder Dyannis vielleicht erkennen, da sie über die Relais Botschaften mit ihnen ausgetauscht hatten, aber für diese Piloten waren sie Fremde. Varzils Versuch zu einem friedlichen Gruß würden sie nur für einen Trick halten.
   Der erste Luftwagen, der nun beinahe über ihnen war, begann tiefer zu fliegen. Dyannis drückte die Hand auf ihren Mund, und ihr Magen zog sich zusammen.
   Sie haben nicht vor vorbeizufliegen!
   Neben ihr schrie Carolins Hauptmann seinen Leuten Befehle zu. Rasch nahmen sie eine defensive Formation ein und hoben die Schilde über die Köpfe, aber welchen Schutz sollte das schon gegen Knochenwasser bieten, das sogar den Boden vergiften würde, auf dem sie standen?
   Dann erwachte einen Augenblick lang wieder so etwas wie Hoffnung. Wenn die Luftwagen ihre tödliche Last hier abwarfen, auf ihrem eigenen Land, dann würde nichts davon - oder zumindest weniger - übrig sein, um Aillard zu bombardieren. Aber sie würden nicht mehr leben, um das Ergebnis zu sehen.
   »Achtung!«, rief einer der Männer.
   Eine Hand voll winziger Glaskugeln, die auf diese Entfernung nur wie Lichtpunkte aussahen, fiel aus dem Bauch des ersten Luftwagens.
   Verbinde dich mit mir! , rief Varzil seiner Schwester zu. Am Rand ihres Blickfelds sah sie, wie er aufrecht im Sattel saß, die Augen geschlossen, die Hände an seinem Sternenstein. Sie schloss die sichtbare Welt aus und warf sich in die Verbindung mit ihm, als wären sie beide ein ganzer Kreis.
   Varzil benutzte ihre vereinten geistigen Kräfte und bildete damit eine Barriere wie eine unsichtbare Kuppel zwischen den glitzernden Kugeln und der kleinen Gruppe am Boden. Dyannis spürte, wie die erste Kugel aufbrach. Der Inhalt spritzte heraus, ätzend und vertraut. Haftfeuer !
   In ihren frühen Jahren in Hali hatte Dyannis in einem Kreis gearbeitet, der jede einzelne Komponente dieser Waffe destilliert, sie dann miteinander verbunden und anschließend die Mischung in Gefäße aus makellosem Glas gegossen hatte, denn das Feuer hätte sich durch jedes andere Material hindurchgefressen. Sie kannte seine Farbe – wie verklebte Flammen -, den Geruch, die Schreie, als ein winziges Tröpfchen auf die nackte Haut eines Arbeiters gespritzt war. In diesem Fall hatte nur noch ein Messer geholfen, und jede befallene Faser hatte weggeschnitten werden müssen, denn sonst hätte das Haftfeuer sich durch Knochen und Sehnen gebrannt, durch Nerven und Organe, bis nichts mehr geblieben wäre, das verschlungen werden konnte.
   Sie warf die gesamte Kraft ihres Larans in den Schild, mobilisierte jede Spur geistiger Energie, die ihr zur Verfügung stand, Es brannte, als es durch ihre Kanäle floss, mit einer Geschwindigkeit und Intensität, die sie früher für selbstmörderisch gehalten hätte. Sie ignorierte die Schmerzen, konzentrierte sich nur auf die äußerste Entschlossenheit, dem Angriff standzuhalten. Standzuhalten…
   Die erste Salve zerbrach und spritzte auf den unfruchtbaren Boden. Menschen und Pferde wurden nicht berührt. Eine Welle aus Verzweiflung und Erleichterung durchflutete Dyannis; ungeschützt, wie sie war, spürte sie die Gefühle aller Anwesenden.
   In ihrem eigenen Körper schmerzten Nerven und Laran -Kanäle von der Anstrengung. Varzils Geist war wie ein Fels. Sie machte weiter, denn sie befürchtete, wenn sie auch nur einen Augenblick die Konzentration verlor, würde sie zerbrechen wie ein Zweig in einer Frühlingsflut.
   Sie spürte, wie der erste Luftwagen beidrehte und der zweite in Position zum Angriff ging. Varzil erhielt den Schild aufrecht, als stünde ihm ein gesamter Kreis zur Verfügung. Dyannis konnte das Ausmaß der Begabung nicht einmal ermessen, die ihn in die Lage versetzte, so etwas zu tun. Sie dachte nur daran, ihm weitere Kraft und noch mehr Kraft zufließen zu lassen, entleerte sich in die geistige Verbindung zwischen ihnen. Sie musste sein Kreis sein.
   Der zweite Luftwagen warf seine Fracht ab. Diesmal bewirkte der Angriffswinkel, dass sich das Haftfeuer in unterschiedlichem Muster verteilte. Die meisten flüssigen Partikel folgten dem gleichen Kurs wie beim

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