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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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möchte nicht, daß du dich vor ihm demütigst, mein versprochener Gatte. Du sollst nicht als Bittsteller zu ihm gehen und mit ihm Frieden zu seinen Bedingungen schließen.«
»Also dann ein Kompromiß«, sagte Rascard. »Ich werde eine Abordnung zu ihm schicken, die ihn höflich um die Herausgabe der Leiche meines Sohnes bitten soll, damit er anständig begraben werden kann, und wenn er darauf eingeht, werden wir einen ehrenvollen Frieden schließen. Weigert er sich, heißt das Krieg zwischen uns auf ewig.«
»Auf ewig?« fragte Erminie, plötzlich ernüchtert. Dann seufzte sie. »So sei es. Wir wollen seine Antwort abwarten.«
Renato blickte finster drein. »Ich merke jetzt, daß ihr beide hoffnungslose Toren seid. Wenn ihr wirklich Frieden wünschtet, würdet ihr diesen Stolz überwinden, der droht, Storn und Hammerfell auszulöschen und eure Burgen in verlassene Horste zu verwandeln, wo Raben krächzen und Räuber lauern!«
Rascard erschauerte, denn Renatos Worte hatten den Klang einer Prophezeiung. Sein Blick wanderte zu der Balkendecke der Halle empor, und einen Moment lang glaubte er tatsächlich die Klippe und die verlassene Ruine zu sehen, die einst die stolze Feste von Hammerfell gewesen war. Aber als Renato fragte: »Könnt Ihr diesen verdammten Stolz denn nicht überwinden?« rief das seinen Trotz hervor, und Erminie richtete sich mit einem Anfing von Arroganz auf.
»Warum muß es mein Gatte sein, der seinen Stolz überwindet?« fragte sie in barschem Ton. »Warum kann es nicht Storn sein, dem der Triumph zuteil geworden ist, den Clan meines Gatten fast vollständig auszulöschen? Ist es nicht Sache des Siegers, großmütig zu sein?«
»Du magst recht haben«, sagte Renato, »nur wird nicht das Recht diese Fehde beenden. Einer von euch muß seinen Stolz opfern.«
»Vielleicht«, meinte Rascard. »Aber warum soll ich das sein?«
Renato zuckte die Schultern und trat ans Fenster. Mit einer Geste der Resignation sagte er: »Erminie, du hast dir das Bett gemacht. Was es auch wert sein mag, du hast meine Erlaubnis, dich hineinzulegen. Nehmt sie, Verwandter; ihr verdient einander, und möge euch beiden viel Gutes daraus erwachsen.«
»Darf ich das als einen Segen verstehen?« fragte Rascard trocken.
»Als einen Segen, als einen Fluch, als alles, was Euch gefällt, verdammt noch mal«, erwiderte Renato zornig, sammelte seine Habseligkeiten ein und verließ die Halle.
Rascard legte den Arm um Erminie und lachte.
»Er war so wütend, daß er vergessen hat, einen Brautpreis zu verlangen. Ich fürchte, du entfremdest dich deiner Familie, wenn du mich heiratest, Erminie.«
Sie lächelte ihn an. »Eine solche Familie ist mir entfremdet lieber als freundlich. Wenigstens werden uns viele unangenehme Verwandtenbesuche erspart bleiben.«
»Wenn er nur so lange bleibt, daß er bei unserer Hochzeit die Rolle des Verwandten übernehmen kann, mag er gehen, wohin es ihm beliebt – zur Hölle, wenn Zandru ihn einlassen will. Und möge der Teufel an seiner Gesellschaft mehr Vergnügen haben als wir«, stimmte Rascard ihr zu.

III
    Zu Mittsommer fand die Hochzeit von Herzog Rascard und Erminie Leynier statt. Für den Adel des Berglands war es eine kleine Feier, denn die Verwandten der Braut weigerten sich zu kommen, ausgenommen ein knappes Dutzend von Lord Renatos Friedensmännern, die zeigen sollten, daß Erminie mit Zustimmung ihrer Sippe in das Haus Hammerfell einheiratete. Weniger als das wäre ein Skandal gewesen, aber es war offensichtlich, daß Renato diese Pflicht widerwillig erfüllte, und die frischgebackene Herzogin von Hammerfell erhielt von ihrer Familie nur wenige Geschenke. Als wolle er sie für diesen Geiz entschädigen, übergab der alte Herzog seiner jungen Frau all die berühmten Schmuckstücke des Herzogtums. Die wenigen entfernten Verwandten Hammerfells, die der Zeremonie beiwohnten, waren verstimmt, denn sie hatten gehofft, in Ermangelung eines Erben oder eines nahen Verwandten werde der Titel und das Land des Herzogs einem von ihnen zufallen. Diese neue Heirat mit einer jungen Frau, von der zu erwarten war, daß sie Kinder gebären werde, machte all ihren Hoffnungen ein Ende.
    »Kopf hoch«, sagte einer der Landsleute des Herzogs zu einem anderen. »Es braucht die Situation gar nicht zu verändern. Rascard ist nicht mehr jung; diese Ehe könnte durchaus kinderlos bleiben.«
    »So viel Glück werden wir nicht haben«, gab der andere zynisch zurück. »Rascard sieht seit dem Tod seines Sohnes zwar älter aus,

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