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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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fortführen könne.«
»Das stimmt eben nicht«, erwiderte Conn. »Ich bin hier, um Euch, Lord Storn, zu sagen, daß, wenn Ihr den Kampf wünscht, mein Bruder und ich…« Er verstummte. Ihm war eingefallen, daß sich Alastair in diesem Augenblick unter Storns Dach befand. In der plötzlich eingetretenen Stille dachte auch Storn daran und sagte schnell: »Ihr braucht keine Angst um Euren Bruder zu haben. Er ist mein Gast unter dem Feuerfrieden, und er hat meiner Großnichte, meiner einzigen noch existierenden Verwandten, das Leben gerettet. Ich halte ihn für einen vernünftigen Menschen, und ich werde ihm das, was er für mich getan hat, sicher nicht mit Bösem vergelten.« Nach kurzem Nachdenken fügte er hinzu: »Schließlich, junger Hammerfell, hat diese Blutrache lange genug gedauert - es sind nur noch wenige von uns übrig.«
»Ich verlange keine Gnade von Euch«, erklärte Conn heftig.
Storn zog die Augenbrauen zusammen. »Niemand wird Euch der Feigheit beschuldigen, junger Mann. Es gibt jedoch genug Ärger an unseren Grenzen, da sollten wir keine Feinde innerhalb unserer Tore haben. Die Aldarans und die Hasturs stehen immer bereit, unsere Domänen an sich zu reißen, während wir miteinander streiten …«
Das rief in Conn den Gedanken an König Aidan wach, den er – er wußte selbst nicht, warum – zu lieben begonnen hatte. Storn jedoch sprach von ihm, als sei er der schlimmere Feind von ihnen beiden. Er sagte steif: »Ich kann nicht für Hammerfell sprechen, Lord Storn. Es ist nicht meine Sache zu entscheiden, ob die Feindschaft zwischen unseren Häusern ehrenhaft fortgesetzt oder ehrenhaft beendet werden soll. Die Frage kann nur der Herzog von Hammerfell beantworten, mein Lord. Wenn Ihr der Blutrache ein Ende bereiten wollt…«
»Das müssen wir erst sehen«, warf Storn ein.
»Wenn die Blutrache ein Ende finden soll«, verbesserte Conn sich, »muß mein Bruder es sagen, nicht ich.«
Storn betrachtete ihn finster. »Mir scheint, Ihr und Euer Bruder seid wie der Mann, der mit seiner linken Hand nicht absprach, was er mit der rechten tat, und sich selbst entzweiriß, als er versuchte, sein Gespann in zwei verschiedene Richtungen zu lenken. Ihr und Euer Bruder, Ihr solltet unter Euch ausmachen, was Ihr wollt, und dann bin ich bereit, darüber zu verhandeln, ob Krieg zwischen uns herrschen soll.«
»Ich kann mich nicht gut mit meinem Bruder beraten, solange Ihr ihn auf Eurer Burg festhaltet, Sir.«
»Wie ich bereits erwähnte, ist er mein Gast, nicht mein Gefangener. Es steht ihm frei zu gehen, wann er will, aber ich wäre ein trauriger Gastgeber, verließe er mein Haus, bevor seine Verbrennungen geheilt sind. Wenn Ihr ihn besuchen und Euch davon überzeugen wollt, daß alles in Ordnung ist, gelobe ich Euch, daß weder ich noch einer meiner Männer noch ein Verbündeter Euch in Wort oder Tat nahe treten wird… und Ihr werdet feststellen, daß mein Wort so gut wie das Wort eines Hastur ist.«
Storn hatte recht, es war an der Zeit, mit Alastair zu reden. Conn ging es gegen den Strich, einem Storn. zu vertrauen, und doch – wäre einmal der eine bereit gewesen, dem anderen zu vertrauen, hätte der Zwist längst beigelegt werden können. Er war beeindruckt von der Offenheit des Lords und von den Erklärungen, die er ihm für sein Handeln gegeben hatte. Sollte er sich jetzt auf seine eigenen Gefühle verlassen oder sich an eine alte Feindschaft klammern, die aus einer Zeit stammte, lange bevor einer von ihnen geboren worden war, und mit der er nichts zu tun hatte?
»Ich werde Euer freies Geleit akzeptieren«, sagte er, »und ich werde mit meinem Bruder sprechen.«
Storn winkte einem seiner Männer.
»Bring den jungen Hammerfell nach Storn, und sorge dafür, daß ihm nichts zustößt. Er soll gehen können, wann immer er will. Darauf habe ich mein Ehrenwort gegeben.«
Conn verbeugte sich vor dem alten Mann, drehte sich um, hielt Ausschau nach seinem Pferd und erinnerte sich, daß er Markos angewiesen hatte, die junge Frau mit den Babys auf ihm wegzubringen. Nun, er war jung und stark, und der Regen hatte aufgehört. Festen Schrittes ging er Richtung Stornhöhe, und erst als er außer Sicht war, stieg in ihm die Frage auf, wo der alte Lord Storn übernachten würde.

XVII
    Alastair und Lenisa wußten wenig zu sagen, nachdem Lenisas Großvater gegangen war, vielleicht, weil nicht viel gesagt werden konnte, solange alles, was zwischen ihnen stand, so blieb, wie es war: Alastair war einer anderen Frau versprochen,

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