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Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell

Titel: Darkover 08 - Die Erben von Hammerfell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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»Benimm dich.«
»Du hast keinen Grund, böse auf den Hund zu sein«, sagte Conn grob. »Juwel hat nichts getan, dessen sie sich schämen müßte. Aber nun zu dir. Dies ist bestimmt der letzte Ort, Bruder, an dem ich erwartet hätte, dich zu finden. Du läßt es dir unter Storns Dach gutgehen, während derselbe Storn unsere Leute aus ihren Häusern in den Regen jagt.« Alastair erwiderte finster: »Ich habe darauf vertraut,
daß du dich in Thendara um unsere Mutter kümmerst. Du hast sie also allein und ohne Schutz zurückgelassen?« »Unsere Mutter hat viele, die den Wunsch hegen, sie zu beschützen«, entgegnete Conn. »Aber sie ist heil und gesund hier, und Floria und Gavin sind bei ihr. Hast du geglaubt, wir würden alle in Thendara bleiben und nichts tun, obwohl wir wußten, daß du verletzt worden bist und dich in der Gewalt von Storn befindest?«
»Nun ja, das habe ich geglaubt«, gestand Alastair.
»Schließlich bin ich hier nicht in Gefahr; Lord Storn ist äußerst höflich und gastfreundlich gewesen.«
»Das sehe ich«, bemerkte Conn trocken mit einem Seitenblick zu Lenisa. »Ist seine Enkelin in der Gastfreundschaft inbegriffen?«
Alastair sah ihn böse an. Conn konnte in schien Gedanken lesen, daß er mehr um Lenisas als um seinetwillen beleidigt war. Die Frage erhebe sich nicht, erklärte Alastair von oben herab. Die damisela sei seine Gastgeberin und habe freundlicherweise seine Wunden versorgt. Von etwas anderem sei nicht die Rede gewesen.
»Ich weiß nicht, welches Betragen gegenüber Frauen bei euch in den Bergen üblich ist«, sagte Alastair vorwurfsvoll, »aber in Thendara würde man so nicht einmal über die Tochter – oder die Großnichte – seines schlimmsten Feindes sprechen.«
»Immerhin finde ich dich zu dieser gottverlassenen nächtlichen Stunde allein mit ihr. Bist du so schwer verletzt, Bruder, daß du die ganze Nacht eine Wächterin nötig hast?«
»In Thendara braucht ein Mann nicht an der Schwelle des Todes zu stehen, bevor man ihm zutraut, sich in Anwesenheit einer Dame anständig zu benehmen«, gab Alastair zurück, und Conn las auch die ungesprochenen Worte: Dieser mein Bruder wird immer ein Bauer bleiben   und von Takt und Galanterie nicht mehr wissen als sein eigener Hund.
»Trotzdem muß ich mit dir sprechen, Bruder. Können wir also auf die Anwesenheit der damisela verzichten?« fragte Conn.
»Was ich zu sagen habe, kann getrost in ihrer Anwesenheit oder in der Anwesenheit der Götter persönlich gesagt werden, denn es ist nichts als die reine Wahrheit«, erklärte Alastair. »Bitte, geh nicht, Lenisa.«
Ich möchte sie nicht aus den Augen lassen. Bis zu dieser Sekunde hatte Alastair sich das selbst nicht klar eingestanden, jetzt wußte er es. Conn, der den Gedanken hörte, fuhr ihn an: »Und Floria, was ist mit ihr? Sie wartet auf dich bei unserer Mutter, während du mit deiner ausschweifenden Phantasie nicht einmal vor Storns Sippschaft haltmachst.«
»Das wirfst du mir vor?« entgegnete Alastair heftig. »Du, der du die Augen nicht von meiner versprochenen Frau lassen kannst?«
Ich dachte, Alastair habe kein laran. Wieso kann er   meine Gedanken lesen? Oder ist es so offensichtlich?  fragte sich Conn mit schlechtem Gewissen. Dann sagte er freundlich: »Bruder, ich möchte nicht mit dir streiten, vor allem nicht unter diesem Dach. Ich habe mit Lord Storn gesprochen, und da du hier bist, könnte ich mir vorstellen, daß du es auch getan hast…«
    Alastairs Zorn wurde dadurch nicht etwa beschwichtigt, sondern flammte erst recht auf.
Also trotz seines Geredes, er erkenne mich als Herzog   und Herrn an, nimmt er sich heraus, hinter meinem Rücken   Regelungen mit Lord Storn zu treffen, ohne sich auch nur   mit mir zu beraten! Er bildet sich ein, Hammerfell und die   Männer von Hammerfell ständen immer noch unter seinem Befehl!
Conn dagegen dachte: Glaubt denn dieser Geck und   Taugenichts, der zwanzig Jahre in der Stadt, weit weg von   Hammerfell, gelebt hat, er brauche nur hereinzuspazieren   und könne alles durch Diplomatie beilegen, ohne Rücksicht auf die Geschichte der langen Fehde zwischen Hammerfell und Storn zu nehmen? Wie kann man so etwas ehrenvoll nennen? Bei all dem, was er auf dem Herzen hatte, wünschte er, sein Bruder könne seine Gedanken lesen. Statt dessen mußte er es mühsam in Worte fassen, und Conn wußte, sein Geschick im Umgang mit Worten war gering, während Alastair, der Großstädter, sich darauf verstand, um

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