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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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spielst.« Die Bewunderung in ihrer Stimme überraschte Leonie. Sie hatte nicht gedacht, daß irgend etwas, das sie tat, die Bewahrerin beeindrucken würde. Zu schade, daß es etwas so Unbedeutendes wie Musik war »Wo hast du es gelernt?« fragte Fiora.
   »Ich hatte Musiklehrerinnen, seit ich ein kleines Kind war.« Leonie zuckte die Achseln. »Das gehörte einfach zu meinem Unterricht, und es war mir lieber als das langweilige Sticken.«
   »Weißt du, wie glücklich du bist?« Eine Spur von Neid färbte Fioras Worte. »Mein Vater war arm, deshalb hatte ich keinen derartigen Unterricht, bis ich hierherkam. Und fängt man mit der Musik erst so spät im Leben an, lernt man es nie mehr richtig. Wenn ich alle meine wachen Stunden mit Üben verbrächte, würde ich doch nie mehr so gut werden wie du, und sollte ich die Hundert erreichen.«
   »Ihr habt wohl recht«, murmelte Leonie überrascht. »Darüber habe ich nie nachgedacht. Es machte mir Freude, neue Lieder zu lernen, aber ich bin meiner Gouvernante immer davongelaufen, weil ich keine Lust zum Üben hatte. Ich sagte immer, wenn ich nicht wolle, könne sie mich durch nichts dazu zwingen.«
   Fiora lächelte ganz schwach. »Das kann ich mir gut vorstellen.«
   Leonie hätte beinahe gelacht und beherrschte sich erst im letzten Augenblick. »Aber bald lernte ich, die Musik um ihrer selbst willen zu lieben, und dann übte ich so viel, daß sie zufrieden war - obwohl ich mit dem ersten Sticktuch, das ich anfertigen sollte, nie fertig geworden bin. Ich glaube, es liegt immer noch in meinem Arbeitskorb, wenn die Motten es nicht gefressen haben.«
   »Ja«, sagte Fiora, »ich nehme an, es wäre sehr schwer, dich zu etwas zu bewegen, das du nicht tun willst. Vielleicht sollten wir froh sein, daß du dir diese Ausbildung so sehr gewünscht hast.«
   Leonie hob hochmütig das Kinn. »Das ist immer eine ausgemachte Sache gewesen. Schon als ich ein kleines Mädchen war, wußte ich, daß ich früher oder später in einen Turm käme. Ich habe starkes Laran . Es muß ausgebildet werden. Die Frage war nur, in welchen Turm ich gehen würde.«
   Es klang beinahe so, als habe sie die Wahl treffen müssen, nicht die Bewahrerinnen der noch genutzten Türme. Als sei ihre Anwesenheit eine Ehre für die Türme, nicht, als sei es eine Ehre für sie, aufgenommen worden zu sein. Fiora zögerte. Für sie war es eine neue Erfahrung, sich klein und unbedeutend vorzukommen, aber sie dachte sich, wenn sie schon eine Hastur-Tochter unter ihrer Obhut hatte, werde sie sich daran wohl gewöhnen müssen. Schließlich sagte sie sich, als Bewahrerin von Dalereuth brauche sie sich niemandem unterlegen zu fühlen, schon gar nicht dieser stolzen Tochter der Comyn . »Hast du nie - wie es so viele Mädchen tun - an eine Heirat gedacht?« forschte sie.
   »Niemals«, erklärte Leonie entschieden. »Nicht einmal, als ich noch ganz klein war. Mir war immer klar, daß ich jeden heiraten könnte, den ich wählte, aber da war niemand, den ich hätte heiraten wollen. Für mich gab es niemanden, der meinem eigenen Zwillingsbruder auf irgendeine Weise gleichgekommen wäre. Deshalb würde natürlich jeder, den ich wählte, wenn ich überhaupt jemanden wählte, im Rang unter mir gestanden haben. Ich wollte keinen Mann heiraten, den ich nicht als mir ebenbürtig betrachten konnte, und deshalb bin ich hergekommen.« Von dem Heiratsantrag des Königs sprach sie nicht. Zwar hatte der Rang in seinem Fall ihre Entscheidung nicht beeinflußt, aber es hatte andere Gründe gegeben. Persönliche Gründe, die Fiora nicht zu erfahren brauchte.
   »Dann«, murmelte Fiora mit nur einem kleinen bißchen Ironie, »können wir uns ja glücklich schätzen.« Auf seltsame Weise war es ihr ernst damit. Wenn Leonie sich anders entschieden hätte, wäre eine sehr starke Telepathin vielleicht ohne Ausbildung geblieben, und eine der ältesten Redewendungen in den Domänen lautete, eine unausgebildete Telepathin stelle eine Bedrohung für sich selbst und jeden Menschen ihrer Umgebung dar. Dorilys die Sturmkönigin war nur eins von hundert Beispielen, wie leicht sich diese Redewendung als wahr erweisen konnte.
   Leonie tat, als habe sie das falsch verstanden. »Nein, ich kann mich glücklich schätzen, daß sich hier ein Platz für mich gefunden hat.« Sie trug die Ironie sehr viel stärker auf als Fiora. »Erst hatte ich vor, nach Arilinn zu gehen - wie es die meisten Comyn -Töchter tun.«
   Es war kein

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