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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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er doch, daß er nach einem solchen Blick den Mund hielt.
   Britton drehte sich wieder zu Elizabeth um. »Ich verlasse mich darauf, daß Sie mich informieren, sobald Sie eine etwas handfestere Theorie haben - oder einen Beweis, daß Ihr ›Hexenmeister‹ existiert.« Sein Ton war weniger ätzend als der von Evans, aber ebenso herablassend sarkastisch, und Elizabeth wäre beinahe zusammengezuckt.
   Ysaye wand sich innerlich. Dies war nicht das erste Mal, daß Elizabeth wegen ihrer sprunghaften, nicht auf Logik beruhenden Intuition, die zuweilen erstaunlich gute Ergebnisse zeitigte, kritisiert wurde. In friedlicherer Stimmung hätte Commander Britton sie deswegen nicht so fertiggemacht. Im Augenblick war er jedoch offensichtlich nicht in friedlicher Stimmung.
   Ysaye glaubte zu wissen, warum. Die Erkundungssatelliten funktionierten tadellos und hatten ihnen erstaunlich detaillierte Analysen über die chemische Zusammensetzung der Umgebung geliefert. Doch obwohl die Atmosphäre nahezu ideal war, verweigerte der Planet selbst die Kooperation. Eine dicke, dichte Wolkendecke und allgegenwärtige Stürme erlaubten nur vage Eindrücke von den dort unten lebenden intelligenten Lebewesen. Es gab intelligente Lebewesen, soviel war nach den flüchtigen Blicken auf Gebäude klar. Ihre Bewohner blieben jedoch ein Geheimnis. Zu den wenigen bekannten Tatsachen gehörte, daß sie sowohl isolierte als auch dicht beieinander stehende Bauten, die Städte sein mochten, errichteten und das Land bestellten. Der Rest war ein Mysterium. Bei den seltenen Gelegenheiten, da sich die Wolken doch einmal geteilt und das Land darunter enthüllt hatten, waren die Bewohner selbst entweder nicht in Erscheinung getreten, oder die Bäume standen zu dicht, als daß man hätte hindurchsehen können. Oder die berühmten Kameras, die ein Nummernschild auf einem Parkplatz in Nairobi aufnehmen konnten, hatten die falsche Richtung im Visier und zeigten ein weiteres von Wolken bedecktes Gebiet.
   Kein Wunder, daß Britton nicht besonders guter Laune war.
   Ysaye warf sich in die Bresche und wechselte das Thema.
   »Steht schon fest, Sir, wann wir auf den Planeten hinuntergehen werden?« fragte sie. Daß eine Expedition hinabgeschickt werden würde, war als sicher anzunehmen, wenn man bedachte, wie die Hüter von Murphys Gesetz sie geplagt hatten. Offensichtlich war die einzige Möglichkeit, irgend etwas herauszufinden, daß sich jemand in Person auf den Planeten begab. Eine gefährlich primitive, aber bewährte Technik.
   »In zwei Stunden«, antwortete Britton. »Der Kapitän hat angeordnet, eine der Erkundungsfähren in diesem Gebiet hier landen zu lassen.« Er zeigte ihnen eine Stelle auf dem Computerschirm, die gnädigerweise einen Moment lang frei von Wolken war. »Es liegt ziemlich nahe an der Bergkette und ist mit Schnee bedeckt, aber die bisher vorliegenden kartographischen Daten besagen, daß es sich um ein Plateau handelt.«
   Britton hielt inne, um einen weiteren mißbilligenden Blick auf David zu werfen, der einfach die Achseln zuckte und in Richtung Schirm nickte, als wolle er sagen: »Ich habe mein Bestes getan, aus dem vorliegenden Material etwas zu machen.«
   »Ich halte diese Wahl für ebenso willkürlich, wie es die meisten Entscheidungen sind«, ließ sich Evans hören. »Es muß doch weniger unwirtliche Gegenden geben.«
   Die sprichwörtliche emotionale Temperatur fiel um ein paar Grad. Daran erkannte Ysaye, daß Evans nun doch seine Grenzen überschritten hatte. Sie hoffte, es werde ihm mehr eintragen als eine Rüge…
   »Ich gebe nicht vor, in alle administrativen Überlegungen eingeweiht zu sein oder zu verstehen, was unsere vorgesetzten Offiziere zu ihren Entscheidungen veranlaßt«, erklärte Britton kalt. »Aber dies ist keine Demokratie, sondern ein Schiff, und ich gehorche meinen Vorgesetzten, ohne mich zu beschweren. Jedem, der andere Vorstellungen hat, steht es frei die Kuppel zu verlassen und draußen eine Weile darüber zu meditieren.« Evans wurde blaß, und Britton lächelte grimmig. »Wie ich hörte, bevorzugt der Kapitän diese Methode bei Leuten, die Meuterei im Sinn haben.«
   Im stillen applaudierte Ysaye. Evans war ein genialer Xenobotaniker, aber er war bei seinen Schiffskameraden nicht besonders beliebt. Britton wäre durchaus im Recht gewesen, wenn er die Sache weiterverfolgt hätte… und sie hatte ein bißchen gehofft, er werde es tun.
   Aber Britton gab sich damit

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