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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Wenn Fiora glaubte, eine Schicht in den Relais genüge, um Leonie zu erschöpfen, dann hatte sie ihre Schülerin gründlich unterschätzt.
   Leonie schloß die Augen und griff mit ihren Gedanken hinaus nach dem Geist, der ihr so vertraut war, als sei er ein unvollkommenes Spiegelbild ihres eigenen Geistes.
   Lorill…
   Sofort erhielt sie Antwort. Es war ein Gefühl, als halte sich Lorill nicht weiter als ein oder zwei Zimmer entfernt von ihr auf. Bist du das, Leonie? Ist alles in Ordnung mit dir und dem Turm?
   Sie ließ Belustigung in ihre Gedanken einfließen. Natürlich. Warum auch nicht?
   Sie öffnete ihm ihren Geist, überließ sich der altbekannten Kameradschaft, und Lorill überflutete sie mit etwas wie Gelächter. In ihren Oberflächengedanken war noch so viel von ihrem letzten Gespräch mit Fiora enthalten, daß er sofort erkannte, Leonie hatte wieder einmal trotz offiziellen Einspruchs ihren Willen durchgesetzt.
   Übst du immer noch deine alten Tricks aus, Schwester? Oder läßt man dich im Turm damit nicht durchkommen? Ich dachte, sobald du einmal dort seist…
   Sie schickte ihm ihr eigenes Lachen. Du dachtest, vielleicht würden sie mich an die Kandare nehmen wie ein Pferd oder in Ketten legen wie eine frischvermählte Trockenstädterin? Durchaus nicht, obwohl ich nicht behaupten kann, sie hätten es nicht versucht. Einige von ihnen glauben wohl, nach einem einzigen Tadel sei ich ein gefügiges Mädchen geworden, das alles tut, was man ihm sagt, wann immer man es ihm sagt. Aber ich habe tatsächlich gelernt, mich ein bißchen weniger rebellisch zu zeigen - zumindest nach außen hin .
   Lorill hätte beinahe den Kontakt verloren, so mußte er lachen. Du, Leonie, und gefügig? Wie wenig sie dich kennen! Dein ganzes Leben lang hast du getan, was du wolltest, und manchmal hast du dafür gesorgt, daß mir die Schuld daran zugeschrieben wurde - und ich die Strafe bekam . Er faßte sich. Seine mentale Stimme war voller Ironie. Jetzt kannst du mir die Schuld nicht in die Schuhe schieben. Du bist zu weit weg. Was auch immer du getan haben möchtest, du mußt es selbst tun. Nicht so wie damals, als…
   Nein, hör zu . Leonie brach entschlossen in die Flut der Kinderstreiche und ihrer gemeinsamen Vergangenheit ein. Hast du schon davon gehört? Auf Aldaran sind Fremde, und ich finde, der Rat sollte davon erfahren. Es sind sehr merkwürdige Leute. Ich habe ihre Gedanken berührt, ein bißchen, und sie stammen aus keinem Land, aus keiner Domäne, von der ich je gehört hätte. Sie sprechen eine Sprache, die ich nicht erkenne, und das wenige, was Aldaran uns verraten will, ist, daß sie weder casta noch cahuenga sprechen. Das sollte Vater persönlich untersuchen. Aldaran darf keine Zeit finden, Geheimnisse von den Fremden zu erfahren, ohne daß der Rat davon weiß .
   Lorill wurde sofort ernst. Leonie, du weißt, Vater kann nicht nach Aldaran reisen. Es ist böses Blut zwischen den Hastur-Lords und den Leuten von Aldaran. Falls er sich soweit herablassen sollte, einen Boten zu schicken…
   Ungeduld färbte Leonies Botschaft, denn sie hatte während ihrer Wache an den Relais viel freie Zeit gehabt, um darüber nachzudenken, was unternommen werden mußte. Oh, mir ist klar, daß er nicht selbst reisen kann , erwiderte sie, aber er könnte dich schicken, Lorill - du bist noch nicht alt und noch nicht mächtig genug, um für Lord Aldaran eine Bedrohung darzustellen, und du bist Vaters zweites Paar Augen und Ohren. Ist es nicht Hasturs beschworene Pflicht, in Erfahrung zu bringen, was in den Domänen vor sich geht? Sollte nicht wenigstens ein hoher Comyn- Lord Kermiac von Aldaran wissen lassen, daß Augen auf seinem Tun ruhen? Diese Fremden…
   Leonie wußte, wenn Lorill bei ihr gewesen wäre, hätte er verzweifelt die Hände gehoben. Oh, jetzt verstehe ich! Ich soll gehen und deine Neugier befriedigen. Das werde ich nicht tun. Zu lange habe ich die Schuld für das, was du angestellt hast, auf mich genommen und mich deinen Wünschen gefügt. Jetzt bin ich der Erbe von Hastur. Ich werde nicht länger für deine Possen geradestehen. Damit muß Schluß sein, Leonie .
   Sie runzelte die Stirn. Das lief nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Lorill , versuchte sie, ihn zu beschwichtigen, du bist ein Mann und, wie du selbst gesagt hast, der Erbe von Hastur. Der Rat wird auf dich hören, auf mich nicht. Das sind unbekannte Menschen, und unbekannte Gründe haben sie

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