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Darkover 09 - An den Feuern von Hastur

Titel: Darkover 09 - An den Feuern von Hastur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Mercedes Lackey
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Versprechen einzulösen, machte sich Fiora auf die Suche nach ihrer hochnäsigen Schutzbefohlenen. Sie folgte den schwachen Spuren ihrer Oberflächengedanken in den Garten.
   Leonie hatte ihn aufgesucht, obwohl er im Augenblick kein besonders angenehmer Aufenthaltsort war. Diesmal war das Unwetter ganz von selbst losgebrochen. Sie hatte ihr Wort gehalten und nicht daran herumgepfuscht. Eigentlich war es ein beunruhigendes Erlebnis gewesen, von dem Wunsch erfüllt zu sein, etwas zu verändern, und dabei zu wissen, daß sie es nicht wagen durfte. Jetzt ging sie in den Garten, nicht, um ihr eigenes Werk zu betrachten, sondern den Schaden, den sie hätte verhindern können, wenn man es ihr erlaubt hätte. Fiora fand sie, wie sie müßig an den Seilen der Schaukel zog. Die Bewahrerin schüttelte sorgsam den Schnee von ihren Schuhen.
   »Ich dachte, du würdest es gern wissen wollen«, sagte sie. »Die Suchmannschaft, die von Aldaran ausgeschickt wurde, hat deine Fremden gefunden.«
   Leonie wandte Fiora ein Gesicht zu, in dem waches Interesse geschrieben stand. »Ist weiter nichts gesagt worden?« forschte sie.
   Fiora lächelte ihr zu, amüsiert von der Neugier des Mädchens. »Es ist eine Gruppe von etwa einem halben Dutzend Männern und Frauen, die Zuflucht in der alten Reiseunterkunft zwischen Aderes und Alaskerd gesucht hatten. Sie scheinen von weither zu kommen, aber sie machen einen recht harmlosen Eindruck. Die Technikerin am Relais sagte, daß sie einige der ältesten Berglieder kennen.«
   Das bißchen reizte nur Leonies Appetit nach mehr Informationen. »Warum sagt Ihr, daß sie von weither kommen müssen?«
   »Ich bin mir nicht sicher - so hat sich die Technikerin ausgedrückt.« Fiora krauste verwirrt die Stirn, denn das war wirklich eine seltsame Bemerkung. »Auf jeden Fall sind sie ganz fremdartig. Laß mich nachdenken. Sie hat mir noch andere Einzelheiten genannt, die ihre Worte bestätigen.« Fiora dachte nach. »Ah, sie sagte, daß sie anscheinend nichts von unseren Bräuchen wissen. Sie sprechen weder casta noch cahuenga , obwohl sie verschiedene Berglieder kennen. Vielleicht meinte die Technikerin deswegen, sie kämen von weither. Oder vielleicht liegt es an ihren Bräuchen und ihrer Kleidung. Die Frauen könnten Entsagende oder etwas in der Art sein, denn sie trugen Hosen und einige von ihnen auch Ohrringe. Doch sie waren in Gesellschaft der Männer. Was sie also auch sein mögen, normale, für eine Reise angeheuerte Entsagende sind sie nicht.« Fiora schüttelte den Kopf über das, was man ihr mitgeteilt hatte. »Ich muß der Matrix-Arbeiterin, die mir von ihnen berichtete, zustimmen. Sie sind bestimmt merkwürdige Erscheinungen. Mehr als das weiß ich nicht.«
   Leonie rieb sich die Stirn und murmelte dann, ohne nachzudenken: »Ich bin überzeugt, sie sind von den Monden.«
   Fiora wehrte ab: »Ich weiß, das hast du schon in der Nacht behauptet, als du von ihnen erfuhrst, und in allem anderen hast du auch recht behalten. Aber das ist nun wirklich unglaubwürdig, Leonie. Wie könnte das sein? Du weißt ganz genau, daß menschliche Wesen nicht auf den Monden leben können.«
   Sie hatte es nicht zu Fiora gesagt, aber sie fühlte den Drang, sich zu verteidigen. »Ich weiß nicht, wieso«, erklärte Leonie hartnäckig, »aber ich spüre es.«
   »Nun, es mag so sein oder auch nicht.« Fiora ließ anklingen, daß sie Geduld mit Leonie zeigte. Leonie runzelte leicht die Stirn, hielt aber den Mund. »Ich muß zugeben, was man mir mitteilte, trifft auf kein Volk zu, von dem ich je gehört habe. Nicht einmal die Trockenstädter oder die wilden Bergbewohner haben Sprachen, die niemand verstehen kann - und sie benehmen und kleiden sich auch nicht so wie diese Leute.«
   »Dann könnten sie doch von den Monden sein«, gab Leonie zurück. »Und wir wissen von keinem Volk, dem sie angehören könnten! Chieri sind sie sicher nicht - woher könnten sie denn Eurer Meinung nach stammen?«
   Fiora zuckte die Achseln. »Ich habe selbst das Gefühl, daß sie möglicherweise von irgendeinem Land jenseits der Berge kommen, wo es, wie wir geglaubt haben, nur Eiswüsten gibt. Vielleicht sind sie sogar von jenseits des Walls um die Welt. Oder vielleicht sind die alten Bergsagen über das Feenvolk doch wahr, und sie stammen aus dem Feenreich. Was sie auch sein mögen, es geht uns nichts an. Sie sind von einer Abordnung des Aldaran-Turms willkommen geheißen worden, vielleicht auch von

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