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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Rohana?«
   »Ich bin gekommen, weil ich mich Euch verpflichtet fühle. Ihr wart freundlich zu mir, als ich in großer Sorge um meinen Sohn zu Euch kam.« Scheinbar richtete sie ihre Worte an Montray, doch es lag auf der Hand, daß sie für Magda bestimmt waren.
   »Mein Mann und ich haben eine Botschaft von Rumal di Scarp erhalten.«
   Magda konnte ein Erschauern nicht unterdrücken, während sie übersetzte. »Sain Scarp ist die berüchtigste Räuberburg in den Hellers«, erläuterte sie Montray. (In ihrer Kinderzeit war dies Wort benutzt worden, um ihre kleinen Freundinnen dazu zu bringen, brav zu sein: »Die Männer von Sain Scarp werden euch holen!«)
   Lady Rohana fuhr fort: »Rumal empfindet tödlichen Haß gegen die Männer von Ardais. Der Vater meines Gatten hat ein halbes Dutzend seiner Männer auf den Mauern von Burg Ardais hängen lassen. So hat uns Rumal nun eine Botschaft geschickt: Er halte unsern Sohn Kyril in der forst von Sain Scarp gefangen und verlange ein Lösegeld, das wir vor Mittwinter bezahlen müssen, oder Kyril werde uns«, Rohana bebte, »in Stücken zurückgeschickt.«
   Montray erklärte: »Lady, mein tiefstes Mitgefühl. Aber das Terranische Imperium kann sich nicht in private Fehden einmischen…«
   Rohanas Augen flammten. Sie wartete nicht auf Magdas Übersetzung. »Ich sehe, daß Ihr noch nicht verstanden habt. Nach meinem Besuch bei Euch kehrte ich nach Burg Ardais zurück und fand meinen Sohn wohlbehalten zu Hause. Er war wegen Erfrierungen an den Füßen aufgehalten worden und kam, sobald er fähig war zu reisen. Als wir die Botschaft aus Sain Scarp erhielten, befand er sich mit uns im Zimmer, und er hielt es für einen herrlichen Witz.«
   Magda wurde blaß. Sie wußte, was jetzt kam. »Da war mir klar, wer in Sain Scarp gefangengehalten wird, denn Ihr hattet mir sein Porträt gezeigt. Euer Freund«, sagte sie zu Magda. »Ist er Euer Liebhaber?« Sie benutzte die höfliche Form, der die Übersetzung »versprochener Gatte« am nächsten kam. Die herabsetzende Form hätte ein Verhältnis angedeutet.
   Magda mußte sich zum Sprechen zwingen. Die Geschichten über Räuber in den Hellers, die sie während ihrer ganzen Kindheit gehört hatte, schnürten ihr die Kehle zu. »Er war mein…«, sie suchte nach der genauen Entsprechung für »Gatte«, denn auf Darkover gab es mindestens drei Formen der Ehe, »… mein Freipartner. Wir haben uns getrennt, aber wir waren Kinderfreunde, und ich mache mir große Sorgen um ihn.«
   Montray, dem es Schwierigkeiten bereitete zu folgen, sah Lady Rohana düster an. »Seid Ihr sicher? Es kommt selten vor, daß einer meiner Männer so weit in die Hellers vordringt. Könnte es nicht ein Verwandter von Euch sein, der Ähnlichkeit mit Eurem Sohn hat, Lady?«
   »Rumal hat dies mit seiner Botschaft geschickt.« Rohana hielt ein Schmuckstück für Männer an einer feinen kupfernen Kette hoch. »Ich weiß, daß das nicht meinem Sohn gehört. Es wurde in Dalereuth hergestellt, und solche Arbeit wird in den Hellers nicht verkauft und auch nicht viel getragen.«
   Montray drehte das Schmuckstück verlegen in den Händen. Es war ein Anhänger aus einem blaugrünen Edelstein, eingefaßt von Kupferfiligran. »Sie kennen Haldane besser als ich, Magda. Wissen Sie, ob es ihm gehört?«
   »Ich habe es ihm geschenkt.« Magdas Mund war trocken. Es war vor ihrer kurzlebigen Ehe gewesen, das einzige Mal, als sie zusammen zu den Ebenen von Dalereuth gereist waren. Sie hatte die Kette für sich selbst gekauft, aber Peter hatte sie so bewundert, daß Magda, die schließlich keinen Männerschmuck tragen konnte, sie ihm gab. Es war ein Gegengeschenk für - sie hob die zitternden Hände an den Nacken und berührte die silberne Schmetterlingsspange, die sie ständig trug.
   Er nahm die Spange ab, die ich damals hatte, und steckte diese hier fest… wie es nur ein Liebhaber wagen darf… und ich ließ ihn gewähren…
   »Das ist ziemlich schlüssig«, meinte Montray. »Verdammt soll er sein, er hätte klüger sein sollen, als allein in die Hellers zu gehen. Wie groß ist die Chance, daß dieser Räuber - di Scarp - ihn freiläßt, wenn er herausfindet, daß er den Falschen erwischt hat?«
   »Gleich Null«, erklärte Hastur. »Die Bergräuber erinnern sich nur zu gut an diese ersten Jahre zu Caer Donn, als Aldaran euch Terranern weisgemacht hatte, es sei erlaubt, eure Waffen gegen sie einzusetzen. Ich hoffe für ihn, daß der

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