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Darkover 10 - Die zerbrochene Kette

Titel: Darkover 10 - Die zerbrochene Kette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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wäre«, entgegnete Magda grimmig, »würde ich selbst gehen! Kein Mensch in den Hellers würde mich für einen Terraner halten! Wenn ich den Namen der Lady verwenden und wie für einen Verwandten verhandeln dürfte…« Bittend wandte sie sich direkt an Rohana.
   »Helft mir, einen Weg zu finden!«
   Ich weiß, sie kann es, wenn sie will. Sie macht sich ihre Gesetze selbst, diese Dame von den Comyn, sie wird tun, was sie für richtig hält, und niemand wird sie daran hindern…
   Rohana wandte sich Hastur zu: »Ich sagte dir, dies Mädchen habe Mut und Kraft. Ich will Gabriel nicht ungehorsam sein - es ist einen Streit nicht wert -, aber ich will ihr helfen, wenn ich kann.« Sie sah Magda an. »Ihr wäret bereit, selbst in die Hellers zu gehen? Wo der Winter kommt? Viele Männer würden eine solche Reise scheuen, meine Tochter.« Wieder sprach sie mit ihr wie zu einer jungen Frau ihrer eigenen Kaste. Magda schob das Kinn vor. »Lady, ich bin in Caer Donn geboren; ich fürchte mich weder vor den Bergen noch vor ihrem schlimmsten Wetter.«
   Montray fuhr sie barsch an: »Seien Sie keine verdammte Törin, Magda! Sie sind doch die Expertin für Frauenfragen auf Darkover, aber sogar ich weiß, daß keine Frau allein und ohne Schutz reisen kann. Sie mögen genug Mumm - oder genug Sturheit - besitzen, und trotzdem ist es hier auf diesem Planeten unmöglich, daß Sie allein reisen. Sagt Ihr es ihr, meine Dame«, bat er Rohana. »Es ist gar nicht daran zu denken! Verdammt noch mal, auch ich bewundere ihren Mut, aber es gibt Dinge, die eine Frau auf Darkover einfach nicht tut!«
   »Ihr habt recht«, antwortete Rohana. »Unsere Sitten machen es einer Frau unmöglich. Das heißt, einer normalen Frau. Doch es gibt einen Weg, und nur einen, wie eine Frau allein reisen kann, ohne in Gefahr zu geraten oder Ärgernis zu erregen. Nur die Freien Amazonen beachten die Sitten nicht, die andere Frauen binden.«
   Magda sagte: »Ich weiß nicht viel über die Freien Amazonen. Ich habe den Namen gehört.« Sie sah Rohana gerade in die Augen. »Wenn Ihr glaubt, ich schaffe es…«
   »Ich habe einmal eine Freie Amazone für eine Mission angeworben, auf die sich kein Mann einlassen wollte. Das war damals ein Skandal.« Sie sah Lorill mit einem schelmischen kleinen Lächeln an, als ob sie, so dachte Magda, eine gemeinsame Erinnerung heraufbeschwor. »Deshalb wird es heute keinen großen Skandal erregen - oder jedenfalls keinen größeren, als ich ertragen kann -, wenn bekannt wird, daß ich eine Freie Amazone nach Sain Scarp gesandt habe, um an meiner Stelle über die Freilassung meines Sohnes zu verhandeln. Und wenn Rumal di Scarp zufällig ein Gerücht hören sollte, mein Sohn Kyril sei sicher auf Ardais, wird er nur denken, er habe an Kyrils Stelle einen Verwandten oder Pflegesohn unseres Hauses gefangen, den wir aus Freundlichkeit oder schlechtem Gewissen auslösen. Er wird darüber lachen, daß wir so leicht anzuführen sind, und das Lösegeld vergnügt einstecken.
   Über die Freien Amazonen werde ich Euch genug beibringen, daß Ihr Euch gefahrlos für eine von ihnen ausgeben könnt. Aber es mögen unterwegs Gefahren auf Euch lauern, Kind. Seid Ihr imstande, Euch zu verteidigen?«
   Magda sagte: »Jeder im Nachrichtendienst - Männer wie Frauen - wird im waffenlosen Kampf und im Messerkampf ausgebildet.«
   Rohana nickte. »Davon habe ich gehört.« Magda hätte zu gern gewußt, wie diese Information an darkovanische Ohren gelangt war. Wahrscheinlich auf die gleiche Weise, wie wir Dinge über sie erfahren!
   »Geht jetzt nach Hause«, sagte Rohana. »Bereitet Euch auf die Reise vor, besorgt das Lösegeld und kommt morgen früh bei Sonnenaufgang wieder zu mir. Ich werde zusehen, daß Ihr die richtigen Kleider und Ausrüstungsgegenstände bekommt, und Euch darin unterrichten, wie Ihr Euch als Freie Amazone zu benehmen habt.«
   Montray ereiferte sich: »Wollen Sie diese Verrücktheit wirklich unternehmen, Magda? Freie Amazonen! Sind das nicht weibliche Soldaten?«
   Rohana lachte. »Man merkt gleich, daß Ihr nichts über sie wißt. Im Grunde ist es ein Trost, daß ihr Terraner etwas über uns noch nicht entdeckt habt!« Darüber mußte Magda verlegen grinsen. »Ja, viele von ihnen sind Söldnerinnen. Andere sind dagegen Pfadfinderinnen, Jägerinnen, Pferdetrainerinnen, Schmiedinnen, Hebammen, Meierinnen, Schneiderinnen, Bäckerinnen, Balladensängerinnen und Käseverkäuferinnen! Sie üben jeden

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